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Donnerstag, 13. November 2008

John Wayne Gacy jr.


John Wayne Gacy jr.
- Der Clown mit den zwei Gesichtern -



Name: Gacy
Vorname: John Wayne jr.
Alias: The Killer Clown
Geboren: 17.März 1942
Gestorben: 10.Mai 1994 (hingerichtet)
Tätertyp: Sexualmörder
Motiv: Das Ausleben von unterdrückten homosexuellen und sadistischen Gewaltfantasien
Opfer: 33
- Ermordet:33 Männer
- Verletzt:- Männer
Tatorte: Chicago (Norwood Park) / Illinois
Land: USA
Tatzeitraum:2.Januar 1972 - 12.Dezember 1978
Urteil: Todesstrafe


Während draußen die irischen Emigranten mit Straßenumzügen den St.Patrick's Day 1942 feierten, brachte Marion Elaine Gacy im Edgewater Krankenhaus in
John Wayne Gacy (1953)Chicago/Illinois ihr zweites Kind, John Wayne junior, zur Welt.
Das Ehepaar hatte bereits die zweijährige Joanne, und sie sollten zwei Jahre nach Johns Geburt noch eine Tochter namens Karen bekommen. Die Gacys lebten in einer hauptsächlich aus amerikanischen Mittelstandsfamilien bestehende Gegend im nördlichen Chicago. Die drei Kinder wurden katholisch konservativ erzogen. Vater John Stanley senior besaß die Persönlichkeit eines Dr.Jekyll und Mr.Hide. Der hart arbeitender Anlagenführer und Perfektionist, der ständig an seinen eigenen hohen Ansprüchen scheiterte, war ein starker Trinker und Familientyrann; unfähig Emotionen oder Zuneigung zu zeigen.
Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, ging er in den Keller und trank. Sobald er seinen Alkoholpegel erreich hatte, kam er hoch und schikanierte die Familie. Und wehe, man hatte schon ohne ihn mit dem Abendessen angefangen.
Immer öfters ließ er den Frust an seiner Frau aus. Als Marion Gacy mit Baby Karen aus dem Krankenhaus nach Hause kam, schlug John senior seiner Frau einige Zähne aus. Sie lief schreiend aus dem Haus. Ihr Mann folgte der Flüchtenden und schlug solange auf die am Boden kauernde Frau ein, bis die von den Nachbarn alarmierte Polizei eintraf und ihn stoppen konnte. Im Haus schrien sich die beiden älteren Gacy-Kinder vor Angst die Seele aus dem Leib.
( Weitere Kinder-/Jugendfotos siehe hier )

In den folgenden Jahren versuchte John junior vergebens die Liebe und Anerkennung seines Vaters, den er trotz aller negativen Vorkommnisse anbetete, zu erhalten. Stattdessen er erreichte nur das Gegenteil: Sein Vater beschimpfte ihn als "Mama's Boy" ("Muttersöhnchen") und "Sissy" ("Schwächling/Feigling"). Wenn Vater und Sohn zum gemeinsamen Angeln gingen und der angetrunkene Senior keinen Fisch fing, bezog der Junge dafür Schläge.
Im Alter von 6 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für Seide und Nylonstrümpfe.
Durch Zufall fand seine Mutter beim Reinigen unter der Veranda eine Tüte mit ihrer Unterwäsche, die ihr Sohn dort platziert hatte. Von Zeit zu Zeit hielt er die Wäschestücke in seinen Fingern und genoss das wohlige Gefühl des samtig weichen Stoffes. Zur Strafe machte John junior mit dem Ledergürtel seines Vaters Bekanntschaft, und Mutter Marion zwang ihn, mehrere Tage ihre Slips zu tragen.
Während seiner Grundschuljahre verbrachte der kleine John, der wegen seiner Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft und in der Schule sehr beliebt war, bei den Pfadfindern oder besserte sein Taschengeld mit nachmittäglichen Aushilfsjobs auf. Er arbeitete dann als Zeitungsausträger, Bürobote und als Wareneinpacker im örtlichen Supermarkt.

John junior litt oft unter Angstzuständen. Der Junge fürchtete sich vor den anderen Kindern und geriet in Panik, sobald er das Geräusch von Sirenen hörte.
Beim Herumtollen auf einem Spielplatz traf den
John W. Gacy jr. (links) mit Bekanntenelfjährigen John Wayne Gacy die hölzerne Sitzfläche einer Schaukel am Kopf. Zunächst war, außer einer Beule, nicht viel zu sehen. Doch schon bald fiel der Junge von Zeit zu Zeit einfach in Ohnmacht. Dies war für seinen Vater ein willkommener Anlass, seinen Sohn noch mehr zu trietzen und ihn als schwulen, dummen Versager zu bezeichnen.
Erst 5 Jahre später diagnostizierte ein Arzt im Kopf ein Blutgerinnsel als Ursache der Ohnmachtsanfälle. John wurde daraufhin medikamentös behandelt.
Mit 16 Jahren ging er erstmals mit einem Mädchen aus und lernte wenig später seine erste Freundin kennen. Sein Leben schien in relativ normale Bahnen zu verlaufen.
Aber seine Gesundheit verschlechterte sich zunehmend. 1959 wurde Gacy junior mit starken Brustschmerzen und Atemnot in ein Krankenhaus eingeliefert. Er war im Haus eines Freundes zusammengebrochen. Als seine Mutter das Krankenzimmer betrat, wich sie entsetzt zurück. Ein übereifriger Pfarrer gab dem bewusstlosen John Wayne die letzte Ölung. Doch es stellte sich heraus, dass die Situation nicht so dramatisch war. Nach langen Untersuchungen wurde eine Herzschwäche festgestellt, mit der Gacy sein Leben lang immer wieder gesundheitliche Probleme haben sollte und er mehrfach stationär behandelt wurde.

Auf der High School entdeckte der Teenager sein Interesse an Uniformen.
John W. Gacy jr. (links) beim Katastrophenschutz Er trat der "Chicago Civil Defense"(CCD), einer Katastrophenschutzorganisation, bei. So war es ihm möglich, in Uniform und mit Blaulicht auf seinem ersten Wagen, zu größeren Unfällen und Bränden zu fahren.
Doch seinem Vater, der das Auto finanziert hatte, waren diese Aktivitäten seines Sohnes ein Dorn im Auge. Der Senior entfernte die Verteilerkappe des Wagens und verhinderte so, dass John junior mobil unabhängig war.
Diese Aktion brachte das Fass zum Überlaufen. Der junge Mann, der sich schon lange nicht mehr alles von seinem Vater gefallen ließ, brach die
Gacy jr. (2. von links) auf einer Party Highschool ab und wendete seiner Heimat den Rücken zu.
In Las Vegas schließlich fand er einen schlecht bezahlten Job als Hausmeister bei einem Beerdigungsinstitut. Aber John Gacy suchte eine Arbeitsstelle mit ordentlicher Bezahlung. Da er keine fand, blieb ihm nichts anderes übrig, als drei Monate lang seinen kargen Lohn zu sparen und sich davon eine Buskarte mit dem Ziel Chicago zu kaufen.
Dort schrieb er sich - unter dem Gespött seines Vaters - an der kaufmännischen Hochschule ein. Nach erfolgreichen Abschluss fand Gacy eine Anstellung als Schuhverkäufer bei der "Nunn Bush Shoe Company" in Downtown Chicago. Dort wurde die Geschäftsleitung schnell auf den ehrgeizigen jungen Mann aufmerksam. Gacy war sehr engagiert und zeigte ein außergewöhnliches Talent im manipulativen Umgang mit Kunden. Die Verkaufszahlen des Shops gingen drastisch in die Höhe.
Als Anerkennung seiner Leistung schickte man ihn - mit Aussicht auf die Stelle des Geschäftsführers - zu der Filiale eines Herrrenbekleidungsgeschäfts nach Springfield/Illinois.

Dort lebte er sich schnell ein und trat einigen sozial engagierten Organisationen bei.
Gacy mit Miss Illinois 1963 Gacy opferte für diese Aktivitäten seine ganze Freizeit. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum Captain des "Federal Civil Defense for Illinois"- Katastrophenschutzes befördert und saß in den Vorständen des katholischen Hilfswerks, der studentischen Vereinigung des Chi Rho-Clubs und der Vereinigung "Holy Name Society".
Aber sein größtes Interesse galt den "Jaycees", einer Organisation zur Förderung von jungen Unternehmern und Führungskräften. Dort wurde er Vizepräsident und bereits
Marilyn Myers nach einem Jahr zum "Mitglied des Jahres" gewählt.
Nach einiger Zeit war John jr., aufgrund seiner Rastlosigkeit und des erheblichen Übergewichts, dermaßen erschöpft, dass er mit den bekannten Symptomen wieder einmal in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
Anfang 1964 ging Gacy eine Beziehung mit der schüchternen Buchhalterin Marilyn Myers ein. Bereits im September desselben Jahres wurde Hochzeit gefeiert. Gacys Schwiegervater, Fred Myers jr., war Inhaber mehrerer "Kentucky Fried Chicken"-Restaurants, und bot ihm Ende 1965 eine Stelle als Geschäftsführer einer Filiale in Waterloo/Iowa an. John Gacy sagte zu und zog mit seiner Ehefrau dorthin.
Zu seiner Erleichterung gab es auch in Waterloo eine Vertretung der "Jaycees". Nach einem oft bis zu 14 Stunden dauernden Arbeitstag im Restaurant, verbrachte er einen Großteil seiner Freizeit im lokalen Büro der Organisation. Der junge Gacy fiel dort schnell wegen seinem Ehrgeiz, der schon an Besessenheit grenzte und seiner ausgeprägten Geltungssucht auf.

Immer noch fühlte er den inneren Druck, sich und seinem Vater beweisen zu müssen, dass er kein Versager war. Aber John Gacy musste
Das Kentucky Fried Chicken in Waterloo sich seine Zeit nun besser einteilen. Er war kein Single mehr. Zu Hause wartete seine - inzwischen schwangere - Frau jeden Tag auf ihn. Am 23.Februar 1966 brachte Marilyn Gacy den gesunden Sohn Michael zur Welt. Für den stolzen Vater John war dies ein weiterer Schritt zum "American Way of Life".
Einen Tag später machte Gacy - nach einer gemeinsamen Kneipentour - mit einem Arbeitskollegen seine erste homosexuelle Erfahrung. Als John Gacy am darauf folgenden Morgen nackt im Bett seines Freundes erwachte, war er zunächst entsetzt und beschämt. Doch dieses Gefühl verblasste zunehmend und wurde durch eine gewisse Faszination an den Vorkommnissen der letzten Nacht ersetzt. Er hatte das seltsame Gefühl, als ob er eine bislang verschlossene Tür in seinem Unterbewusstsein aufgestoßen habe und diese neue Erfahrung ein Teil seiner bisherigen, unterdrückten Sexualität sei.
Seinem Schwiegervater Fred Myers, der Gacy von Anfang an nicht mochte, und nur aus Liebe zu seiner Tochter den neuen Schwiegersohn akzeptierte, fielen in Folge einige Ungereimtheiten in der KFC-Filiale, die John Wayne Gacy leitete, auf. So war ihm zu Ohren gekommen, das Gacy, wann immer Freunde von den "Jaycees" in dem Restaurant auftauchten, er ihnen kostenlose Menüs servieren ließ. Außerdem behandelte er sein Personal herablassend schlecht.
Aber Myers wollte mit seinem Schwiegersohn keinen Ärger haben und ließ den Dingen ihren Lauf.
( Fotos der Familie John W.Gacy jr. siehe hier )

Gegenüber männlichen Bekannten prahlte John Wayne Gacy damit, dass er mit dem Großteil seiner weiblichen Angestellten und weiterer 100 oder mehr Frauen Sex gehabt habe. Sobald er einige Drinks intus hatte, bot er seine Frau - natürlich nicht in ihrem Beisein - für sexuelle Aktivitäten an.
Durch solche Angebote fühlten sich die Männer von Gacy abgestoßen, zudem er auch noch von allen verlangte, dass sie ihn mit dem militärischen Rang "Colonel" ansprechen sollten. So wollte niemand eine engere Freundschaft mit der Familie Gacy eingehen. Daher saß seine Frau Marilyn mit dem Baby zumeist allein zu Hause. Gacy war das nur zu Recht, so hatte er sie besser unter Kontrolle. Obwohl er als Geschäftsführer gut verdient, gab er ihr kaum Haushaltsgeld, so dass des Öfteren die Schwiegereltern offene Rechnungen bezahlen mussten.
Marilyn Gacy entdeckte noch weitere Seltsamkeiten an ihrem Mann. Gacy war ein "Polizei-Freak". Sobald er ein Einsatzfahrzeug mit Sonderrechten (Blaulicht und Sirene) bemerkte, wendete er seinen Wagen und fuhr mit hoher Geschwindigkeit hinterher. Um bei den örtlichen Einsatzkräften der Feuerwehr und Polizei ein gewisses Ansehen als wohlwollender Gönner zu erlangen, lieferte John Gacy ihnen ab und zu kostenloses Essen aus der KFC-Filiale.
Er trat einer Selbstschutz-Organisation von Geschäftsleuten bei, die nachts ihre Geschäfte vor Einbrechern schützen wollten. Gacy montierte auf der Fahrertür seines Autos einen Suchscheinwerfer und legte sich eine Pistole zu. Wie sein früherer Angestellter Russell Schroeder später berichtete, nahm sein Chef auf den nächtlichen Touren gerne einen jungen Mitarbeiter des KFC mit, den er dann aufforderte, Autoteile von geparkten Wagen zu entwenden. Währenddessen hörte Gacy den Polizeifunk ab.

Im Keller seiner KFC-Filiale hatte John Wayne Gacy
Gacy - Ende der 60er Jahre einen Aufenthaltsraum mit einem Billiardtisch eingerichtet. Dort durften sich nur von Gacy ausgesuchte, männliche und minderjährige Angestellte aufhalten. Der Chef nannte es den "Social Club". Die "Mitglieder" durften dort kostenlos Alkohol konsumieren. Diesem Reiz erlagen - in Amerika darf erst mit 21 Jahren Alkohol getrunken werden - fast alle Jungen.
Natürlich verfolgte Gacy eine Strategie. Zunächst predigte er den Jugendlichen, dass homosexuelle Aktivitäten ganz natürlich seien, und er gute Verbindungen zur Justiz habe, die bis nach Chicago reichten. Er könne Probleme jeglicher Art lösen. Beim Billardspiel führte Gacy die Spielart "For a Blow Job" ein; der Verlierer musste den Sieger oral befriedigen.
Im Sommer 1967 lag Gacys Frau Marilyn mit dem zweiten Kind Christine schwanger im Krankenhaus. Er war allein zu Hause. So lud John Gacy seinen neuen Hilfskoch und Tellerwäscher Edward Lynch auf ein paar Filme, einigen Drinks und Billardpartien zu sich nach Hause ein. Nach einigen Stunden schlug er seinem Angestellten das "For a Blow Job"-Spiel vor. Der 16-Jährige, der nicht zum "Social Club" gehörte und somit ahnungslos war, lehnte aber, nachdem er gewonnen hatte, Gacys Avancen ab. Dieser war sehr verärgert, holte ein Messer aus der Küche und forderte Lynch auf, mit ihm in das Schlafzimmer zu gehen.
Dort warf er ihn auf das Bett und sprang dann auf den Körper des Jugendlichen. Dabei verletzte Gacy Lynch - unabsichtlich - mit seinem Messer am linken Arm. Als Gacy die Schnittwunde sah, erwachte er schlagartig aus der Trance, entschuldigte sich mehrmals und holte Verbandsmaterial.

Nachdem Lynchs Arm versorgt war, gingen beide wieder in den Keller. Der Jugendlichen wollte nun nach Hause gehen, aber John Wayne Gacy wollte ihn nicht weg lassen, sondern ihn ein paar Pornofilme vorführen. Später schlug er dem Minderjährigen einen Test vor. Dafür holte Gacy eine Kette und ein Vorhängeschloss. Aus unerklärlichen Gründen ließ sich Edward Lynch die Hände hinter dem Rücken ketten. Anschließend fragte Gacy den Hilflosen, ob er in der Lage wäre, sich zu befreien. Der Junge verneinte. John Gacy schubste nun sein Opfer auf einem Stuhl, setzte sich auf Lynchs Oberschenkel und rieb sich einige Minuten an dem Jugendlichen. Dieser nutzte eine Unachtsamkeit seines, sich erhebenden Chefs aus und trat Gacy kräftig ins Gesäß.
Dieser - überrascht von der Attacke - fiel um, sprang aber sofort wieder auf und holte aus einem Nebenraum ein Campingbett. Darauf warf er Lynch und schnürte ihm mit einer zweiten Kette die Beine zusammen. Offenbar war das für Edward Lynch zu viel und er verlor das Bewusstsein. Erneut wurde Gacy aus seinem Rausch in die Realität befördert. Er schüttelte sein wehrloses Opfer so lange, bis sich der junge Mann wieder regte.
Für den Moment hatte der 25-jährige Geschäftsführer genug, er löste die Ketten und fuhr seinen Angestellten nach Hause.

Für John Wayne Gacy schien die "Sache" mit Edward Lynch erledigt und vergessen. Doch schon seit einiger Zeit ging in Waterloo das Gerücht um, dass der Geschäftsführer sich auffallend für männliche Teenager interessiere und wahrscheinlich homosexuell sei.
Einige Tage später unterhielt sich Lynch im "Kentucky Fried Chicken"-Restaurant mit seinem Kollegen Donald Voorhees jr. (Voorhees wird in vielen Büchern und auf Internetseiten unter dem Pseudonym Mark Miller aufgeführt. Anmerk. des Autors). Der 15-Jährige arbeitete dort in Teilzeit und war für alle anfallenden einfachen Arbeiten wie z.B. Botengänge zuständig. Er erzählte den überraschten und geschockten Lynch eine unglaubliche Geschichte über John Gacy.

Dieser hatte vor Monaten Voorhees gefragt, ob er ihm bei einigen sexuellen Experimenten, die Gacy für die
Donald Voorhees jr. Regierung durchführen sollte, assistieren würde. Er bot dem Jungen dafür 50 Dollar an. Donald war bei diesem verlockenden Angebot, als Assistent schnell viel Geld zu verdienen, sofort einverstanden - ohne allerdings zu ahnen, was sein Chef genau vorhatte.
John Gacy traf sich über einen längeren Zeitraum mit Vorhees in Motels und in Gacys Haus. Er machte den Jugendlichen mit Whisky gefügig und verlangte dann Oralsex. Zum Schluss fragte er sein Opfer über dessen momentane Gefühle und körperliche Reaktionen aus, und gab ihm ein paar Dollar als "Lohn".
Mit der Zeit bekam der - aus heutiger Sicht - naive Donald Voorhees Gewissensbisse und Schuldgefühle. Auch Gacy bemerkte dies und drohte dem Jungen, über die "Experimente" zu schweigen, oder er würde seine kriminellen Verbindungen zu der Unterwelt in Chicago spielen lassen.
Jetzt war Donald Voorhees froh, endlich mit jemanden, der zudem auch betroffen war, darüber gesprochen zu haben. Lynch und Voorhees beschlossen, dass es an der Zeit war, alles ihren Eltern zu erzählen.

Am 11.März
Familie Donald Voorhees sen. 1968 erschienen Edward Lynch und Donald Voorhees mit ihren Vätern auf der Polizeiwache in Waterloo. Nach ihren Aussagen setzte sich der juristische Apparat langsam in Bewegung. Aber erst auf Druck von Voorhees Vater leitete Bezirksstaatsanwalt Roger Peterson am 8.April ein Ermittlungsverfahren mit dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen gegen John Wayne Gacy jr. ein.
Am 2.Mai 1968 musste sich dieser gleich zweier Lügendetektor-Tests unterziehen. Er bestritt vehement jegliche homosexuelle Aktivitäten. Der durchführende Lieutenant Kenneth Vanous schrieb in der Auswertung, dass es "Anzeichen von Täuschung" gäbe und Gacy offensichtlich nicht die Wahrheit erzählt habe. Bei der Polizei kursierte nun die Story, dass Gacy bei dem Lügendetektor-Test mit Mühe und Not seinen richtigen Namen genannt hatte, ansonsten aber das Blaue vom Himmel gelogen habe.
Aber es gab auch Polizisten, die im Gedanken an all die gegrillten Hähnchen, die ihnen Gacy kostenlos lieferte, gewisse Sympathien für den honoren Mann hegten. Auch die Gemeinde von Waterloo war in zwei Lager gespalten: Für die einen war John Gacy unschuldig, für die anderen gehörte der Mann hinter Gittern.
Zwei Monate später unterzog sich Gacy einem dritten Lügendetektor-Test. Auf die Frage bezüglich der homosexuellen Kontakte zu Voorhees, antwortete Gacy wohl mit "nein", doch wieder war sich die Polizei sicher, dass Gacy gelogen hatte.

Überraschenderweise wurden in den folgenden Monaten keine weiteren Ermittlungen durchgeführt. Gacy schien wohl mit einem blauen Auge - in Form von Missachtung seiner Person und der Familie durch einige Mitbürger - davon gekommen zu sein. Doch dann brachte er sich selbst wieder in Schwierigkeiten.
In der Nacht zum 31.August 1968 fuhr John Gacy wieder für die Selbstschutz-Organisation Streife. Im Wagen saß auch sein 18-jähriger Angestellter Russell Schroeder (Schroeder wird in vielen Büchern und auf Internetseiten unter dem Pseudonym Dwight Andersson aufgeführt. Anmerk. des Autors). Gegenüber Schroeder machte Gacy niemals sexuelle Avancen, da dieser ein großgewachsener, starker Football- und Basketballspieler war. Aber auch Schroeder sollte für John Gacy von Nutzen sein. Zunächst wollte Gacy ihm zeigen, was er für ein cooler Kerl war. Kurzerhand stieg Gacy, mit einem Brecheisen bewaffnet, an einer Holzhandlung aus und hebelte die Eingangstür zum Büro auf. Dann forderte er den verdutzten Schroeder auf, den Getränkeautomaten aufzubrechen.
Als Gacy seinen jugendlichen Begleiter gegen 6 Uhr vor dessen Zuhause absetzte, kramte John Gacy ein Jahrbuch der High School vor. Er deutete auf das Foto von Donald Voorhees und erklärte Schroeder, dass dieser Junge seit geraumer Zeit üble Gerüchte über ihn verbreite und Gacy krimineller Handlungen bezichtigte. Russell Schroeder sollte Voorhees zusammenschlagen. Hierfür versprach ihm Gacy 300 Dollar. Schroeder war damit einverstanden.

Einige Tage später passte er den ahnungslosen Donald Voorhees nach Schulschluss ab. Er stellte sich als sein neuer "Big Brother" (ein soziales Schulprogramm, bei dem sich ältere Schüler um jüngere kümmern. Anmerk. des Autors) vor. Russell Schroeder wollte mit Voorhees zu einem nahen Park am Stadtrand fahren, um dort ein paar Bier zu trinken. Das war wohl nicht im Sinne des Schulprogramms, aber Voorhees war einverstanden.
Im Park angekommen sprühte Schroeder Voorhees Reizgas, das ihm Gacy mitgegeben hatte, ins Gesicht. Der Junge schrie und versuchte die Chemikalie aus den Augen zu reiben. Dabei fiel er in einem naheliegenden Fluss. Das Wasser half, und Donald konnte wieder einigermaßen sehen. Er kletterte aus dem Wasser und fragte Schroeder, warum er das getan habe. Diesem fiel nichts Besseres ein, als das er Voorhees des Diebstahls von Autoreifen bezichtigte. Nachdem Voorhees den Vorwurf bestritt, bot Schroeder dem verängstigten Jungen an, ihn nach Hause zu fahren.
Als der Jugendliche in Reichweite des 18-Jährigen war, sprühte Schroeder ihm erneut Reizgas ins Gesicht und schlug mit einem Ast auf Donald Voorhees ein. Dieser flüchtete in ein Kornfeld und konnte sich dort vor seinem Peiniger verstecken.

Russell Schroeder fuhr daraufhin direkt zu Gacys Haus. Aber der KFC-Filialleiter war nicht von Schroeder auftauchen begeistert, wollte von den Geschehnissen im Park nichts hören und schickte seinen Angestellten sofort wieder weg.
Am folgenden Morgen erstattete Donald Voorhees sen. bei der Polizei eine Anzeige gegen Russell Schroeder wegen
John Wayne Gacy (Erstes Polizeifoto) gefährlicher Körperverletzung. Zunächst erzählte dieser den verhörenden Polizisten die Story, dass ein Mann namens "Jim" ihn 10 Dollar gegeben habe. Er sollte dafür den jungen Voorhees zusammenschlagen.
Kaum hatte Russell Schroeder das Polizeirevier verlassen, da passte ihn John Gacy ab. Er wollte von Schroeder wissen, was dieser der Polizei erzählt hatte. Zudem wollte Gacy ihm einen guten Rechtsbeistand besorgen - aber nur, wenn Schroeder ihn aus der ganzen Sache heraushielt.
Einige Tage und Verhöre später hatten die Beamten der Kriminalpolizei den Druck auf Schroeder erhöht, so dass dieser schließlich alles ausplauderte. John Wayne Gacy wurde sofort verhaftet. Während der Vorverhandlung wurde er am 12.September 1968 für einen 17-tägigen Aufenthalt - zur Untersuchung seines Geisteszustands - in das psychiatrische Universitätskrankenhaus in Iowa eingeliefert.
Dort gab sich Gacy als Musterpatient, musste aber jeden ständig erzählen, dass er privatversichert, und damit etwas "Besonderes" sei. Erst der Anruf seiner Frau Marilyn, die ihm mitteilte, dass sie sich von ihm scheiden lassen würde, brachte John Gacy auf den Boden der Tatsachen zurück. Vergeblich versuchte er seine Frau davon zu überzeugen, dass alle - auch seine Schwiegereltern - nur Lügen verbreiteten, um ihn zu schaden.


Richter P. Van MetreDer Gutachter Dr. Eugene F.Gauron beschrieb Gacy als einen intelligenten Mann mit einem IQ von 118, der seine Mitmenschen für die eigenen Zwecke manipulierte und trotz schwerster Vorwürfe grundsätzlich seine Weste reinwusch. Während der Hauptverhandlung wurde die Lage für den Angeklagten zunehmend kritischer, doch John Gacy wollte die Flinte nicht so einfach ins Korn werfen.
Nun behauptete er, dass der 15-jährigen Donald Voorhees ein stadtbekannter Stricher sei, und er nur versucht habe, den Jungen wieder auf den "rechten" Weg zu bringen. Doch damit ritt sich Gacy, der hoffte, mit einer Bewährungsstrafe davon zu kommen, nur noch tiefer rein.
Am 3.Dezember verurteilte der Bezirksrichter Peter Van Metre den überführten Päderasten John Wayne Gacy zu einer 10-jährigen Haftstrafe.
Der Häftling wurde daraufhin in das "Men's Reformatory"-Bundesgefängnis in Anamosa/Iowa eingeliefert.

Wer nun dachte, dass Gacy aufgrund seiner Straftaten ganz unten in der Hierarchie der Häftlinge gelandet war
Gacy im Gefängnis (11.Dez.1968) und zum Spielball der Schläger und Homosexuellen wurde, lag mit seiner Meinung daneben. Zunächst hielt sich John Gacy von den anderen Gefangenen fern. Schloss sich dann der Gruppe um die Mithäftlinge Raymond Cornell, Duane Fulton und Larry Polsley, mit denen er bereits in der Vergangenheit in Waterloo einige kleine Straftaten begangen hatte, an. Im Schutz dieser Gruppe war Gacy nie müde, seiner Umgebung mitzuteilen, dass er nur für das Vorführen von Pornofilmen vor Minderjährigen einsaß.
Da John Wayne Gacy aus der Lebensmittelbranche stammte, wurde er in die Gefängnisküche als Koch eingeteilt. Doch wieder setzte er seine manipulativen Fähigkeiten gegenüber seinen Mitmenschen ein, und wurde nach wenigen Wochen tatsächlich "Erster Koch". Zur Freude aller verbesserte sich unter Gacys strengem Regime die Qualität der Verpflegung. In seiner Küchenbrigade duldete der kleine, dickliche Mann allerdings keine Homosexuellen!
Nebenbei schmeichelte er sich auch bei den Gefängniswärtern ein, um Vergünstigungen zu erhalten. Wie Raymond Cornell später berichtete, durfte John Gacy seine Zivilkleidung tragen, erhielt seine bevorzugten Zigarren und brauchte nicht vor Mitternacht in seiner Zelle zu sein.

Der September
Chefkoch Gacy 1969 sollte allerdings für Gacy kein guter Monat werden. Bereits am 4.September wurde Gacys erster Antrag auf vorläufiger Entlassung auf Bewährung abgelehnt. Sowohl der Vorsitzende des Bewährungsausschusses, Lyle Eugene Murray, als auch der befragte Richter Van Metre sprachen sich dagegen aus. John Gacy hatte sich wohl (fast) zum Musterhäftling entwickelt, doch war dies in nur knapp 10 Monaten geschehen. So schnell und so einfach konnte sich kein Mensch glaubhaft verändern, meinte der Ausschuss.
Einige Tage später brachte man John Gacy unter Bewachung nach Waterloo vor das Gericht. Dort wurde seine Ehe mit Marilyn geschieden. Es sollte das letzte Mal sein, dass er sie und die beiden Kinder sah. Für den hasserfüllten Ex-Ehemann und Vater waren sie von nun an gestorben.
Gacy nahm den Rat von Mr. Murray an und belegte die noch fehlenden Kurse, um den High School-Abschluss nachzuholen. Damit wollte der Häftling den Bewährungsausschuss am nächstmöglichen Antragstermin im März 1970 überzeugen. Zunächst liefen aber die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest 1969 an.
Zur Verblüffung aller gab John Gacy, wegen des guten Essens, sogar schon Interviews im lokalen Fernsehen. Nebenbei sang er auch noch in dem Gefängnischor.

John Gacy im Gefängnischor bei den Proben (Video/wmv)
Interview eines TV-Senders mit dem Küchenchef John W.Gacy (Video/wmv)

Am ersten Weihnachtstag
Gacys Eltern Marion und John Wayne sen. verstarb
Entlassungsfoto Gacys Vater John Senior. Der Junior verfiel in schwere Depressionen, bekam Weinkrämpfe und wirkte oft mut- und kraftlos. Er konnte nicht überwinden, dass er sich nicht mehr mit seinem Vater, der jahrelang die Familie tyrannisiert hatte, aussöhnen konnte. Die Depressionen wandelten sich in grenzlose Wut.
Als John Gacy eines Nachmittags auf den Weg zu seiner Zelle war, überraschte er zwei Mitgefangene beim Oralsex. Daraufhin trat Gacy den einen brutal ins Gesicht.
Am 13.März 1970 konnte John Wayne Gacy den Bewährungsausschuss von seiner positiven Entwicklung überzeugen. Aber ausschlaggebend sollte die Begutachtung des Psychologen Dr. Richard Lee sein. Dieser stellte Gacy ein gutes Zeugnis aus. Er konnte so gut wie keine asozialen Verhaltensstrukturen feststellen und bezeichnete ihn als resozialisiert.
John Wayne Gacy wurde in das Riverview Release Center in Newton/Iowa verlegte und schließlich am 18.Mai 1970, nach Verbüßung von 18 Monaten seiner 10-jährigen Haftstrafe, entlassen. Gegenüber seinem loyalen Freund Clarence Lane, der ihn abholte, schwor Gacy, dass er nie wieder ins Gefängnis gehen werde.
Zunächst zog er zu seiner nun verwitweten Mutter nach Chicago, um dort einen Neuanfang zu wagen.

Mutter Marion war es auch, die ihren Sohn bei einem Freund der Familie, Eugene Boschelli, in dessen Restaurant in der Innenstadt von Chicago einen Job als Koch besorgte. Hier war John Gacy wieder in seinem Element. Er freundete sich mit den dort verkehrenden Profispielern des Eishockeyclubs Chicago Blackhawks und einigen Polizisten an. Besonders der Polizist James Hanley hatte es ihn angetan; später benutzte Gacy öfters dessen Namen. Für einige erste sexuelle Abenteuer traf er sich mit einem Kellner des Restaurants.
Doch scheinbar reichte dies Gacy nicht.
Anfang November 1970 fuhr John Gacy nachts ziellos durch Chicago. Dabei griff er den Deserteur Mickel Ried auf. Alleine damit verstieß er gegen zwei seiner Bewährungsauflagen: Gacy durfte weder nach 22 Uhr die Wohnung verlassen, noch junge Männer für seine homosexuellen Absichten aufgreifen.
Der 20-jährige Ried zog in die Wohnung zu Gacy und dessen Mutter. John Gacy spannte ihn für seine neue Geschäftsidee ein. Er nahm über "Bruno's Restaurant" Malerarbeiten entgegen und ließ diese dann von Ried ausführen. Immer öfters brachte der dickliche Mann junge Ausreißer und Obdachlose mit nach Hause. Später erzählte er Ried, dass er mit den Jungen "Polizei" spielte, sie dabei mit Handschellen fesselte und die Wehrlosen dann schlug. Mickel Ried glaubte ihm zunächst kein Wort.

Am 11.Februar 1971 griff Gacy den 19-jährigen Herumtreiber Alan
8213 Summerdale Avenue Lemke am Busbahnhof in Chicago auf und nahm ihn mit nach Hause. Lemke erstattete am folgenden Tag bei der Polizei eine Anzeige gegen John Wayne Gacy jr. wegen sexueller Nötigung. Dieser wurde daraufhin festgenommen.
Im Verhör bestritt Gacy alle Vorwürfe. Als Lemke, der keine Zeugen und Beweise vorbringen konnte, bei der anberaumten Gerichtsverhandlung nicht erschien, wurde die Anklage - tragischerweise - gegen John Gacy fallen gelassen. Er war wieder ein freier Mann.
Da sich das Geschäft mit den Malerarbeiten gut entwickelte und reichlich Aufträge eingingen, fehlte dem inzwischen 29-jährigen Gacy der Platz, um die Malerutensilien aufzubewahren. Im Herbst 1971 überredete er seine Mutter Marion zu einem Hauskauf.
In dem Chicagoer Außenbezirk Norwood Park erstanden sie in der Summerdale Avenue Nr.8213 ein einstöckiges Haus im Ranchstil. Dort zog auch sein Malergehilfe Mickel Ried mit ein. Das dieser sogar bei ihrem Sohn im Schlafzimmer übernächtigte und des Öfteren auch dort andere junge Männer schliefen, schien Marion Gacy nichts aus zu machen.

Einige Wochen später kehrten Mickel Ried und John Gacy, der tagsüber immer noch in "Bruno's Restaurant" als Koch arbeitete und nur am Wochenende bei Maler- und Renovierungsarbeiten mithalf, von der gemeinsamen Arbeit zurück.
John Gacy fuhr direkt in die Garage und schloss das Tor. Danach sagte er zu seinem Mitarbeiter, er solle mal unter der Werkbank in einer Kiste nach Schmelzsicherungen suchen. Als sich Mickel Ried hinkniete, schlug ihm Gacy mit einem Hammer auf den Hinterkopf. Der stark blutende Ried konnte seinem Chef den Hammer entreißen. Dann fragte er ihn, warum er dies getan habe. Gacy antwortet, er wüsste es nicht, habe aber gerade das dringende Bedürfnis verspürt, Ried zu töten.
Mickel Ried packte am nächsten Morgen seine Habseligkeiten und verließ - zu seinem Glück - Gacys Haus für immer.

Bereits seit Mai 1971 traf sich John Wayne Gacy mit der frisch geschiedenen Carol Hofgren. Er kannte die 27-jährige
John W. Gacy und Carol Hofgren Mutter zweier Kinder bereits aus seiner Jugendzeit. Sie war eine Klassenkameradin seiner Schwester Karen gewesen. Der damals 18-jährige Gacy hatte sich einige Male mit Carol verabredet. Danach verloren sich beide allerdings aus den Augen.
Nun trafen sie sich immer öfters.
Von Anfang an erzählte Gacy seiner Freundin von seiner Bisexualität und von seinem Gefängnisaufenthalt. Carol war schon erschrocken, doch als sie sah, wie liebevoll er mit ihren Töchtern Tamie und April umging, die ihn schon nach kurzer Zeit "Daddy" nannten, und wie hart dieser Mann arbeitete, um seine Ziele zu verwirklichen, wollte sie nicht die Beziehung beenden. Außerdem brauchte Carol eine starke Schulter und ein wenig Kontinuität in ihrem bisherigen stürmischen Leben. Und das konnte John Gacy ihr scheinbar geben.
Auch wenn sie ab und an Sex hatten - dies geschah immer, wenn Gacys Mutter Marion freitags zum Bingo ging - , war das Verhältnis zwischen John und Carol mehr freundschaftlich und keine wahre Liebe.
Diese Tatsache fiel besonders Karen Gacy auf. Ende des Jahres wurde Carol schwanger und beide sprachen von Heirat. John Gacy schmiedete daraufhin Pläne für eine große Hochzeitsfeier, doch alles sollte anders kommen, als erwartet.
( Weitere Bilder der "neuen" Familie John W.Gacy jr. siehe hier )

Trotz der Zuneigung seiner Freundin Carol fiel es John zunehmend schwerer, seine Begierde nach jungen Männern unter Kontrolle zu halten. Als Carol mit den Kindern auf Verwandtschaftsbesuch war, nutzte Gacy die Gelegenheit und suchte in der Nacht zum 2.Januar 1972 im Stadtgebiet von Downtown Chicago nach Jungen.
Am Busbahnhof entdeckte er den 16-jährigen Tim McCoy, der nach einer weiblichen Begleitung Ausschau hielt und einen schönen Abend haben wollte. Gacy hielt neben dem Jugendlichen und bot ihm eine Stadtrundfahrt mit einem anschließenden Essen an. Nachdem Gacy von den Jungen erfahren hatte, dass dieser auch gegenüber dem männlichen Geschlecht "aufgeschlossen" sei, fuhren beide direkt in die 8213 Summerdale Avenue.
Von Anfang an hatte John Gacy sich vorgenommen, seinen nächsten Bettgenossen zu töten.
Nach dem Sex stand er auf und holte aus der Küche ein kleines Küchenmesser. Damit stach er den einschlafenden Jungen in die Brust. Als das, durch diese Tat ausgelöste berauschende Gefühl abgeklungen war und er sich wieder unter Kontrolle hatte, kam wieder der planerisch vorgehende Geschäftsmann in Gacy zum Vorschein. Wo sollte er die Leiche verschwinden lassen?
Das Ranchhaus verfügte über keinen Keller, sondern hatte nur einen sogenannten "Kriechboden", der es - wegen der geringen Höhe - den Handwerkern erlaubte, auf allen Vieren kriechend Reparaturen oder Installationen an den dort verlaufenden Versorgungsleitungen zu tätigen. Gacy kam nun die Idee, den toten Jungen dort in einem schnell ausgegrabenen, flachen Erdgrab zu verscharren. Er setzte den Plan in die Tat um und reinigte dann, äußerst selbstzufrieden, das Schlafzimmer.

Im Februar zerplatzte die Familienplanung von Carol und John - Carol erlitt eine Fehlgeburt.
Einige Wochen später zog sie mit ihren beiden Töchtern zu Gacy ins Haus. Man plante eine große Hochzeitsfeier, die im Monat Juli stattfinden sollte.
Sobald Gacy Zeit fand, suchte er immer wieder nach jungen Männern. So auch am 7.Juni 1972.
Er entdeckte morgens gegen 3.40 Uhr im Chicagoer Stadtteil Northwest Side auf der Straße einen jungen Mann namens Jackie Dee. Gacy bot ihm eine Mitfahrgelegenheit für den restlichen Nachhauseweg an. Doch statt in Richtung Dees Elternhaus zu fahren, fuhr Gacy in die entgegengesetzte Richtung. Als Dee protestierte, hielt der Mann, der sich John nannte, am Straßenrand an. Er zog eine (falsche) Polizeiplakette hervor und sagte, dass er ein "County Police Officer" sei. Der Versuch, den 24-Jährigen mit Handschellen zu fesseln, gelang Gacy aber nicht. Er drohte ihm zunächst mit Polizeiarrest. Fragte dann plötzlich den eingeschüchterten Dee, was es ihm wert sei, um aus dieser misslichen Lage herauszukommen. Jackie Dee erwiderte, dass er kein Geld dabei habe. Worauf ihn der vermeidliche Polizist zum Oralverkehr aufforderte. Dee weigerte sich.
Beide fuhren zu "Barnaby's Restaurant", wo Gacy seit einiger Zeit als Manager der Nachtschicht arbeitete.
Er schloss die Hintertür des Gebäudes auf, packte Dee ins Genick und schubste ihn in den Flur. Dort trat er den am Boden Liegenden mehrfach in die Seite. Doch Jackie Dee konnte sich aufrappeln und verließ fluchtartig das Restaurant. Aber John Gacy wollte nicht aufgeben. Er rannte zu seinem Wagen, verfolgte den jungen Mann und rammte ihn seitlich. Der verletzte Dee konnte sich erneut aufrichten und schleppte sich schließlich zu einer nahen Tankstelle.
Am folgenden Tag erhielt John Gacy Besuch von der Polizei. Doch statt ängstlich zu wirken, begrüßte er die Beamten herzlich und meinte, dass er froh sei, nun den Polizisten die wahre Story erzählen zu können. Er sei bereits um 3 Uhr am vergangenen Morgen nach Hause gekommen, was seine Frau (Freundin) bestätigen könne.
Dann beging Jackie Dee einen großen Fehler. Er rief Gacy an und bot ihm, gegen eine finanzielle "Abfindung", die Rücknahme der Anzeige bei der Polizei an. Nun witterte der gewiefte Gacy seine Chance, halbwegs heil aus dieser Geschichte herauszukommen. Er informierte die Polizei über Dees Angebot. Daraufhin stattete man Gacy mit nummerierten Geldscheinen aus und konnte, nachdem John Gacy dem jungen Mann das Geld übergeben hatte, Jackie Dee mit 91 Dollar aus dem "Schweigegeld" festnehmen.

Auch der beschuldigte Gacy wurde am 22.Juni 1972 kurzfristig für einige Tage in Haft genommen. Doch beim Vergleich der Vorstrafenregister der beiden Männer -
Die HochzeitsfeierDee war mehrfach wegen Ruhestörung, Raubes und Prostitution angeklagt worden -, wurden die Verfahren gegen Gacy und Dee einfach eingestellt!
Am 1.Juli 1972 heiratete John Wayne Gacy Carol Hofgren. Man feierte die Hochzeit in "Bruno's Restaurant". Einige Tage später zog Gacys Mutter Marion aus dem Haus aus, um den frisch vermählten Paar mehr Freiraum zu lassen. Aber schon bald zeigten sich erste Risse in der Ehe. Carol bemerkte immer öfters, dass ihr
"Colonel" Gacy mit Mutter Marion Mann junge Ausreißer und Obdachlose nachts in die heimische Garage brachte und sich dort mit ihnen stundenlang aufhielt.
Sie hingegen freundete sich mit den direkten Nachbarn, den älteren Ehepaar Ron und Lillie Grexa an. Denen es besonders Carols Töchter angetan hatten.
In diesem Sommer richtete John Wayne Gacy die ersten, seiner später berühmten "Themen-Partys" aus. Alle Gäste sollten zum Thema passend kostümiert erscheinen. Gacys favorisiertes Thema war der "Wilde Westen". So konnte er als Offizier der Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg auftreten, und wollte (wieder) nur noch als "Colonel" tituliert werden.
Auf einer dieser Partys sprach ihn Lillie Grexa auf den üblen Geruch, der von Gacys Grundstück bei Wind herüber wehte, an. Sie schlug ihm vor, doch einmal den Kriechboden abzusuchen, da dort, ihrer Meinung nach dort ein Tier verendet sei. John Gacy wiegelte ab und behauptete, das Fundament des Hauses sei nicht in Ordnung. Es liege an der Feuchtigkeit in den Grundmauern, die den Geruch verursache. Er wolle sich demnächst um das Problem kümmern, was Gacy natürlich überhaupt nicht vor hatte.

John Gacy benahm sich immer seltsamer. Er zog sich
Die erste Visitenkarteimmer häufiger in einem Raum im hinteren Teil des Hauses zurück und schloss die Tür grundsätzlich ab. Eines Tages stand ein junger Mann vor dem Haus und schlug, als John Gacy die Tür öffnete, sofort auf ihn ein.
Als Carol hinzukam und damit drohte, die Polizei zu verständigen, ließ der Mann von Gacy ab. Er erzählte, er heiße Jack Pyssler und sei mit Gacy auf einem Kurzurlaub in Florida gewesen. Dort habe ihn der beleibte Mann vergewaltigt. Pyssler erstattet aber keine Anzeige gegen John Wayne Gacy.
Obwohl Carol Gacy geschockt war, wollte sie ihren zweiten Mann nicht so schnell verlassen und gab ihm - wider besseren Wissens - noch eine weitere Chance.
Anfang 1974 kündigte John Wayne Gacy seinen Job als Koch. Er dehnte das Betätigungsfeld seiner neu gegründeten Firma "P.D.M. Contractor Inc." (Painting, Decorating & Maintenance) auf die Innenraumgestaltung von Häusern, Geschäften und Wohnungen, und auf die Pflege von Grundstücken, aus.

Schon seit Monaten teilten sich John und seine Frau Carol nicht mehr das Bett.
Pogo, der Clown Und das lag nicht nur an der Tatsache, dass er mit seiner Firma zu beschäftigt war.
Gacy stellte nur junge Männer als Hilfskräfte ein. Diese brachten teilweise auch noch ihre Freunde mit. Der Unternehmer hatte nicht nur dadurch den Vorteil, Lohnkosten niedrig zu halten, er konnte sich nun ständig mit den Objekten seiner Begierde umgeben.
In der Ehe herrschte allerdings längst Eiszeit. Gacy war dazu übergegangen, zum Teil wochenlang nicht mehr mit seiner Frau zu sprechen. Das war nun auch Carol Gacy zu viel - sie verließ am 2.Februar 1975 mit ihren Töchtern das Haus und reichte wegen "seelischer Grausamkeit" und Gacys Vorliebe für junge Männer die Scheidung ein.
Da er nun ohne Rücksicht auf jemanden seine - ohnehin schon knapp bemessene - Freizeit einteilen konnte, wurde Gacy, neben seiner Arbeit bei den "Jaycees", auch noch Mitglied in der Demokratischen Partei. Dann nähte er sich ein Clownskostüm und trat dem "Jolly Joker Club" bei, dessen Mitglieder Kinder auf Feiern und in Krankenhäusern unterhielten. John Gacy nannte sich "Pogo" oder "Patches" und liebte es, die Kinderstationen der Krankenhäuser zu besuchen, dort die kleinen Patienten aufzumuntern und bei Wohltätigkeitsveranstaltungen Spenden zu sammeln.
Gacys Aktivitäten blieben auch dem Vorsitzenden der örtlichen Demokraten, Robert F. Matwick, nicht verborgen. Als John Gacy mit einigen Helfern auch noch kostenlos die Zentrale der Partei renovierte, beförderte Matwick ihn zum Sekretär des Schatzmeisters. Ein Jahr später wurde Gacy bereits zum Bezirksleiter der Demokraten in Norwood Park gewählt. Für den berechnenden Unternehmer sollte diese Stelle aber nur das Sprungbrett für eine Karriere als Politiker werden.
( Weitere John Gacy-Clownfotos siehe hier )

Die Familie Antonucci lernte den freundlichen Unternehmer John Gacy im Mai 1975 in der Kirche kennen. Er bot ihren Sohn Anthony einen Teilzeitjob in seiner Firma an.
Anfang Juli kam Gacy in die Räumlichkeiten der Demokraten, in denen der 16-Jährige für "PDM Contractor Inc." Renovierungsarbeiten verrichtete. Gacy bot dem Jungen Whisky und Oralsex an. Antonucci dachte zunächst, sein Chef würde Spaß machen. Aber John Gacy meint es ernst. Er rempelte Anthony mehrfach an und wollte schon Schläge austeilen. Der kräftige Junge griff sich einen Bürostuhl und drohte Gacy, falls er nicht aufhören würde, ihn den Stuhl über den Kopf zu schlagen.
Daraufhin verließ der Unternehmer sofort die Räumlichkeiten.
Einige Wochen später fuhren Antonuccis Eltern in den Urlaub. Ausgerechnet John Gacy sollte ein wenig auf den Jungen aufpassen. Eines Abends kam er mit einer Flasche Wein und Pornofilmen bei den Antonuccis vorbei.
Wieder griff Gacy den Jungen an. Doch dieser war im High School-Wrestlingteam und dem dicken Mann körperlich überlegen. Doch zunächst konnte John Gacy seinem potenziellen Opfer Handschellen anlegen. Er drehte Antonucci auf den Bauch und zog ihn Hose und Unterhose herunter.
Als der Unternehmer in die Küche ging, konnte sich Anthony befreien. Eine Handschelle hatte Gacy nicht einrasten lassen. Sofort attackierte der junge Mann den überraschten Gacy, drückte den Hilflosen das Knie ins Genick und fesselte John Gacy mit dessen Handschellen. Nach 10 Minuten ließ Anthony Gacy wieder frei. Der erschöpfte Gacy meinte zu ihm: "Mann, du bist bisher der Einzige, der sich je befreien konnte."
Für Anthony Antonucci war der Fall damit erledigt. Er hatte keinerlei Furcht vor Gacy und arbeitete sogar noch weitere neun Monate für ihn.

In den Abendstunden des 29.Juli 1975 klopfte
John ButkovichJohn Butkovich an Gacys Haustür. Er arbeitete seit einem Jahr als Zimmermann für ihn und wollte nun den Lohn für zwei Wochen Arbeit, die ihm sein Chef bislang verweigert hatte, abholen. Zur Verstärkung hatte der 17-Jährige zwei Freunde mitgebracht. Aber John Gacy, der seinen Angestellten gerne mal weniger Lohn auszahlte als ihnen zustand, blieb davon unbeeindruckt und behauptet, Butkovich hätte Holz für die Renovierung seiner Wohnung mitgenommen, und müsse deswegen zwei Wochen umsonst arbeiten.
Das engagierte Auftreten Gacys war erfolgreich und die drei jungen Männer zogen mit leeren Händen davon. John Butkovich brachte seine Freunde nach Hause. Das war das letzte Mal, dass er lebend gesehen wurde.
Zwei Tage später fuhr John Gacy, auf der Suche nach den Objekten seiner Begierde, durch Chicago. Vor einer Bar entdeckte er den am Boden liegenden Butkovich, der nach einer Schlägerei aus einigen Wunden blutete. Gacy half ihm auf und fuhr mit den Jungen zu sich nach Hause. Dort versorgte er dessen Wunden.
Butkovich erzählte ihm, dass er kündigen und nach Puerto Rico ziehen wolle.
Für John Gacy war diese Aussage wie 6 Richtige in Lotto. Er wohnte seit 5 Monaten alleine in seinem Haus und musste auf niemanden Rücksicht nehmen. Konnte endlich seine sadistischen Sexspiele ausleben, von denen er schon lange träumte. Und nun saß hier ein junger Mann vor ihm, den so schnell niemand vermissen würde, da er ja wegziehen wollte.

Doch als sich John Butkovich ein wenig erholt hatte, schlug er auf Gacy ein und forderte das ausstehende Geld. Der Unternehmer konnte ihn beruhigen und wollte seinem Angestellten erst einmal den Trick mit den "Magischen Handschellen" zeigen. Schnell legte er dem Jungen die Handschellen an und lehnte sich grinsend zurück. Dann holte Gacy den Handschellenschlüssel aus der Brusttasche seines Hemds und sagte lachend: "Der Trick ist: Man muss den Schlüssel haben!"
John Butkovich drohte, wenn er frei käme, würde er Gacy töten. Doch wieder grinste dieser nur und holte sein Sexspielzeug. Dann band er Butkovich die Beine zusammen, entkleidete den jungen Mann und stopfte ihm die Unterhose in den Mund. Anschließend vergewaltigte und folterte er sein Opfer. John Gacy legte von hinten eine Schlinge um den Hals des Jugendlichen und zog diese mittels eines Stocks langsam zu.
Er nannte dies den "Seil-Trick".
(Durch die Drehbewegung des Stocks wird die Schlinge zugezogen, die Luftröhre zusammengepresst und das Opfer erstickt langsam und qualvoll. Diese Art Handhabung ist die simple Version eines Folter- und Tötungsinstruments, und wird als "Garotte" (eigentlich ein Holzpfahl mit Würgevorrichtung) bezeichnet. Anmerk. des Autors).

John Gacy nahm seinem Opfer die Handschellen ab
John Gacy - Mitte der 70er Jahre und schleppte die Leiche John Butkovichs in die Garage, wo er bereits vor Tagen ein Erdloch geschaufelt hatte, und vergrub ihn dort.
An seiner Politikerkarriere arbeitete John Wayne Gacy ebenso hart, wie für sein Unternehmen. Die Bürger seines Viertels konnten jederzeit mit Problemen wie fehlende Mülltonnen, verdreckte Grünanlagen etc. zu den beliebten und beleibten Bezirksleiter der Demokraten gehen - er kümmerte sich um deren Sorgen.
Am 2.März 1976 wurde die Ehe von John Wayne Gacy und seiner Frau Carol, nach dreieinhalb Jahren, geschieden. Doch ihn plagten ganz andere Probleme.
Seine Ex-Frau Carol erzählte später, dass es im Haus nicht nur nach Verwesung gerochen habe, sondern auch reichlich Ungeziefer herumgekrochen sei. Besonders im Flur und dem Badezimmer krabbelten Käfer, Mücken und Asseln zum Teil aus den Wasserabläufen des Spülbeckens und der Badewanne hervor. Immer wieder hatte sie Gacy aufgefordert, etwas dagegen zu unternehmen. Doch der rief weder den Kammerjäger noch stellte er, wie versprochen, Mäusefallen auf. Das wunderte Carol, da John sonst immer vorhandene Probleme sofort löste und nie vor sich herschob. Aber sie konnte zu dem Zeitpunkt ja nicht ahnen, was wirklich unter dem Haus vergraben war.

Am 6.April 1976 verschwand Darren Samson.
Samuel Stapelton Seine Mutter Delores meldete einige Tage später ihren Sohn bei der Polizei als vermisst. Man beruhigt sie mit dem Argument, dass der 18-Jährige wahrscheinlich nur fortgelaufen sei und bestimmt bald wieder gesund auftauchen würde. Doch Darren Samson blieb verschwunden.
Einige Wochen später, am 14.Mai, beging Gacy gleich zwei Morde. Zunächst tötete er den 14-jährigen Samuel Todd Stapelton, der auf den Weg zum Haus seiner Schwester war. Stunden später verschwand der 15-jährige Randall Reffett.
John Gacy, immer auf der Suche nach Jungen, hielt sich nun des Öfteren am Bunghouse Square in Chicago, dem stadtbekannten Strichergebiet, auf.
Aufgrund seines Übergewichts musste er seine Taktik ändern. Der 34-Jährige arbeitete immer noch mit den "Magischen Handschellen"-Trick, hatte aber Probleme, seine wehrhaften Opfer unter Kontrolle zu bringen. Dem Unternehmer fehlte die Beweglichkeit und Kondition, und so betäubte er die Jugendlichen mit einem chloroformgetränkten Lappen. Allerdings nur in geringer Konzentration, damit seine Opfer nicht zu lange ohne Bewusstsein blieben. Einen weiteren Kick brachte Gacy das Vorlesen von Bibelzitate, während er seine Opfer mit der "Garotte" folterte und schließlich erdrosselte.

Langsam machten die ersten Gerüchte in Norwood Park die Runde, das der erfolgreiche
William Carroll Geschäftsmann sich in Stricher- und Ausreißerkreisen bewegte und zu jeder Tages- und Nachtzeit junge Männer bei ihm ein- und ausgingen. Doch Gacy störte dies nicht, oder er hatte oder wollte nichts hören. Weiterhin veranstaltete er große Grillpartys, organisierte Straßenfeste und sammelte als Clown Spenden für kranke Kinder.
Am 3.Juni 1976 verabschiedete sich der 17-jährige Michael Bonnin von seiner Mutter. Auf die Frage, wo er hin wolle, antwortete er gut gelaunt, er wolle sich mit Malerarbeiten ein paar Dollars verdienen. Sie sollte ihren Sohn nie wieder sehen. Nachforschungen über den Verbleib des Jungen verliefen im Sande, da niemand wusste, wo Bonin sein Taschengeld an dem Tag seines Verschwindens aufbessern wollte.
Nur eine Woche später suchte John Gacy im Strichermillieu sein nächstes Opfer. Nach längerer Verhandlung - Gacy war sehr geizig und feilschte um jeden Cent - einigte er sich mit William Carroll auf einen Preis. "Billy" stieg zu seinem Freier ins Auto, das mit dem schwenkbaren Suchscheinwerfer auf der Fahrerseite wie ein ziviler Polizeiwagen aussah, und fuhr in den Tod. Der 16-jährige Junge aus einer Problemfamilie, der bereits mit 9 Jahren polizeilich auffällig geworden war - er lief mit einer geladenen Pistole durch Chicago -, wurde von seinem Mörder ebenfalls im Kriechboden vergraben.

Am 7.August 1976 erschein die in Tränen aufgelöste Esther Johnston auf der Polizeistation von Bensonville, einem Vorort von Chicago. Sie wollte ihren Sohn Richard, genannt "Rick", als vermisst melden.
Der gutaussehende 17-Jährige war am Vorabend von
Richard Johnston seiner Mutter zu einem Musikkonzert, das im Aragon Ballroom in Chicago Northwest Side stattfand, gefahren worden. Der Musterschüler, der wegen seiner Überpünktlichkeit bekannt war, versprach seiner Mutter, sie nach dem Konzert anzurufen, damit sie oder seine Schwester ihn abholen konnte. Doch der Jugendliche meldete sich nicht. Esther Johnston rief ihren ältesten Sohn Gregg an, der aus Iowa anreiste.
Man entwarf ein Suchplakat und verteilt es überall in der Stadt. Später erfuhr Esther, dass Rick von Anhänger der "Unification Church" (deutsch: Vereinigungskirche) des Sektenführers Sun Myung Mun (die "Mun-Sekte" existiert seit 1954 und fiel besonders in den 70er/80er Jahre wegen der Massenhochzeiten auf. Anmerk. des Autors) aufgegriffen worden war.
Die stark depressive Frau klammerte sich an jeden Strohhalm. Sie fuhr mit ihren Kindern am 18.September 1976 zu einem Happening der Sekte nach Washington D.C.. Dort suchten sie Rick vergeblich. Als Mrs Johnston mit einem Verantwortlichen der Sekte sprechen wollte, lachte dieser sie nur aus.
Auch Monate später hoffte die Familie, dass Rick jeden Moment in der Tür stehen würde. Ein Mädchen von der High School beschäftigte sich mit Parapsychologie. Sie erzählte einem Freund von Rick, dass sie bei einer ihrer Sitzungen Rick Johnston unter einem Haus gesehen habe. Dort sei es sehr dunkel, er hätte keine Schuhe an und seine Füße seien eiskalt.
Nie gab Familie Johnston die Hoffnung auf, bis Ende 1978 John Wayne Gacy in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte und Ricks Schwester Kari sich - mit einem unguten Gefühl - zu dem Haus in der Summerdale Avenue aufmachte.

John Gacy hatte eigentlich keine Lust mehr,
Gregory J. Godzik selbst die Erdgräber im Kriechboden seines Hauses auszuheben. Er beauftragte seinen Angestellten Gregory J. Godzik mit der anstrengenden Arbeit.
Gacy zeigte dem 17-Jährige genau die Stellen, wo er, wie Gacy ihm plausibel erklärte - Gräben für Drenagerohre graben sollte. Der Unternehmer überprüfte die Arbeit des Jugendlichen ständig, um sicher zu gehen, dass Godzik nicht an falscher Stelle grub und dort Leichenteile entdecken würde. Doch Gregory hielt sich an den Vorgaben seines Chefs.
Gregory Godzik, den Gacy bei einer Holzfirma abgeworben hatte, war erst sei einigen Wochen bei PDM Constactor angestellt. Er arbeitete gerne für seinen neuen Chef - vor allen Dingen, weil Gacy ihn mit $5,50 Stundenlohn das Doppelte zahlte, als er zuletzt verdient hatte.
Auch der durchdringende Verwesungsgeruch im Kriechboden schien ihn nicht so zu stören - John Gacy hatte etwas von verfaulten Tierkadavern erzählt. Mit einem Tuch vor dem Mund konnte man eine Weile arbeiten.
Gregory konnte ja nicht ahnen, dass er sein eigenes Grab aushob!
Am Samstag, den 11.Dezember 1976, hatte er ein spezielles Date mit seiner Freundin Judy Patterson. Nachdem sich beide zerstritten hatten, sollte an diesen Abend Versöhnung gefeiert werden. Kurz nach Mitternacht brachte Gregory Judy wieder nach Hause. Danach wurde er nicht mehr lebend gesehen.

Am Sonntag rief seine Mutter Eugenia die Polizei in Chicago an.
1965er Pontiac CatalinaDoch der Polizeibeamte sagte ihr, man könne innerhalb einer 24 Stunden-Frist nichts unternehmen.
Mrs Godziks Befürchtungen, dass Gregory etwas zugestoßen sei, wurde am Nachmittag verstärkt.
Ein Freund ihres Sohnes hatte im Nachbarort Niles auf dem Parkplatz einer Tierhandlung Gregorys Auto entdeckt. Eine Polizeistreife überprüfte den 1965er Pontiac Catalina - Gregorys ganzer Stolz, den er dort niemals unverschlossen stehen lassen würde.
Vier Tage später rief Eugenia bei John Gacy an. Er sagte, Gregory habe auf seinem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen, dass er am Vortag wieder zur Arbeit kommen wollte, aber nie erschienen sei. Auf die Frage der verzweifelten Frau, ob Gacy noch das Band mit der Aufnahme habe, verneinte er und sagte, er habe die Nachricht schon gelöscht.
Auch Judy Patterson wollte sich bei Gregorys Arbeitgeber erkundigen. Sie ging mit zwei Freundinnen zu Gacys Haus. Der Unternehmer sagte ihr, er habe den Jungen seit Freitag vergangener Woche nicht mehr gesehen und nehme an, dass er weggelaufen sei. Außerdem kenne Gacy Leute des "Syndikats" in Chicago. Dort wolle er mal schauen, was er da so machen könne - doch Gacy unternahm weder etwas, noch hatte er Kontakte zur Unterwelt.

In der Nacht zum Sonntag traf John Gacy Gregory Godzik zufällig und war mit ihm in die Summerdale Avenue gefahren. Dort hatten beide Marihuana geraucht, dann bot Gacy ihm Oralsex an. Der geschockte Junge lehnte verschämt ab. Nun kam "Jack Hanley", einer seiner Alter Egos, ins Spiel, wie John Wayne Gacy später vor Gericht behauptete. Er zeigte ihm den todbringenden "Seil-Trick".
Eugenia Godzik engagierte den Privatdetektiv Anthony J. Pellicano, der von sich behauptete, der beste Detektiv der Stadt zu sein. Doch er nutzte die Verzweiflung der Godziks nur aus. So erhielt Pellicano $5000 für die Ermittlungsarbeit und weitere $10.000 bei erfolgreichem Aufspüren des Jungens. Allerdings brauchte er innerhalb der zwei Jahre erstaunlicherweise keine Zwischenberichte abliefern.
Es darf bezweifelt werden, das der Privatdetektiv je aktiv war, da die Polizei John Gacy wenige Tage vor Ablauf der Vertragsfrist verhaftete und Gregorys Schicksal erst anschließend bekannt wurde.

Auch im neuen Jahr 1977 wurde John Wayne Gacy schnell
John Szyc wieder aktiv. Am 20.Januar sprach er am Bunghouse Square den sehr feminin wirkenden Stricher John Szyc an. Man einigte sich auf $20 und der 19-Jährige folgte dem Freier in seinem eigenen Wagen. Nach dem Sex verlangte Szyc plötzlich mehr Geld von Gacy. Dieser holte wieder sein Seil und den Stock hervor, und zeigte dem Ahnungslosen den "Seil-Trick".
Doch dieses Mal wurde John Gacy ein wenig unvorsichtig. Er verkaufte Szycs 1971er Plymouth Satellite an einem anderen Jugendlichen. Dieser überfiel im August 1977 eine Tankstelle, konnte aber wegen des Kennzeichens später von der Polizei festgenommen
1971er Plymouth Satellite werden. Der Junge, der Michael Rossi hieß, behauptete, den Wagen von einem John Wayne Gacy abgekauft zu haben. Aber der eigentliche Vorbesitzer hieß John Szyc und wurde seit 7 Monaten vermisst.
Eine Polizeistreife fuhr daraufhin zu Gacys Haus. Der Unternehmer erklärte den Polizisten, er habe John Szyc tatsächlich den Plymouth abgekauft, da der junge Mann sofort Geld benötigt habe, um in einer anderen Stadt ein neues Leben anzufangen. Wo sich nun Szyc aufhalte, wisse er auch nicht. Diese Aussage genüge den Polizisten und sie fuhren wieder weg.
Langsam bekam Gacy auch in der Stricherszene Chicagos einen schlechten Ruf. Einige der jungen Männer erzählten, dass Gacy sie während und nach dem Sex geschlagen und gefoltert habe - sie dann aber mit Geld "beruhigte".

Gacys nächstes Opfer war der 20-jährige Jon
Matthew H. Bowman Prestidge, der erst vor einigen Monaten nach Chicago gezogen war, um dort eine weiterführende Schule zu besuchen. Nicht ganz geklärt werden konnte, ob Prestidge am Bunghouse Square anschaffen ging oder, wie sein Freund Roger Sahs später aussagte, er am Abend des 15.März 1977 mit Jon Prestidge zwei Blocks vom Bunghouse Square entfernt in einem Restaurant gegessen habe und sich beide dann trennten. Sahs habe Prestidge noch davor gewarnt, in Richtung Bunghouse Square zu gehen.
Robert Gilroy
Dort griff John Wayne Gacy wahrscheinlich Jon Prestidge auf, machte den jungen Mann zu Hause betrunken und fesselte ihn. Dann folterte und erdrosselte sein Opfer. Für Gacy war das inzwischen reine Routine; ihm fehlte inzwischen der Kick. Er war immer auf der Suche nach neuen Inspirationen.
Am 5.Juli 1977 verabschiedete sich Matthew H. Bowman von seiner Mutter, die ihn zum Bahnhof gebracht hatte. Der 19-Jährige wurde nie wieder lebend gesehen. Zwei Monate später verschwand der 18-jährige Robert Gilroy. Er hatte sich mit Freunden zu einem Ausritt auf einem Pferdehof verabredet. Auf den Weg zum Bus traf der Tramper auf John Gacy, der ihn nur zu gerne mitnahm. Gilroys Vater, ein Polizist, unternahm alles, um seinen Sohn aufzuspüren, doch Robert blieb wie vom Erdboden verschluckt.
Nicht gut meinte es das Schicksal mit Delores Neider. 1972 wurde ihre damals 21-jährige Tochter Judith von einem Unbekannten in ihrer Wohnung erstochen und nun verschwand auch noch ihr Sohn John Mowery spurlos. Der 19-jährige Ex-Marinesoldat besuchte sie am 25.September. Als er abends aufbrechen wollte, lieh ihm seine Mutter einen Regenschirm. John verabschiedete sich von ihr und verschwand spurlos in die Nacht.

John Gacy brachte dringend neue Erdgräber in seinem Kriechboden. Seit einigen Wochen lebte und arbeitete der Teenager David Cram bei Gacy und bewohnte das Gästeschlafzimmer. Gacy erklärte ihm die Arbeit im Keller. Wie Gregory Godzik einige Monate
John Gacy als "Patches" vorher, sollte Cram an bestimmten Stellen Gräben für Drenagerohre ausheben.
Als Cram eines Abends Feierabend machte, fand er im Wohnzimmer seinen betrunkenen Chef im Clownskostüm auf den Sofa sitzend, vor. Gacy lud ihn auf ein paar Maitai-Cocktails ein. Dann zeigte er seinem Angestellten den "Magischen Handschellen"-Trick. Plötzlich fing der Clown hysterisch zu lachen an, stieß David Cram mehrmals den Zeigefinger in die Rippen und verfiel in den kindlichen Singsang: "Ha-Ha ... stört dich das? Ha - Ha ... stört dich das? Ha - Ha ...". Worauf Cram wütend antwortete:" Mach sofort die Handschellen los. Ich trete dir in deinen fetten Arsch!"
Plötzlich ging in Gacy ein Veränderung vor. Er wurde zunächst ruhig, knurrte dann wie ein Hund, griff den gefesselten Cram an den Armen und schleuderte ihn durch das Zimmer. Dabei sagte er lächelnd, dass er Cram nun vergewaltigen würde. Dieser war sofort stocknüchtern und trat seinen Chef regelrecht um. Bevor John Gacy wieder auf den Beinen war, hatte Cram sich bereits die Handschellenschlüssel vom Wohnzimmertisch genommen und flüchtete in sein Zimmer. Am folgenden Morgen, als David Cram sich versichert hatte, dass Gacy schlief, packte er seine Sachen und verließ die Stadt. Leider ging auch er, wie viel der überlebenden Opfer, nicht zur Polizei.

Über mögliche Anzeigen von Seiten der überlebenden Opfer machte sich der Serienmörder keine Sorgen.
Robert Winch Mit seinem Ansehen in der Bevölkerung und den souveränen Auftreten gegen die Ordnungshüter wuchs seine Selbstsicherheit stetig.
Der Architekturstudent Russell O. Nelson verschwand am 17.Oktober 1977. Der 20-Jährige, der demnächst seine Freundin heiraten wollte, rief seine Mutter Norma an, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Dies war sein letztes Lebenszeichen - bis er auf Gacy traf.
Am 10.November verabschiedete sich der 16-jährige Robert Winch von seiner Mutter und wurde nie wieder gesehen. Nur eine Woche später traf Tommy Boling auf seinen Mörder. Die letzte Spur des verheirateten 21-Jährigen war ein Anruf aus einer Bar in Chicago bei seiner Mutter Albenia.
John Gacy, der inzwischen unter Schlafstörungen litt, baute seinen Geschäftsbereich weiter aus. Er bot nun einen Winterdienst an und verkaufte Weihnachtsbäume. Doch seine Sucht nach Macht, Folter und Töten ließ nicht nach - ganz im Gegenteil. Auf den Weg zu einem Rockkonzert verschwand am 9.Dezember der 19-jährige Marinesoldat David Paul Talsma.
Bis zum Ende des Jahres 1977 hatte John Wayne Gacy 19 junge Männer getötet und unter seinem Haus verscharrt. Eine unbekannte Anzahl an zumeist jungen, männlichen Prostituierten wurde gefoltert und vergewaltigt. Und ein Ende war nicht in Sicht.

In den späten Abendstunden des 30.Dezember verabschiedete sich der 19-jährige Robert Donnelly von seinen Freunden, mit denen er einige Biere getrunken hatte. Als der Student an einer Haltestelle auf den Bus wartete, näherte sich ihm langsam ein dunkler Wagen. Als das Fahrzeug auf Höhe der Haltstelle war, blendete der Fahrer einen Suchscheinwerfer auf. Er rief Donnelly zum Wagen und stellte sich als Polizist vor. Er fragte den jungen Mann nach dessen Ausweis. Als Donnelly danach in seinen Taschen suchte, richtete der "Polizist" plötzlich eine Waffe auf ihn und zischte: "Steig ein oder ich blas dir den Kopf weg!".
Gacy legte dem Mann Handschellen an und zwang ihn, sich in den Fußraum auf der Beifahrerseite zu quetschen.
In Gacys Haus angekommen, trank der übergewichtige Geschäftsmann einige Longdrinks und beschimpfte Robert Donnelly und die ganze Gesellschaft, die ihm angeblich kein Respekt zollte. Immer wieder schlug er sein Opfer mit dem Handrücken ins Gesicht. Dann zog Gacy Donnelly die Hose und Unterhose herunter und vergewaltigte ihn. Da Robert teilweise das Bewusstsein verloren hatte, zog ihn John Gacy ins Badezimmer und steckte Donnellys Kopf in die Badewanne mit kaltem Wasser.
Noch während er sein Opfer unter Wasser drückte, schlang Gacy ihm ein Seil um den Hals. Dann zog er Roberts Kopf aus dem Wasser, lachte und rief: "Das macht Spaß, was? Wie fühlt sich das an?" Anschließend drückte er Robert Donnelly so lange unter Wasser, bis dieser erneut das Bewusstsein verlor.
Als Donnelly wieder zu sich kam, war er splitternackt und hatte die Hände auf dem Rücken gefesselt. Gacy saß auf der Toilette und sagte: "Man, wir haben heute eine Menge Spaß, oder?" Er stellte sich über Donnelly und urinierte auf ihn. Dabei lachte er und fragte: "Na, magst du das?"
Dann drückte er den Kopf seines Opfers unter Wasser, bis dieser wieder das Bewusstsein verlor.

Als Robert erwachte, lag er neben seinem Peiniger auf dessen Bett. An der Wand wurde ein Homosexuellen-Porno projektiert. John Gacy befahl ihn, sich mit den Oberkörper an die Wand zu lehnen. Dann holte der Killer eine Pistole und sagte: "Jetzt spielen wir Russisch-Roulette!" Er drückte Donnelly die Waffe an den Kopf, trat ihm in den Magen und drückte ab. Ein Klicken ertönte, als der Abzugshammer auf die leere Patronenkammer traf.
Gacy setzte Robert wieder die Waffe an den Kopf und drückte erneut ab. Dabei erzählte Gacy im Plauderton, dass er auch schon einige Mädchen ermordet habe, es ihm aber nicht so viel Spaß gemacht habe wie bei Jungen. Er würgte den gepeinigten Donnelly bis zur Bewusstlosigkeit.
Als Robert dieses Mal zu sich kam, stand der nackte Gacy mit einen großem Gummidildo in der Hand hinter ihm. Er rammt ihn seinem Opfer in den After. Donnelly wollte vor Schmerzen aufschreien, doch Gacy hatte ihm vorher einen Stofflappen in den Mund gesteckt und geknebelt.
Anschließend nahm er seinem Opfer den Lappen heraus und befahl ihm unter Schlägen und Tritten, sich zu duschen. Dann musste Donnelly sich anziehen. Gacy sagte:" Wir machen nun einen Ausflug. Dort werde ich dich dann umbringen." Er legte seinem Opfer Handschellen an und zwängte ihn unter Schlägen wieder in den Fußraum des Wagens. Während der Fahrt fragte Gacy neugierig, wie es sich anfühle, wenn man weiß, dass man gleich stirbt.

Inzwischen war es hell und früh am Morgen. John Gacy fuhr Donnelly zu dessen Arbeitsstelle, wo der junge Mann in einem Lebensmittelladen einen Teilzeitjob hatte. Großzügig verkündete der Unternehmer
John Gacys Oldsmobile seinem Opfer, dass er ihn laufen lasse. Sollte Donnelly zur Polizei gehen, würde er ihn finden. Außerdem würden die Polizisten ihm (Donnelly) eh kein Wort glauben.
Robert Donnelly erstattete trotz Gacys Drohung bei der Polizei eine Anzeige. Er konnte sich an die "PDM Contractor"-Reklame an Gacys Wagen und an das Kennzeichen erinnern.
Am 6.Januar 1978 erschienen zwei Polizisten bei Gacy. Dieser gab sich betont gelassen und bot ihnen Drinks an. Beide lehnten ab und zeigten dem Unternehmer den vorläufigen Haftbefehl. Auf der Wache stimmt John Gacy der Aussage Donnellys im Großen und Ganzen zu. Doch weder habe er eine Waffe noch Gewalt eingesetzt. Alles sei ohne Zwang geschehen - einfach nur ein paar Sexsklaven-Spielchen im gegenseitigen Einverständnis.
Zu Robert Donnellys Entsetzten glaubte die Staatsanwaltschaft der Aussage des Unternehmers, und ein stellvertretender Bezirksstaatsanwalt lehnte die Anklage als unbegründet ab! John Gacys Vorhersage trat ein, und er kam wieder aus einer - für ihn - gefährlichen Situation unbeschadet heraus.

Wann der Serienmörder 1978 wieder das erste Mal mordete, ist nicht bekannt. Das erste Opfer, das später identifiziert werden konnte, war William Kindred, der am 16.Februar verschwand.
Einen Monat später, am 25.März 1978,
Jeffrey D. Rignall erschien der Student Jeffrey D. Rignall bei der Polizei. Er erzählte den Beamten, dass er sich am 22.März gegen 1.30 Uhr auf den Weg zu seiner Wohnung in North Side befand. Dann hielt ein dunkler Wagen mit einem Suchscheinwerfer neben ihn an. Der Fahrer, ein dicklicher Mann Ende Dreißig, fragte den 27-Jährigen, ob er mit ihm Marihuana rauchen wolle. Rignall willigte ein und stieg in das Auto. Kaum hatte er die Tür zugezogen, lehnte sich der Fahrer zu ihm rüber und drückte Jeffrey einen übel riechenden Lappen ins Gesicht, worauf er sofort das Bewusstsein verlor.
Er wachte, an Händen und Füßen gefesselt, in einem Kellerraum auf, in dem verschiedene Dildos herumlagen und an der Wand ein Gemälde mit einem Clown hing. Dann wurde er wieder betäubt.
Gegen 4.30 Uhr erwachte Jeffrey mit Verbrennungen im Gesicht (siehe linkes Foto), starken Kopfschmerzen und rektalen Blutungen in einem Schneehaufen im Lincoln Park an der Chicagoer Seeseite auf. Einige Tage später mietete Rignall ein Auto und stellte sich an die Autobahn und hielt nach Fahrzeugen der Marke Oldsmobile mit dicklichen Fahrern Ausschau. Am dritten Tag hatte er Glück und sah das entsprechende Fahrzeug. Jeffrey teilte der Polizei das Kennzeichen mit. Doch wieder fehlte es der Staatsanwaltschaft an Beweisen.
Daraufhin strebte Jeffrey Rignall eine Zivilklage gegen John Gacy an. Dieser musste auch am 6.Juli zum Verhör. Aber wegen Überlastung der Gerichte wurden auch in den folgenden Monaten keine weiteren juristischen Schritte unternommen.

Im April beauftragte die Demokratische Partei John Wayne Gacy mit der Ausrichtung des Umzugs anlässlich des "Polish Constitution Day" in Chicago. Da er die Schlüssel für die Räume der Partei besaß, brachte er u.a. seinen ehemaligen Angestellten Dave Edgecombe dorthin.
Gacy bot dem jungen Mann $25 an, wenn er einen halben Liter Rum trinken würde. An das Nächste, an dass Edgecombe sich später erinnern konnte, war die Tatsache, das seine Hände in Handschellen stecken und der erboste Gacy auf ihm hockte und ihn mit den Worten: "Du Hurensohn wirst nie wieder bei mir kündigen!" anbrüllte. Daves Hund Ivan, ein sibirischer Husky, rettete seinem Herrchen das Leben.
Dave Edgecombe schrie so laut um Hilfe, dass der Hund kräftig an der Tür scharrte und laut bellte. John Gacy, der so in seinem Tatablauf gestört wurde, ließ von seinem Opfer ab und fuhr den geschockten jungen Mann nach Hause.

Am 3.Mai fand, wie geplant, der Umzug in Chicago statt.
Die First Lady und der Serienkiller Für John Gacy war dieser Tag etwas ganz besonderes. Als Ausrichter traf er abends während eines Empfangs auf den Ehrengast, die First Lady. Kein geringere als Rosalynn Carter, die Frau des amtierenden amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter. Mit diesem Zusammentreffen erhoffte sich John Gacy seine politische Karriere forcieren zu können.
Nur einen Monat später hatte er allerdings ganz andere Probleme. Gacy litt wieder unter Herzbeschwerden, ihm fiel es immer schwerer, die Leichen in den Kriechboden zu schleppen und die Gräber zuzuschütten. Außerdem gab es dort langsam ein Platzproblem. Er musste sich eine andere Lösung für die Entsorgung der Leichen ausdenken.
Im August wurde dann auch noch bei John Gacy die Geschlechtskrankheit Syphilis diagnostiziert.
Der 36-Jährige erwähnte mehrfach gegenüber seiner Mutter und den Schwestern, dass er wahrscheinlich vor seinem vierzigsten Geburtstag gewaltsam zu Tode kommen würde. Im November 1978 teilte er seiner älteren Schwester Joanne mit, dass ihr Mann, im Fall eines Ableben Gacys, dessen Geschäft weiterführen sollte.

Der Sohn seiner Nachbarn, Ron Grexa, arbeitete auch für John Gacy. Obwohl seine Eltern mit dem Unternehmer befreundet waren, bot ihm John Gacy Geld gegen Sex an. Ron, der so schon sauer auf Gacy war, da dieser ihm auch nicht den vollen Lohn auszahlte, war dermaßen erbost, das er Gacy mitsamt dessen Haus anzünden wollte. Daraufhin ging John Gacy - sich keinerlei Schuld bewusst - zur Polizei und meldete Grexas Drohung.
Einige Stunden später bemerkte er wohl seinen Fehler und ging zu den Nachbarn, um sich zu entschuldigen.

Die Nisson Apotheke lag in einem
Die Nisson Pharmacy (Apotheke) Einkaufszentrum in Des Plaines. Die Besitzer Phil und Larry Torf beschäftigten hauptsächlich Teilzeitkräfte, bei denen es sich fast ausschließlich um Schüler handelte. Am Montag, den 11.Dezember 1978 war unter anderem auch Robert Jerome Piest gegen 18 Uhr zur Spätschicht erschienen. Seine Mutter Elisabeth, die an dem Tag ihren sechsundvierzigsten Geburtstag feierte, brachte ihn zur Arbeit.
Dort war bereits John Gacy mit dem Ausmessen der Regale beschäftigt. Gacy hatte einen Firmenzweig gegründet, den er "P.E.Systems" nannte und der sich ausschließlich auf den Innenausbau und -umbau von Apotheken und Drogerien in Chicago spezialisiert hatte. Phil Torf, ein Freund Gacys, hatte einige Umbaumaßnahmen in seiner Apotheke beschlossen. Gegen 19.15 Uhr verabschiedete sich John Gacy
Robert J. Piest von Torf, wobei er seinem Terminblock auf den Verkaufstresen vergaß.
9 Minuten vor 21 Uhr erreichte Elisabeth Piest die Apotheke, um ihren Sohn abzuholen. Einige Minuten später hielt ein Kleinlaster mit einem Schneepflug vor dem Geschäft und Gacy erschien erneut bei Torf. Er müsse noch einige Aufmaße für die Regale nehmen, erzählte er den Apotheker.
John Gacy lief durch den Laden und sprach mit einigen der Angestellten. Exakt um 20.58 kam Robert zu seiner wartenden Mutter, die auf einem Stuhl am Eingang des Ladens wartete, und sagte, dass er noch kurz mit einem Bauunternehmer sprechen wolle, der den 15-Jährigen, der eifrig auf einen Jeep sparte, einen lukrativen Job angeboten hatte. Dann zog er seinen Parker an und verließ die Apotheke.
Die Angestellte Kim Byers sah noch, wie Robert draußen mit Gacy sprach, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Erst als Roberts Mutter
Harold und Elisabeth Piest sie fragte, ob sie ihren Sohn gesehen habe, schauten beide vor dem Geschäft nach. Doch dort war niemand zu sehen. Elisabeth Piest bat Kim darum, sie anzurufen, sobald Robert wieder in der Apotheke aufgetaucht sei, damit sie ihn abholen könne. Dann fuhr Elisabeth nach Hause.
Um 9.25 Uhr rief die inzwischen besorgte Mutter bei der Nisson Apotheke an. Doch Robert war immer noch nicht erschien. Nun erfuhr sie wenigstens, wer der Unternehmer war, der ihren Sohn den Job angeboten hatte. Torf konnte ihr auch Gacys Telefonnummer geben. Roberts Vater Harold rief bei Gacy an, doch dort meldete sich nur der Anrufbeantworter.
Gegen 23.30 Uhr erschienen Elisabeth und Harold Piest auf der Polizeiwache von Des Plaines. Der Beamte, der die Vermisstenanzeige aufnahm, wollte die aufgebrachten Eltern mit dem üblichen Argument beruhigen, dass ihr Sohn wahrscheinlich nur weggelaufen sei und bald wieder wohlbehalten zu Hause auftauchen würde.
Während die Geburtstagstorte unangetastet in der Küche stand, suchten die Piests mit Tochter Kerry die ganze Nacht in den Straßen des Vororts nach ihren Sohn.

Am folgenden Morgen schauten sich der Leiter der Kriminalpolizei,
Lieutenant Kozenczak Lieutenant Joseph L. Kozenczak und sein Kollege Ronald Adams die Vermisstenakte an.
Routinemäßig rief Detective Adams alle Personen an, die am Vorabend in der Apotheke anwesend waren. Sein dritter Anruf galt dem Unternehmer John Wayne Gacy. Dieser teilte dem Detective mit, dass er am 11.Dezember wohl in der Apotheke gewesen sei, aber weder einen Robert Piest kenne, noch jemanden dort einen Job angeboten hätte. Adams gab sich damit zufrieden.
Gegen Mittag erschien Harold Piest erneut auf der Polizeiwache, um die ermittelnden Beamten unter Druck zu setzten. Diese schickten den besorgten Vater nach Hause und wiesen ihn daraufhin, nicht auf eigene Faust zu ermitteln.
Am Nachmittag überprüfte Detective James Pickell - ebenfalls aus reiner Routine - das Autokennzeichen von John Gacys Oldsmobile Cutlass und rief im Polizeihauptquartier in Chicago an. Dort erfuhr er von dem einschlägigen und umfangreichen Vorstrafenregister des Geschäftsmanns.
Gegen 21 Uhr fuhren vier Detectives in zwei Zivilfahrzeugen in die Summerdale Avenue. Auch nach mehrmaligem Klopfen öffnete niemand die Haustür. Lieutenant Kozenczak und Detective Pickell gingen zu der Rückseite des Hauses.

Gacy saß im Sessel und sah fern. Als er die Polizisten bemerkte, öffnete er die Terrassentür und bat die beiden Beamten, nachdem sich Kozenczak ausgewiesen hatte, ins Wohnzimmer.
Der kleine dicke, aber energisch wirkende Unternehmer gab den Polizisten dieselben Auskünfte, die er bereits am Vormittag Detective Adams am Telefon gegeben hatte. Obwohl die Polizisten gegenüber John Gacy erwähnten, das Zeugen ihn mit Robert Piest haben sprechen sehen, widersprach er und behauptete, nie mit dem vermissten Jungen gesprochen zu haben.
Kozenczak teilte Gacy mit, er müsse mit zur Wache kommen, wo die Zeugenaussage schriftlich festgehalten werden sollte. Plötzlich wurde Gacy ungehalten. Nein, er habe keine Zeit mitzukommen. Sein Onkel war am Vorabend verstorben, und er müsse nun, wegen der bevorstehenden Beerdigung, viele Dinge erledigen. Ob die Polizei kein Respekt vor dem Tod hätte?
Schließlich entschied der Lieutenant, das John Gacy, sobald er in ein paar Stunden Zeit hätte, sofort auf dem Polizeirevier erscheinen solle. Sie würden dort auf ihn warten!

Der Onkel war tatsächlich verstorben. Aber John Gacy hatte ein ganz anderes Problem zu lösen: Auf dem Dachboden lag die Leiche von Robert Piest. Er hatte den Jungen am Vorabend in seinem Schlafzimmer erdrosselt und hatte dann die Nacht neben seinem toten Opfer verbracht. Gegen 6 Uhr am Morgen schleppte er den Toten auf den Dachboden, da er tagsüber keine Zeit fand, die Leiche zu entsorgen.
Kaum hatten die Polizisten sein Haus verlassen, rannte John Gacy nach oben und zerrte die Leiche in den Kofferraum seines Wagens. Ein Beamter im zweiten Zivilfahrzeug sah noch beim Wegfahren, wie Gacys Oldsmobile plötzlich aus der Auffahrt hervorgeschossen kam und sich mit hoher Geschwindigkeit entfernte. Da sich die Polizisten aber schon zu weit in die entgegengesetzte Richtung entfernt hatten, sahen sie von einer Verfolgung ab.
John Gacy fuhr zu einer Brücke auf der Autobahn I-55, von der er die Leiche von Robert Piest in die eisigen Fluten des Des Plaines Rivers warf. Auf den Rückweg verlor er auf rutschiger Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto, kam von der Fahrbahn ab und blieb im Schnee stecken. Erst ein, von einem Autobahnpolizisten, herbeigerufener Abschleppwagen konnte Gacys Oldsmobile wieder auf die Straße ziehen.
Gegen 3.20 Uhr tauchte ein erschöpfter und von Schnellmatsch verdreckter John Gacy auf der Polizeiwache in Des Plaines auf und verlangte mit Lieutenant Kozenczak zu sprechen. Aber der wachhabende Polizist teilte ihm mit, dass er in einigen Stunden wieder kommen sollte, da der Lieutenant bis 1 Uhr gewartet habe und dann nach Hause gegangen sei. Kopfschüttelnd verließ Gacy wütend die Polizeiwache.

Am Mittwoch, den 13.Dezember, rief John Gacy gegen 11 Uhr Lieutenant Kozenczak an, ob er noch zur Wache kommen solle. 40 Minuten später saß er schon im Verhörraum. Zum dritten Mal gab er zu Protokoll, das er nie mit einem Robert Piest gesprochen habe. Schließlich wurde der Geschäftsmann unruhig und fing zu jammern an, welche Verluste er in der verlorenen Zeit mit seinem Unternehmen machen würde.
Bereits am Vormittag hatte Kozenczak bei dem Bezirksstaatsanwalt Terry Sullivan einen Durchsuchungsbeschluss für Gacys Haus beantragt. Obwohl die Polizei keine Beweise vorbringen konnte, sondern nur vermutete, dass John Gacy Robert Piest gekidnappt hatte und in seinem Haus gefangen hielt, ging Sullivan zum zuständigen Richter Marvin Peters, der nach kurzer Besprechung - hauptsächlich wegen Gacys einschlägige Vorstrafen - den Beschluss unterzeichnete.
Staatsanwalt Sullivan eilte in den Verhörraum und verlangte von John Gacy die Haustürschlüssel. Dieser weigerte sich, diese auszuhändigen. Worauf Sullivan drohte, dass die Polizei Zwangsmaßnahmen ergreifen würde.
Der wütende Unternehmer warf daraufhin Detective Pickell die Schlüssel zu und beschimpfte Terry Sullivan als "großes Arschloch". Sie würden den Piest-Jungen dort nicht finden.

Anschließend fuhren vier Polizisten
Beschlagnahmte Beweisstückeund ein Beamter der Spurensicherung in die Summerdale Avenue und durchsuchten John Gacys Haus.
Sie konnten wohl Robert Piest nicht aufspüren, aber entdeckten auf dem Dachboden mehrere schwedische Pornofilme, weitere einschlägige Zeitschriften mit nackten Teenagern und einen großen Gummidildo. Im Schlafzimmer stand auf einem Nachttischchen, neben Gacys Bett, ein Schmuckkästchen mit mehreren Siegelringen und Halsketten. Auf dem Kästchenboden lag ein Autoführerschein.
John Gacys Pornoheft-Sammlung In der obersten Schublade lag ein weiterer Führerschein.
Beide waren nicht auf Gacy, sondern auf zwei junge Männer ausgestellt. Auf einer Kommode stand ein Motorola-Fernseher, den John Gacy aus John Szycs Wohnung gestohlen hatte. In einer Schublade lagen ein paar Handschellen und die passenden Schlüssel, falsche Polizeimarken, eine Tüte mit Marihuana, Tabletten, eine 6 Millimeter Leichtathletik-Starterpistole und eine kleine Flasche mit Chloroform. Außerdem entdeckte sie mehrere Kleidungsstücke, die jugendlich wirkten und Gacy viel zu klein waren.
Einer der Polizisten stieß dann auf die Falltür, die zum Kriechboden führte. Dort roch es, nach Meinung des Beamten, stark nach fauligem Abwasser. Doch im Schein einer Taschenlampe sah er nur den mit einer Kalkschicht bedeckten Boden. Er schloss daraufhin die Falltür und die Polizisten verließen, aufgrund der mageren Ausbeute, enttäuscht das Haus.

Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei wussten nun,
David Hachmeister / Mike Albrecht dass John Wayne Gacy irgendetwas zu verbergen hatte, nur was genau es war, war nicht klar. Sie hatten keine Spur von Robert Piest, aber die beschlagnahmten Beweisstücke aus Gacys Haus veranlassten Staatsanwalt Terry Sullivan zu einer offenen "Rund-um-die-Uhr"-Personenüberwachung John Gacys. Für diese Aufgabe wurden vier Beamte der "Delta-Einheit" der Kriminalpolizei, die sonst hauptsächlich verdeckt ("Undercover") arbeiteten, eingeteilt.
Ab dem 14.Dezember standen nun immer zwei Zivilfahrzeuge mit je einen Beamten vor Gacys Haus. Eine bei Minusgraden nicht gerade beneidenswerte Aufgabe. Sobald der Unternehmer das Haus verließ, folgte ihm mindestens ein Wagen der Polizei.
Gleichzeitig arbeiteten Lieutenant Joe Kozenczak und seine Männer weiterhin an den Fall John Gacy weiter. Sie vernahmen alle Angestellten der Nisson Apotheke und versuchten die Besitzer der Schmuckstücke und Führerscheine aus Gacys Haus zu ermitteln.

John Gacy fiel natürlich auf, dass die Polizei ihn nun überwachte. Zunächst nahm er es noch leicht und versuchte durch gewagte Fahrmanöver den Verfolgern zu entkommen - was ihm
Robert Schultz / Ron Robinson einige Mal gelang. Als er mit seinem Angestellten Donald Czarna und einem weiteren Mitarbeiter wieder einmal auf eisglatter Fahrbahn riskant fuhr, reichte es den verfolgenden Polizisten. Sie stoppten den PDM-Constructor-Lieferwagen.
Daraufhin kamen Gacys Angestellte mit erhobenen Fäusten auf Detective Robinson und Officer Schultz zu. Gacy spielte den Schlichter und beruhigte seine Leute. Die Polizisten nahmen anschließend den Fahrer des Wagens wegen Gefährdung des Straßenverkehrs vorläufig fest.
Ein Tag später schlich sich John Gacy aus seinem Haus und näherte sich den ersten Zivilwagen der Polizei. Robinson und Schultz waren so mit einem kleinen Spielcomputer beschäftigt, dass sie zusammenzuckten, als der Unternehmer an die Scheibe klopfte und lächelnd fragte, ob sie bereit seien. Er würde nun wegfahren.
Auch Donald Czarna musste auf dem Polizeirevier erscheinen. Er sagte aus, dass er sich an einen ehemaligen Mitarbeiter namens Gregory Godzik erinnere, der vor zwei Jahren verschwunden sei. Gacy hatte Czarna erzählte, die Polizei wolle gegen ihn wegen des Besitzes von Drogen ermitteln. Für Czarma ein Kavaliersdelikt. Daher blieb der Angestellte seinem Chef lange Zeit loyal.
Am darauf folgenden Samstag unternahm John Gacy, mit den Beamten Hachmeister und Albrecht im Schlepptau, einen ausgedehnten Zug durch die Kneipen. Er lud sogar seine Verfolger zu einem Bier ein, was diese ablehnten.
Am Sonntagabend ging Gacy mit den hungrigen Detectives Schultz und Robinson in einem Steakhouse essen. Er erzählte von dem Erfolg seiner Firma und versuchte nebenbei mehr über den Ermittlungsstand der Polizei zu erfahren. Aber die Polizisten blieben bei dem Thema einsilbig.
Als Gacy die Rechnung zahlte, erwähnte er seine Leidenschaft für die Clownerie. "Niemand würde sich je ernsthaft über einen Clown Gedanken machen. Es ist schön, bei Paraden herumzualbern und den weiblichen Zuschauern in die Titten zu zwicken. Die würden nur, da er ja ein lustiger Clown sei, darüber lachen"[sic!]. Ihr solltet wissen, sagte der beleibte Geschäftsmann zu den beiden erstaunten Polizisten, und schaute jeden direkt ins Gesicht, Clowns kommen auch ungestraft mit Mord davon.

John Gacy überraschte die Polizei mit seinen Aktionen immer wieder aufs Neue. Am 19.Dezember, während Hundestaffeln der Polizei nach Robert Piest suchten, überreichte er dem Officer Mike Albrecht eine Beschwerde, die er gegen die Polizei von Des Plaines gelten machen wollte. Er fühlte sich durch die ständige Observation in seinen Bürgerrechten beschnitten und forderte deshalb $750.000 Schmerzensgeld.
Doch zusehends fiel es Gacy - angesichts der ständigen Polizeipräsenz - immer schwerer, sein Gesicht zu wahren. Er pflegte sich nicht mehr und lief mit einem Dreitagebart herum. Wenn er zu Hause war, hielt er oft an den Fenstern nach den Polizisten Ausschau.
Am Mittwoch, den 20.Dezember 1978 wurde die Situation für die Polizei und Staatsanwaltschaft gefährlich. Es stand außer Zweifel, dass Gacy für das Verschwinden von mehreren jungen Männern verantwortlich war, doch es fehlten die Beweise, um ihn zu verhaften. Außerdem hatte John Gacy tatsächlich seinen Anwalt Sam Amirante beauftragt, eine Unterlassungsklage gegen die Überwachung zu erwirken. Nun musste Gacy innerhalb von zwei Tagen überführt werden, da die Polizei ab dem 23.Dezember um 0.00 Uhr die Observation einstellen musste. Lieutenant Kozenczak und Staatsanwalt Sullivan waren überzeugt, dass John Gacy dann weiteres Beweismaterial oder vielleicht sogar seine Opfer in aller Ruhe entsorgen würde.
Am Mittwoch, den 21.Dezember fuhr John Gacy morgens gegen 8 Uhr zu seinen Anwälten. Dabei raste er, trotz vereister Straßen, mit hoher Geschwindigkeit durch Chicago.

Er besuchte seinen Angestellten Donald Czarna und fuhr anschließend zu einem Bekannten, der eine Tankstelle führte. Kaum war Gacy ausgestiegen, als Officer David Hachmeister wütend aus seinen Wagen stieg und den verblüfften Unternehmer anschrie, ob er Schulkinder totfahren wolle. Gacy hatte vorher auch in einer Schulzone sein Tempo nicht gedrosselt. John Gacy war so verängstig, dass er nach Detective Mike Albrecht rief und ihn bat, seinen Kollegen Hachmeister zu beruhigen, bevor dieser sich zu einer unüberlegter Handlung hinreißen ließ.
Die beiden Polizisten beobachteten, wie Gacy zu dem Aushilfstankwart Lance Jacobson ging und ihm einen Plastikbeutel in die Hand drückte. Kaum hatte Gacy das Gelände verlassen, konfiszierte Hachmeister den verdächtigen Plastikbeutel. Der Inhalt bestand aus einigen fertig gedrehten Marihuana-Zigaretten.
Nun überschlugen sich die Ereignisse: Detective Robinson sprach mit Donald Czarna, der berichtete, das Gacy bei seinem Besuch sehr depressiv gewesen sei und reichlich Tabletten genommen hätte. Zudem hätte er seinen Anwälten erzählt, dass er 30 Leute getötet habe. Robinson brachte Lieutenant Kozenczak über Funk auf den neusten Stand. Man befürchtete, dass sich Gacy nach seiner "Abschiedstour" umbringen wollte. Einige Minuten später meldete Mike Albrecht der Zentrale den Marihuana-Fund. Kozenczak sah die Chance gekommen. Er überlegte einige Sekunden und befahl den Teams, John Gacy wegen den Besitz von Rauschgift festzunehmen.
Um 12.15 an diesen sonnigen Wintertag fuhr Gacy auf den Parkplatz eines Schnellrestaurants in dem Nachbarort Niles. Noch bevor er aussteigen konnte, öffnete Detective Robinson mit gezogener Waffe die Beifahrertür des Oldmobils und wies Gacy an, vorsichtig aus dem Wagen zu steigen. Er sei verhaftet. David Hachmeister, Bob Schultz und Mike Albrecht, die sich ebenfalls mit gezogenen Waffen um den Wagen verteilt hatten, traten näher. Der impulsive Detective David Hachmeister konnte sich nicht die Bemerkung:" Jetzt haben wir dich, du Arschloch!" verkneifen.

John Wayne Gacy wurde auf das Polizeirevier gebracht und zunächst in den Verhörraum gesperrt.
Die Falltür zum Kriechboden Dort klagte er plötzlich über starke Brustschmerzen, die bis zum linken Arm ausstrahlten. Sein inzwischen informierter Anwalt Sam Amirante war außer sich vor Wut.
Er drohte den Beamten mit Klagen, während Gacy, mit dem Verdacht auf Herzinfarkt, in das nächste Krankenhaus transportiert wurde.
Lieutenant Kozenczak machte sich mit einem Durchsuchungsbeschluss für Gacys Anwesen zum Haus des Richters Marvin Peters auf, der bereits in den Weihnachtsferien war. Peters ließ sich die Sachlage erklären und unterschrieb den Beschluss. Im Auto informierte Kozenczak seine Beamten und orderte seine Leute zu Gacys Haus.
Bereits einige Minuten später war das Haus in der Summerdale Avenue von zahlreichen Polizeifahrzeugen umkreis. Den beiden Spurenexperte Phil Bettiker und Daniel Genty schlug beim Öffnen der Haustür heiße stickige Luft entgegen. Gacy hatte das komplette Haus überheizt. Je näher die Polizisten der Falltür kamen, desto stärker nahmen sie einen fauligen Verwesungsgeruch wahr. Genty war der Erste, der sich langsam durch die Falltür auf den Kriechboden herabließ. Mit einem großen Scheinwerfer leuchtete er den von einer grauen Kalkschicht bedeckten Boden ab.

Etwa unter der Küche entdeckte er einige Haare, die aus dem Boden ragten. Genty brauchte nur 20 Zentimeter zu graben, bis er auf eine milchige, wachsartige Schicht (= Leichenwachs (Adipocire frz., lat.) ist ein wachsartiges Fett, das sich bei der Verwesung, teils aus vorhandenen Körperfett, teils aus dem Eiweiß der Gewebe, bei Luftabschluss und Feuchtigkeit des Lehmbodens bilden kann. Der Zerfall des Körpers wird dadurch lange aufgehalten. Anmerk. des Autors) stieß. Darunter entdeckte er einen menschlichen Oberarmknochen.
Er rief Bettiker zu sich und sagte dann zu Joe Kozenczak, der durch die Falltür die Grabungsarbeiten beobachtete, dass John Gacy nun wegen Mordes angeklagt werden könne. Kozenczak fragte, ob es wohl die sterblichen Überreste von Robert Piest seien. Doch dieser Knochen lagen schon Monate, wenn nicht schon Jahre in der Erde. Schon bald stieß Daniel Genty erneut auf Knochen. Erschüttert rief er Lieutenant Kozenczak zu, er vermute, dass wohl der gesamte Kriechboden voller Jungen sei.
Um 22 Uhr wurde John Gacy aus dem Holy Family Hospital in die Hände der Detectives Pickell und Hachmeister übergeben. Die Ärzte hatten keinerlei Anzeichen eines Infarktes entdeckt und vermuteten, das Gacy nur simuliert habe. Im Polizeirevier wurden dem niedergeschlagen wirkenden Gacy erneut die Rechte vorgelesen, und er musste dies mittels Unterschrift bestätigen. Dann wurde er durchsucht, erhielt die Kleidung für Untersuchungsgefangene, wurde erkennungsdienstlich behandelt und schließlich in den Verhörraum geführt.
( Einige Auszüge der ersten Vernehmung von John W.Gacy siehe hier )

Danach beriet sich Gacy lange mit seinen Anwälten. Schließlich stimmte er einer umfassenden Aussage, die gegen 3.30 Uhr begann, zu. Er schätze die Opferzahl auf etwas 25 bis 30
Die Detectives Robinson, Schultz und
Albrecht führen John Gacy zum Wagen junge Männer. "... irgendwann habe ich aufgehört zu zählen", so Gacy, "auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an."[sic!]. In den letzten 6 Jahren habe er mit ca. 150 Strichern sexuell - aber nur oral, wie Gacy behauptete - verkehrt. Seine fünf letzten Opfer habe Gacy von einer Autobahnbrücke der I-55 in den Des Plaines River geworfen.
Einige Stunden später fuhr ein übermüdeter Tross, bestehend aus John Gacy, den Detectiven Schultz, Robinson, Dave Sommerschield, den Anwälten Amirante und Stevens und Gacys älterer Schwester Joanne zu der besagten Autobahnbrücke. Sie wurden von einem Wagen eines TV-Senders verfolgt.
Schnell zeigte Gacy den Beamten die Stelle, an der er die Leichen in den Fluss geworfen hatte, dann fuhr der Tross mit hohem Tempo in die 8213 West Summerdale Avenue. Vor Gacys Haus hatten sich bereits die ersten verzweifelten Angehörigen von vermissten Jungen, viele Schaulustige und einige Übertragungswagen von Radio- und Fernsehstationen eingefunden. Als die beiden Zivilwagen der Polizei eintrafen, gelang es der Polizei nur mit viel Mühe, die neugierige Menschenmenge von dem Wagen, in dem der Serienmörder saß, zurückzuhalten.
John Gacy wurde in die Garage geführt, wo er die Stelle markierte, an der er vor drei Jahren John Butkovic vergraben hatte.
( Weitere Fotos vom 22.Dezember 1978 siehe hier )

Im Haus reagierte John Gacy sehr verärgert. Er verlangte, dass sich jemand um seine Pflanzen
Der grinsende Killer und den Hund kümmerte. Außerdem schimpfte er auf die zahlreichen Polizisten, die mit ihren dreckigen Schuhen den Fußboden im Flur stark verschmutzt hatten. Dem anwesenden Staatsanwalt Terry Sullivan missfiel der lachse Umgang mit dem Verdächtigen. Harsch fuhr er die Detectives an, den ungefesselten Gacy sofort Handschellen anzulegen, was den Polizisten offensichtlich nicht aufgefallen war.
Nach der Rückkehr wurde John Wayne Gacy im Polizeirevier erneut und ausführlicher erkennungsdienstlich behandelt. Auf die Frage, wo er geboren sei, schaut er auf und antwortete, im "Land der Verwirrten". John Gacy konnte mit dem Lachen nicht mehr aufhören. Noch bei der Fotoaufnahme musste er grinsen. Dann durfte Gacy sich für ein paar Stunden hinlegen, wurde aber des Öfteren von einen der Detectives geweckt, um potenzielle Opfer, anhand von Fotos vermisster junger Männer, zu identifizieren.
Am 23.Dezember 1978 verlegte man ihn zur psychischen Untersuchung in das Czermak Mental Hospital. Am gleichen Tag wurden die Ausgrabungsarbeiten in Gacys Haus wegen der Weihnachtstage eingestellt. Die Experten der Spurensicherung hatten bereits große Teile des Holzfußbodens herausgerissen und bis dahin die sterblichen Überreste von vier jungen Männern ausgegraben. Die Leichen Nummer 3 und 4 wurden anhand eines Abgleichs ihres Zahnschemas als John Szyc und Gregory Godzik identifiziert. Probleme hatte die Beamten mit Leiche Nummer 2, die nur wenige Zentimeter unter der von John Szyc lag. Daher waren die Knochen der beiden zum Teil durcheinander geraten.
John Gacy hatte, um Platz zu sparen, teilweise zwei Leichen übereinander vergraben.

Bis zum 28.Dezember hatte die Polizei, unter Leitung des Rechtsmediziners Dr. Robert Stein, 26 Leichen aus dem 8,5 x 11,5 Meter großen Kriechboden sowie John Butkovichs Leiche aus dem Garagenboden geborgen.
Die an den Grabungen beteiligten Polizisten hatten eine Art morbiden Humor entwickelt. So existierte eine Wette um die Zahl der vergrabenen Leichen, die zwischen 5 und 24 tendierte. Bei einem naheliegenden Hotelrestaurant bestellte man täglich "Finger Sandwiches". Ein Beamter schlug vor, später einmal Plastikskelette an Stelle der Leichen in den Kriechboden zu legen, dann einen Glasfußboden zu verlegen und Gacys Haus als "Schwulen-Disko"[sic!] zu betreiben.
Man benutzte Gacys Mikrowelle und fragte sich gleichzeitig, was der Serienmörder sich dort wohl so zubereitet hatte. Auf die Frage eines erstaunten Journalisten, warum die Polizisten so viele schwarzhumorige Witze rissen, antwortete einer der leitenden Sergeants, dass er beunruhigt wäre, wenn seine Männer nur still vor sich hergraben würden. Das Herumgealber diene als Ablassventil für das in diesem Haus erlebte Grauen. Hierzu ein kleines Beispiel: Als eine relativ gut erhaltene Leiche geborgen wurde, blähte sich der Körper so schnell mit Verwesungsgasen auf, das Dr. Stein nichts anderes übrig blieb, als den Bauch mit einem Skalpell zu öffnen, damit die Gase entweichen konnten und der Körper nicht explodierte.
Nach der Befragung der Nachbarn gab Edward Grexa zu Protokoll, dass er vor 1 oder 2 Jahren John Gacy in der Nacht gegen 3 Uhr beim Erdreich ausheben gesehen habe. Grexa meinte damals scherzhaft zu Gacy, ob dieser dort sein eigenes Grab schaufeln würde. Worauf der Unternehmer - überraschend missgelaunt - seinen Nachbar nur mit den Worten: " Das ist überhaupt nicht lustig!" antwortete. John Gacy hatte an der Stelle einen Grillplatz gebaut. Nun vermuteten die Polizei, dass dort eventuell weiteren Leichen vergraben seien - die Beamten entdeckt dort aber zunächst nichts.
Ein anderen Nachbar, Anthony DeLaurentis, der gegenüber von Gacy wohnte, hatte während eines sehr heißen Sommers beim Rasenmähen beobachtet, wie an John Gacys Haus ein dicker Schlauch aus dem Kriechboden herausragte und dort übel riechendes Wasser heraus sickerte. Besonders wenn der Wind ungünstig in DeLaurentis Richtung wehte, war die Geruchsbelästigung sehr stark. DeLaurentis beschwerte sich bei Gacy. Dieser entschuldigte sich wortreich und versprach, dass er den Schlauch am nächsten Tag wegnehmen und den Rinnstein von dem brakigen Schlamm befreien würde - was auch geschah.
( Weitere Fotos von den Ausgrabungsarbeiten in John Gacys Haus siehe hier )

Inzwischen konnten die Detectives auch die erste Leiche, die Gacy über die Brücke an der I-55 in den Des Plaines River geworden hatte, identifizieren. Bereits am 30.Juli 1978 war am 80 Kilometer entfernt gelegenen Dresden Island Damm eine stark verweste Leiche entdeckt worden, die bislang nicht identifiziert werden konnte. Die Polizei des zuständigen Grundy County konnte aber Fingerabdrücke nehmen. Auffällig an der Leiche war eine Tattoo mit dem Schriftzug "Tim Lee" auf dem rechten Oberarm. Anfang Januar 1979 entschied man sich, per Zeitungsannonce die Bevölkerung zur Mithilfe aufzurufen.
Daraufhin meldeten sich am folgenden Tag einige Männer, die vor Monaten einen Typen mit diesem Tattoo in lokalen Homosexuellen-Bars in Chicago gesehen hatten. Seinen Namen lautete Timothy O'Rourke. Schließlich konnte sein Vater die Leiche anhand des Tattoos identifizieren.
Die Transsexuelle Dorita Ganzon hatte O'Rourke als letzte lebend gesehen, als Timothy nur mal kurz Zigaretten holen wollte und nie wieder auftauchte. Vorher hatte Timothy ihr erzählt, dass ein Unternehmer namens Gacy ihm einen Job angeboten hatte.

Am 12.November 1978 entdeckten Entenjäger am Des Plaines River eine männliche Leiche. Bei den Toten handelte es sich um Frank Wayne Landingin. Der 19jährige Dealer und Zuhälter
Frank W. Landingin war in der Homosexuellenszene in Chicago sehr bekannt.
Nach Gacys Festnahme fand die Polizei in dessen Schlafzimmer Landingins Führerschein. Frank Landingin war zuletzt am 4.November lebend gesehen worden.
Die Suche am Des Plaines River nach den anderen Toten ging weiter. In den späten Abendstunden des 28.Dezember entdeckte die Mannschaft eines Schleppdampfers in Ufernähe eine Leiche, die von der Feuerwehr geborgen wurde. Zwei Tage später konnte der
James Mazzara Tote anhand des Abgleichs seiner Fingerabdrücke mit den Abdrücken aus seinem Vorstrafenregister identifiziert werden. Auch John Gacy erkannte den jungen Mann wieder. Er hatte sich mit "irgendwas und Joe" vorgestellt, so Gacy. Der Tote hieß James Mazzara und nannte sich oft "Moe Joe", was seine Freunde bestätigten. Der 20-jährigen war seit dem 13.November als vermisst gemeldet.
Gegen Ende 1978 mussten die Ausgrabungsarbeiten an John Gacys Haus wegen der stärksten Schneefälle und den extremsten Tiefsttemperaturen in der Geschichte Chicagos eingestellt werden.
Am 10.Januar 1979 fand die erste Vorverhandlung gegen John Wayne Gacy jr. wegen 7-fachen Mordes - bis dato hatte man nur 7 Leichen identifiziert - statt. Sein Hauptverteidiger Sam Amirante plädierte siebenmal wegen Unzurechnungsfähigkeit auf "unschuldig". Dagegen machte die Staatsanwaltschaft deutlich, dass man in der Hauptverhandlung die Todesstrafe fordern würde. Der anwesenden John Gacy nahm dies ohne jegliche emotionelle Regung auf. Richter Richard Fitzgerald vertagte die Sitzung zunächst auf den 21.Februar, da die Ausgrabungsarbeiten wegen des Wetters nur unterbrochen, aber noch nicht abgeschlossen waren.
Die Identifizierung der Opfer aus dem Kriechboden ging zunächst gut voran, doch den Leichen fehlten insgesamt 53 Zähne, die bei den Ausgrabungsarbeiten scheinbar verloren gegangen waren. Das erschwerte die Identifizierung mittels des Zahnschemas.

Ende Februar 1979 setzte das langerwartete Tauwetter ein, so dass man wieder die Ausgrabungsarbeiten aufnehmen konnte. Am 17.März brachen die Polizisten den frostdurchsetzten Boden um den Grillplatz hinter Gacys Haus auf. Dort entdeckten sie die letzte Leiche, die einen Ehering trug.
12 Tage später, am 27.März 1979 wurden die Grabungsarbeiten offiziell beendet. Gacys Haus war regelrecht entkernt worden und nur noch ein Gerippe. Nach einer richterlichen Anordnung begann eine Fachfirma am 10.April mit den Abrissarbeiten des Gemäuers.
Bereits einen Tag vorher wurde auch die Ungewissheit der Familie Piest - Vater Harold hatte unbezahlten Urlaub genommen, um die Leiche seines Sohnes zu finden - beendet. Am späten Nachmittag hatte ein Mann, der 19 Kilometer von der I-55 Brücke entfernt auf einen Pfad entlang des Des Plaines River lief, in Ufernähe einen Körper entdeckte. Robert J. Piest wurde 9 Tage später beerdigt.

Während John Gacy immer noch
Richter Louis B. Garippo im Cermak Mental Hospital von einer Reihe von Psychiatern untersucht wurde, entschieden am 23.April 1979 die Geschworenen der Vorverhandlung, dass der gewichtige Unternehmer des 33-fachen Mordes angeklagt werden sollte.
Der zuständige Richter Louis B. Garippo setzte den Termin zur Auswahl der Geschworenen auf den 28.Januar 1980 fest. Der Angeklagte John Gacy, der oftmals gelangweilt wirkte, winkte nach Ende des Auswahlverfahrens den Journalisten freundlich zu.
Die Hauptverhandlung begann am Mittwoch, den 6.Februar 1980 in den von Menschen überfüllten Gerichtssaal im Cook County Criminal Courts Building in Chicago.
Im Verlauf der 6-wöchigen Verhandlung sagten über 100 Zeugen, darunter viele Angehörige der Opfer, die teilweise von Trauer und Wut überwältigt wurden und zusammenbrachen, aus. Gacys Verteidiger
Ronald E. Rohde Sam Amirante und Robert Motta hofften, mit der Unzurechnungsfähigkeitstheorie ihren Klienten vor der Todesstrafe zu retten. Dies war ebenfalls die größte Sorge der Staatsanwälte Terry Sullivan, Robert Egan und William Kunkle. Sowohl für die Verteidigung als auch für die Anklage sagten einige Psychologen aus.
Ihre Untersuchungsergebnisse über John Gacys Geisteszustand reichten von überdurchschnittlich Intelligent (IQ 118) bis zum Borderline-Syndrom und einer fortgeschrittenen Schizophrenie.
Der Zeuge Ronald E. Rohde, ebenfalls Bauunternehmer und ein guter Bekannter Gacys, der ihn seit 1973 kannte, brachte mit seinen schwarzhumorigen Antworten die Zuschauer zu ungewollten Lachern. Aber seine Aussage war nicht gerade für die Verteidigung förderlich. John Gacy habe ihm eines Tages gesagt, dass er jeden Psychologen auf dieser Welt vorspielen könne, dass er nicht zurechnungsfähig wäre. So käme er auch ungestraft mit Mord davon - diesen Satz äußerte Gacy offenbar des Öfteren. Außerdem neige John Gacy zu Gewaltausbrüchen und würde am liebsten die ganze Welt verklagen. Auch hier, wie so oft im Prozess, lieferten sich Sam Amirante und William Kunkle heiße "Einspruch"- Wortgefechte.

Die emotionsgeladenen Aussagen von Gacys Mutter Marion und seine Schwester Karen Kuzma, die beide über die Kindheit unter den brutalen Vater berichteten,
Karen Kuzma geb.Gacy / Mutter Marion Gacy schien die Jury nicht sehr zu beeindrucken.
Auch zwei Tage vor Urteilsverkündung hatte John Gacy immer noch seine kumpelhafte Art nicht verloren. Im Gerichtssaal rief er den Staatsanwalt Terry Sullivan zu, dass bald St.Patrick's Day sei und er nicht Gacys Geburtstagsgeschenk vergessen solle. Doch Sullivan war nicht zu Spaßen zu Mute - ein Tag vor Gacys Geburtstag wäre Robert Piest 17 Jahre alt geworden.
Auch die Geschworenen wollten John Gacy kein vorzeitiges Geschenk machen.
Am 12.März 1980,
Sam Amirante (2004) nach knapp zweistündiger Beratung, kamen die Geschworenen - 7 Männer und 5 Frauen im Alter zwischen 21 und 71 Jahren - zurück. Der Gerichtsdiener verlas 33-Mal den Text:
"Wir, die Geschworenen, befinden den Angeklagten John Wayne Gacy jr. des Mordes an . . . für schuldig."
Am darauf folgenden Tag fand gegen Mittag die Entscheidung über das Strafmaß statt. Noch einmal gerieten Sam Amirante, der für Gacy eine lebenslange Unterbringung in der Psychiatrie forderte und William Kunkle, der sagte, dass er kein Lust habe, für Gacys lebenslanger Unterbringung sein hart verdientes Geld (sprich: Steuergelder) zu verschwenden, aneinander. Daraufhin rief Amirante mit hochrotem Kopf, das Kunkle den Knopf in der Todeszelle persönlich drücken solle.
Nach zweistündiger Beratung wurde John Wayne Gacy gegen 18.30 Uhr von den Geschworenen wegen 12-fachen Mordes zum Tod auf dem Elektrischen Stuhl verurteilt. Er erhielt nur für die Morde ein Todesurteil, die er nach der Wiedereinführung der Todesstrafe in dem Amerikanischen Bundesstaat Illinois am 21.Juni 1977, begangen hatte.

Der Verurteilte wurde in den Todestrakt des Menard Correctional Centre in Chester/Illinois eingeliefert. Schon bald konzentrierte sich John Gacy auf das Malen von lustigen Clown- und Comicbildern.
Henry Brisbon (2003) Unter dem Pseudonym "Jonny Boy" wurde er in Künstlerkreisen regelrecht berühmt; seine Bilder erzielten Preise zwischen $ 200 und $ 20.000.
Bis Anfang Juni 1981 hatte die Polizei 24 der 33 Opfer identifiziert. Die 9 unbekannten Toten wurden am 12.Juni in ein großes Grab beerdigt. Auf dem schlichten Grabstein steht der Satz "We are remembered" ("Wir bleiben unvergessen").
Am 15.Februar 1983 stach ein Mitgefangener namens Henry Brisbon nach einer verbalen Auseinandersetzung John Gacy mit einem scharfkantigen Draht in den Arm. (Brisbon hatte 1973 mit drei Komplizen auf der Autobahn I-57 Verkehrspannen vorgetäuscht, dann die helfenden Menschen überfallen und dabei drei Personen regelrecht hingerichtet. Erst nach den Mord an einen Mitgefangenen wurde Henry Brisbon zum Tode verurteilt. Im Zuge einer Benadigungswelle am 10.Januar 2003 wurde sein Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Anmerk. des Autors).
1984 lehnte das Oberste Gericht des Bundesstaates Illinois Gacys Revision ab und bestätigte noch einmal das Todesurteil, das nun mittels einer Tödlichen Injektion per Venenkatheder vollzogen werden sollte. John Gacys Anwälte ging nun vor dem US Supreme Court in Berufung. Aber am 4.März 1985 wurde dieses auch vom Obersten Gericht der USA abgelehnt.

1988 schrieb John Gacy das Buch "A Question of Doubt" (Eine Frage des Zweifels), in dem er sich als das 34.Opfer bezeichnet und seine ehemaligen Angestellten beschuldigt, die Leichen unter seinem Haus und ohne sein Wissen, verscharrt zu haben! Denn er
Das letzte Foto mit Schwester Karenhätte nie die Zeit gehabt, so viele Jungen zu töten und er wäre auch nie in der von Homosexuellen stark frequentierten Gegend von Chicago gewesen.
Doch zu diesem Zeitpunkt glaubte wohl nur noch seine Mutter Marion an ihren "Jungen" und dessen Unschuld. Sie erlitt einen Schlaganfall und verlor in Folge dessen ihr Gedächtnis. Nach weiteren Schlaganfällen verstarb Marion Gacy 1989.
Im Dezember 1993 ordnete das Illinois Supreme Court, das Oberste Gericht des Bundesstaates Illinois, die Hinrichtung des Todeskandidaten John Wayne Gacy für den 10.Mai 1994 an. In einem letzten Telefongespräch mit einem Reporter sagte John Gacy:" Es existieren 11 gebundene Bücher, 31 Taschenbücher, zwei Fernsehfilme, ein Film, ein Theaterstück, 5 Lieder und über 5.000 Zeitungsartikel über mich. Was soll ich noch sagen? Aber ich bin nicht so selbstverliebt, als das mich dieser ganze Müll überhaupt interessiert."
Am Morgen des 9.Mai wurde er mit einem Helikopter zum Stateville Correctional Centre in der Nähe der Stadt Joliet, die im nördlichen Teil Illinois liegt, geflogen. Am Nachmittag durften ihn seine Angehörigen ein letztes Mal besuchen. Die Anstaltsleitung erlaubte ihnen ein Picknick in dem Gefängnisgarten.
John Gacy bestellte für seine letzte Mahlzeit Kentucky Fried Chicken (Gegrilltes Hähnchen), gegrillte Shrimps, Pommes Frites, frische Erdbeeren und eine Diet Cola.

Während vor dem Gefängnis hunderte von Menschen, die sich zum Teil als Clowns verkleidet hatten, in Sprechchören "Kill him! Kill him!" (Tötet ihn! Tötet ihn!") skandierten, wurde Gacy um exakt eine Minute nach Mitternacht in Begleitung eines Geistlichen in den Hinrichtungsraum geführt.
Die meisten Todeskandidaten sacken wenige Minuten vor der Hinrichtung verzweifelt in sich zusammen. Nicht so John Gacy; er schwatzte ohne Unterbrechung.
Nach den obligatorischen letzten Anruf beim Governeur des Staates Illinois, der das Urteil bestätigte, wurde der Delinquent auf eine Liege festgeschnallt. Anschließend setzten zwei medizinische Techniker den Venenkatheder. Man öffnete den Vorhang zum Zuschauerraum, in dem 42 Zeugen saßen, die nun einen freien Blick durch ein Fenster auf den Ort der Hinrichtung hatten.

Um 0.40 Uhr verabschiedete sich der 52-jährige John Gacy mit den Worten: "Kiss my ass" (~"Leckt mich am Arsch") von dieser Welt.
Ort der Hinrichtung Doch plötzlich wurde es hektisch.
Nach Verabreichung der ersten beiden Mittel Thiopental (Schnelle Bewusstlosigkeit) und Pancuroniumbromid (Muskellähmung), verstopfte die Kanüle. Gacy, der noch nicht bewusstlos war, rang sichtbar nach Atem. Schnell zog einer der Wärter den Vorhang wieder zu. Der zeitgesteuerter und automatisierte Verabreichungsvorgang musste unterbrochen werden. Die Techniker wechselten die Kanüle und man verabreichte Gacy das dritte Mittel, Kaliumchlorid, um einen Herzstillstand zu bewirken. Der Vorhang wurden wieder geöffnet.
Erst um 0.58 Uhr stellte ein Arzt den Tod von John Wayne Gacy fest. Während vor dem Gefängnis die Menschenmassen jubelten ("Turn that frown - upside down - they have just fried the clown") - einige der wenigen anwesenden Gegner der Todesstrafe zündeten Kerzen an -, sagte der Staatsanwalt William Kunkle trocken zu der Presse: "Er hatte trotzdem einen leichteren Tod als all seine Opfer."
Um 3 Uhr wurde Gacys Leiche heimlich in ein nahes Krankenhaus geliefert. Dort wurde sein Gehirn von der Gerichtsmedizinerin Dr. Helen Morrison untersucht. Sie konnte aber keinerlei Auffälligkeiten feststellen. John Wayne Gacy jr. wurde in das Grab seines Vaters beigesetzt.

Doch noch war die Akte John Gacy
Der Wohnblock in Northwest Side nicht für immer geschlossen. Am 23.November 1998 begann die Polizei in dem Stadtteil Northwest Side in Chicago hinter dem Haus, in dem Gacys Mutter Marion gelebt hatte, mit der Suche nach weiteren Opfern des Serienkillers.
Den Tipp gab William Dorsch, ein Privatdetektiv und ehemalige Polizist, der angeblich John Gacy in einer Nacht im Jahr 1975 gegen 3 Uhr mit einer Schaufel dort gesehen habe. Auf die Frage von Dorsch, was er dort um die Uhrzeit mache, hätte der dickliche Mann nur gelächelt und gesagt, er müsse noch eine unerledigte Arbeit zu Ende bringen.
Trotz Einsatz modernster Messgeräte entdeckten die Polizeitechniker nichts, außer einen flachgewalzten Kochtopf und einen Betonbrocken. Vergeblich hatten, in der Hoffnung auf eine große Sensation, TV-Sender ihre Helikopter und Übertragungswagen zum Ort des Geschehens geschickt.
Einige Gegenstände aus John Wayne Gacys Privatbesitz und natürlich seine Clownportraits kann man heute noch, unter anderem auch im Internet, zu horrenden Preisen käuflich erwerben.
( Weitere Fotos siehe hier )

3 Kommentare:

Julian hat gesagt…

wow, guter artikel. schade, dass die fotos, die im text angekündigt sind nicht dabei sind und dass die links nicht funktionieren.

wo hast du all die infos her?

M-Team hat gesagt…

Diese Artikel erschienen doch schon einmal unter einer normalen Serienkiller-Homepage.

Zwei Fragen an die Autoren: Habt ihr auch noch euren Artikel über Werner Pinzer und gedenkt ihr, einen über Charles Manson zu schreiben?

Gleichzeitig wollten wir euch darauf aufmerksam machen, dass sich im Fall Ted Bundy durch das anstehende Buch seines ehemaligen Anwaltes Browne etwas tun könnte!

Unknown hat gesagt…

Wer noch mehr details haben möchte sollte unbedingt in hollywood auf dem hollywood boulevard das museum des todes besuchen aber seit gewarnt da sind dokumente und bilder ausgestellt die nur was für starke nerven sind!!!