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Donnerstag, 13. November 2008

Ted Bundy


Ted Bundy
- Der Wolf im Schafspelz -



Name: Bundy
Vorname: Theodore Robert
Spitzname: Ted
Alias: The Campus Killer The Carismatic Killer
Geboren: 24.November 1946
Gestorben: 24.Januar 1989
Tätertyp: Sexualmörder
Motiv: Sexueller Trieb und das Ausleben von pervertierten Gewaltfantasien
Opfer Mindestens 33 (genaue Zahl unbek.)
- Ermordet: 28 Frauen
- Verletzt: 5 Frauen
Tatorte: Washington / Utah / Oregon /Colorado / Idaho / Florida
Land: USA
Tatzeitraum: ca. Mitte 1973 - 9.Februar 1978
Urteil: Todesstrafe (2fache Verurteilung)


Ted Bundy wurde am 24.November 1946 als Theodore Robert Cowell im Heim für unverheiratete Mütter in Burlington/Vermont geboren.

Ted Bundy (ca. 1950)Anschließend kehrte die 22-jährige Eleanor Louise Cowell mit dem Baby zu ihren Eltern nach Philadelphia zurück. Seinen leiblichen Vater sollte Ted nie persönlich kennen lernen.
Da im damals erzkonservativen Amerika junge unverheiratete Mütter regelrecht als "Aussatz der Gesellschaft" behandelt wurden, ließ man den kleinen Ted in den Glauben, dass die Großeltern seine Eltern und die Mutter seine ältere Schwester sei.
Im Alter von 4 Jahren zog Ted mit seiner "Schwester" (Mutter) zu Verwandten nach Tacoma/Washington. Ein Jahr später, am 19.Mai 1951, heiratete Eleanor Cowell den Armeekoch John Culpepper Bundy. Dieser versuchte zu dem intelligenten aber sehr schüchternen Ted eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen, doch dass sollte ihm nie ganz gelingen. Der in sich gekehrte Junge hatte durch den Umzug seine einzige Bezugsperson, den Großvater (Vater), verloren.
( Weitere Kinder-/Jugendfotos siehe hier )

In den folgenden Jahren bekam das Ehepaar Bundy noch 4 eigene Kinder.
High School
Jahrbuch Foto (1963) Teds Aufgabe war es, nach der Schule auf seine Halbgeschwister aufzupassen. Auf der Hunt Junior High School wurde er oft von seinen Mitschülern geärgert und als Ziel ihrer Streiche missbraucht. Trotzdem schloss Ted die Junior High School mit einem guten Notendurchschnitt ab und wechselte zur Woodrow Wilson High School.
Dort entwickelte er sich zu einem gutaussehenden, vorteilhaft gekleideten jungen Mann, ohne allerdings aus der Masse hervorzuragen. Einige junge Frauen schienen sich für den immer noch schüchternen Ted zu interessierten, doch der entdeckte zunächst sein Interesse für Politik.
1965 beendete Ted Bundy die High School und erhielt ein Stipendium für die Universität von Puget Sound.
Im Herbst desselben Jahres tauchte Teds Namen wegen mehrerer Diebstähle (u.a. wegen Autodiebstahls) in der Verdächtigenliste der Polizei auf. Allerdings konnte ihm nichts nachgewiesen werden.

Ein Jahr später wechselte Bundy an der Universität von Washington und begann ein intensives China-Studium. Er zog in eines der Studentenwohnheime in Campusnähe ein und arbeitete nebenbei in zahlreichen Jobs. Unter anderem als Schuhverkäufer, als Fahrer in einem Hotel und in einem Yachtclub, um sein Studium finanzieren zu können.
Stephanie & Ted Doch Ted behielt einen Job nie sehr lange. Er war oft unpünktlich und nicht besonders zuverlässig.
Im Frühjahr 1967 lernte der scheue junge Mann die ein Jahr ältere Stephanie Brooks kennen und verliebte sich sofort in die hübsche Studentin. Sie war, mit ihren langen zum Mittelscheitel frisierten Haaren, seine Traumfrau. Er konnte es kaum fassen, dass die aus einer reichen kalifornischen Familie stammende Stephanie sich mit einem unbedarften Jungen, der aus einfachen Verhältnissen stammte, einließ.
Beide verbrachten viel Zeit miteinander, indem sie lange Spaziergänge machten, dem gemeinsamen Hobby Skifahren nachgingen oder Ted Stephanie zu romantischen Abendessen einlud. Doch ihm wurde immer schmerzlicher bewusst, dass er ihr eigentlich nichts bieten konnte und er nicht einmal einen fahrbaren Untersatz besaß. Natürlich merkte Stephanie schnell, dass Ted ein unsicherer Mann ohne jegliche Zukunftspläne war, der aber seine Mitmenschen durch Manipulation zu seinen Gunsten zu beeinflussen versuchte und ihnen mit Lügen imponieren wollte.
Währenddessen vernachlässigte Ted Bundy sein Studium immer mehr.

Als Stephanie Brooks im Juni 1968 ihr Studium an der Universität abschloss, beendete sie die Beziehung und kehrte nach Kalifornien zurück. Für Ted brach eine Welt zusammen. Er gab daraufhin das China-Studium auf und konzentrierte sich ganz darauf, Stephanie zurückzugewinnen. Gleichzeitig wendete Ted sich noch intensiver der Politik zu.
Im Herbst 1968 unterstützte er den afroamerikanischen Kandidaten Art Fletcher, der sich für das Amt des Senators bewarb. Zunächst arbeitete der schlaksige Ted als dessen Fahrer. Als Fletcher Todesdrohungen erhielt, übernahm Bundy zusätzlich die Rolle des Leibwächters. Nachdem sein Chef die Senatswahl verloren hatte, kam Ted die Idee, mehr über seine familiäre Vergangenheit in Erfahrung zu bringen.
Er besuchte seine Verwandten in Arkansas und Philadelphia. Dort entdeckte er zum ersten Mal seine Geburtsurkunde und musste entsetzt feststellen, dass seine "ältere" Schwester Eleanor in Wirklichkeit seine leibliche Mutter war. Der am Boden zerstörte Ted reiste weiter nach San Francisco, um die dort lebende Stephanie Brooks zu besuchen. Er versuchte die frühere Beziehung wieder aufleben zu lassen.
Doch die, inzwischen als Maklerin arbeitende, junge Frau zeigte kein Interesse an seinen Annäherungsversuchen.

Nach diesen Niederschlägen vollzog sich in Ted Bundy eine komplette Wesensänderung.
Aus
Ted Bundy & Liz Kloepferden unsicheren schüchternen Jungen wurde ein selbstsicherer, dominanter Charakter. Ted kehrte an die Universität von Washington zurück und studierte Psychologie. Außerdem mietete er sich ein 1 Zimmer-Appartement und besuchte regelmäßig die Studentenkneipen in der Unigegend.
Am 26. September 1969 lernte Ted in einer dieser Kneipen die um einige Jahre ältere Sekretärin Elizabeth "Liz" Kloepfer (Die oft verwendeten Namen Meg Anders und Elizabeth Kendall sind reine Pseudonyme!) kennen. Sie war eine ruhige etwas zurückhaltende Frau, die bereits geschieden war und in Ted den idealen Vater für ihre Tochter sah. Von Anfang an war Liz in Ted verliebt. Doch er erwiderte ihre tiefe Zuneigung nie ganz eindeutig.
Obwohl er sich im Verlauf der Beziehung mehrfach mit anderen Frauen traf, blieb Liz, die seine Untreue ahnte, bei ihm. Sie wollte um jeden Preis die "perfekte" Familie und war sich sicher, das Ted sich irgendwann sein "Hörner" abgestoßen haben würde und ihr dann treu sei. So hielt die Beziehung zwischen Ted und Liz fast sieben Jahre.

In den folgenden 3 Jahren entwickelte sich Teds Leben vorteilhaft - geradezu mustergültig.
Er wurde zum Lieblingsstudenten der Professoren und arbeitete Schriftsätze für verschiedene juristische Fakultäten aus. Gleichzeitig begann er politisch aktiv zu werden. Er unterstützte den republikanischen Kandidaten Don Evans bei dessen Kampagne zur Wiederwahl zum Senator.
1970 wurde sogar die Öffentlichkeit auf Ted Bundy aufmerksam. Er hatte einen Handtaschendieb verfolgt, eingefangen und dann dessen Beute an die rechtmäßige Besitzerin zurückgegeben. Dafür erhielt er von dem "Seattle Police Department" eine Belobigung. Im Sommer desselben Jahres rettete Ted an einem See ein dreieinhalb Jahre altes Kleinkind vor dem Ertrinken.
Ab 1971 arbeitete er auch noch ehrenamtlich am Krisentelefon in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Im Sommer 1973 hielt sich Ted Bundy während einer Geschäftsreise für die republikanische Partei in Kalifornien auf. Sofort nahm er wieder Kontakt zu seiner alten Flamme Stephanie Brooks auf, die er nie richtig vergessen hatte. Stephanie war von dem "neuen" Ted, der so selbstbewusst und zielstrebig wirkte, beeindruckt und ließ sich auf eine - heimliche - Beziehung mit ihm ein.
Später besuchte sie ihn sogar in Seattle und übernachtete in der Wohnung eines Bekannten von Ted. Doch plötzlich änderte Ted Bundy sein Verhalten und wurde Stephanie gegenüber kalt und abweisend. Mitte 1974 schließlich beendete er - ohne ihr eine Erklärung für diesen Schritt zu geben - die Affäre, und meldete sich nie mehr wieder bei Stephanie Brooks.


Lyndas Wohnhaus (1974)

Blutspuren auf MatratzeAnfang 1974 wurde Seattle durch eine brutale Attacke auf eine junge Frau aus den Winterschlaf gerissen.
Die 18-jährige Joni Lenz wurde in der Nacht zum 4.Januar von einen Unbekannten überfallen und in ihrem Bett mit einer Stange ihres Bettgestells missbraucht und schwer verletzt. Als sie aus dem Koma erwachte, konnte sie aufgrund des Gedächtnisverlustes keine Angaben zum Täter oder Tathergang machen.
Knapp 4 Wochen später
Lynda A. Healy verschwand die 21-jährige Studentin Lynda Ann Healy. Sie war das typische "All American Girl": hübsch, intelligent, sozial engagiert und überall beliebt. Die Polizei ging sofort von einem Verbrechen aus.
Der Täter hatte das Bettzeug abgezogen und entwendet. Auf der Matratze, dem Kopfkissen und ihrem Nachthemd wurden Blutspuren entdeckt. Außerdem fehlten einige Kleidungsstücke und ein Rucksack.
Sowohl Joni Lenz als auch Lynda A. Healy wohnten im Universitätsviertel Seattles.
Am 4.Februar, 3 Tage nach dem Verschwinden von Lynda A. Healy, rief ein Unbekannter bei der Polizei an und behauptete, dass er der Täter im Fall Joni Lenz und auch der Entführer Lyndas sei. Auf Nachfragen der Telefonistin wie sein Name lautet, sagte der Mann, dass sie ihn nie erfahren werde und legte auf.

Am 12.März verschwand die 19-jährige Studentin Donna Gail Manson,
Donna Manson die sich auf den Weg zu einem Jazzkonzert befand. Da sie öfters ohne Ankündigung nach Oregon zu Bekannten trampte, war Donnas Abwesenheit für ihre Freundinnen zunächst nichts Auffälliges.
Erst 6 Tage später gingen sie zur Polizei. Deren Nachforschungen ergaben, dass Donna schon seid längerer Zeit nicht in Oregon gewesen war. Von ihr fehlte weiterhin jede Spur.
Am 17.April 1974 legte die Studentin Susan Ellaine Rancourt auf dem Gelände der Universität von Ellensburg, 100 km westlich von Seattle, gegen 20 Uhr ihre Schmutzwäsche in die Waschmaschine ihres Studentenwohnheimes. Anschließend wollte sie sich mit einer Freundin treffen und einen deutschen Film anschauen.
Susan Rancourt Doch Susan erschien weder beim Treffpunkt, noch holte sie ihre - inzwischen saubere - Wäsche ab.
Als die Polizei mit anderen Studentinnen über Susan Rancourts Verschwinden sprach, erwähnte eine junge Frau, dass sie vor 5 Tagen von einem Mann, der einen Arm in einer Schlinge getragen hatte, um Hilfe gebeten worden war.
Vermisstenplakat Er hatte scheinbar Probleme, einen Stapel Bücher zu seinem Auto zu transportieren. Eine andere Studentin erzählte, dass sie am Tag des Verschwindens der Rancourt ebenfalls von scheinbar demselben Mann um Hilfe gebeten worden war. Sie sollte ihm ein paar Pakete zum Auto tragen. Sein Wagen stand ca. 250 Meter außerhalb des Universitätsgeländes auf einem Parkplatz.
Dort angekommen fragte sie der Unbekannte, ob sie sich kurz in den Wagen setzten würde, da der VW Käfer Startprobleme habe und er beim Anlassen etwas am Motor betätigen müsse. Doch als die Studentin sah, dass der Beifahrersitz fehlte, befiel sie ein ungutes Gefühl. Sie sagte, sie sei in Eile und entfernte sich schnell von dem Fremden; was ihr wohl das Leben rettete.

Die Studentin Roberta Kathleen Parks wollte sich am 6.Mai
Roberta Parksauf dem Campus der Universität Oregon, in der dortigen Studentenvereinigung, mit einigen Freunden zum Kaffee treffen. Sie versprach noch ihrer Mitbewohnerin, in einer Stunde wieder zurück zu sein. Doch Roberta kam weder bei der Studentenvereinigung an, noch kehrte sie in ihr Zimmer zurück.
Am 1.Juni verschwand die 22-jährige Studentin Brenda Carol Ball. Sie wurde zuletzt gegen 2 Uhr auf einem Parkplatz in Burien/Washington gesehen, als sie mit einem Mann, dessen linker Arm in einer Schlinge steckte, sprach.
In der Nacht zum 11.Juni 1974 besuchte die
Brenda Ball / Georgeann Hawkins18-jährige Studentin Georgeann Hawkins mit einer Freundin eine Party. Da sie sich allerdings auf ein Spanisch-Examen vorbereiten wollte, verließ sie die Feier vorzeitig gegen 0.30 Uhr. Georgeann ging zu dem Studentenwohnheim, in dem ihr Freund lebte, um sich von ihm einige Spanisch-Unterlagen abzuholen und eine gute Nacht zu wünschen. Gegen 1 Uhr verabschiedete sie sich und ging die wenigen Meter zum Haus ihrer Studentenvereinigung. Dort aber kam Georgeann nie an.
Ein Student beobachtete, wie sich Georgeann Hawkins mit einem Mann, der auf Krücken ging und ein Bein in Gips hatte, in Richtung Parkplatz entfernte.

Die Polizei und die Presse wurden durch die überdurchschnittlich hohe Vermisstenrate an jungen hübschen Studentinnen, die schlank, zwischen 1,50 und 1,60 m groß waren, und das lange glatte Haar zum Mittelscheitel trugen, aufmerksam.
Anfang Juli 1974 trafen sich die Polizeibehörden der Bundesstaaten Washington und Oregon zu einem Gedankenaustausch. Doch zunächst blieb den Kriminalbeamten nicht viel mehr übrig, als die Bevölkerung - hauptsächlich natürlich die jungen Studentinnen - zu vermehrter Aufmerksamkeit und Vorsicht im Alltag zu ermahnen. Die Presse forderte eine intensivere Ermittlungsarbeit der Polizei, so dass in kurzer Zeit ein starker Erfolgsdruck auf die betreffenden Polizisten lastete.

Am 14.Juli erholten sich nahezu 40 000 Menschen in dem 20 Kilometer östlich von Seattle gelegenen Lake Sammamish Nationalpark.
Gegen
Janice Ott11.30 Uhr erreichte eine junge Frau den Park und wurde von einem gut aussehenden Mann, der ein weißes T-Shirt und weiße Tennisshorts trug, und einen Arm in einer Schlinge stecken hatte, angesprochen.
Er fragte sie, ob sie ihm beim Aufladen eines kleinen Segelbootes auf das Dach seines VW Käfers helfen würde. Sie sagte zu und beide gingen zum Parkplatz. Doch am Wagen war kein Boot zu sehen. Der Mann, der sich Ted nannte, erwähnte nun, dass das Boot noch in der Garage seines Elternhauses in der nahe gelegenen Stadt Bellevue stehen würde. Daraufhin antwortete die Frau, dass ihre Eltern bereits auf sie warteten und sie schon spät dran wäre. Der Unbekannte bedankte sich trotzdem für ihre Hilfsbereitschaft.
Diese Zeugin beobachtete ungefähr 1 Stunde später, wie der Mann nun mit einer anderen jungen hübschen Frau in Richtung Parkplatz ging. Bei dieser Frau, die ein Rennrad schob, handelte es sich um die 23-jährige Bewährungshelferin (für straffällig gewordene Jugendliche) Janice Anne Ott.
Sie wurde nie wieder gesehen.

Am Nachmittag desselben Tages wurden
Denise Naslundzwei weitere junge Frauen von dem Unbekannten mit der Schlinge angesprochen, doch sie waren misstrauisch und lehnten es ab, ihm zu helfen.
Zur selben Zeit erreichte die 18-jährige Denise Naslund mit ihrem Freund Kenny Little und einen befreundeten Paar den Lake Sammamish.
"Ted" Sie wollten das schöne Wetter nutzen und am See grillen.
Gegen 16.30 Uhr machte sich Denise auf den Weg zu den Toiletten und kehrte nicht zurück. Eine Zeugin sagte später aus, dass sie auf der Damentoilette kurz mit Denise gesprochen habe. Beide verließen dann gemeinsam das Gebäude und gingen getrennt ihrer Wege.
Die Freunde der jungen Frau suchten die als äußerst hilfsbereit bekannte Denise, aber sie fanden nur ihren kleinen Hund, den sie mitgenommen hatte.
Immerhin erfuhr die Polizei jetzt, dass sich der Mann "Ted" nannte. Verschiedene Zeugen konnten dem Polizeizeichner eine gute Beschreibung des Unbekannten geben.
In einer groß angelegten Aktion im - nun für die Öffentlichkeit gesperrten - Park suchte ein riesiges Polizeiaufgebot mit Reiterstaffeln, Hunden und Hubschraubern nach den vermissten Frauen. Doch die Suchaktion endete ohne Erfolg.

Währenddessen zog Ted Bundy nach Salt Lake City/Utah, um an der dortigen Universität Jura zu studieren. Er telefonierte häufig mit seiner Freundin Liz Kloepfer, doch in Utah traf er sich weiterhin mit anderen Frauen.
Am 6.September fand der Wanderer Elzie Hammons einige Kilometer östlich des Lake Sammamish Nationalparks einen menschlichen Unterkiefer, einen Brustkasten und eine Wirbelsäule.
Daraufhin durchkämmte die Polizei das Areal und fand verschiedene Knochenreste, Haarbüschel und die Schädel von 2 Personen. Durch den heißen Sommer und den hungrigen Kojoten war nicht viel mehr von den Menschen übrig geblieben. Es wurden weder Kleidungsstücke, noch persönliche Gegenstände entdeckt.
In mühevoller Kleinarbeit gelang es den Anthropologen Dr. Davis Swindler die Knochenfunde als die Überreste von Janice Ott und Denise Naslund zu identifizieren.
Nun gründeten die betroffenen Polizeibehörden die Sonderkommission "Ted" mit Sitz in Seattle.

Die 16-jährige Schülerin und Cheerleaderin Nancy Wilcox, die nach
Nancy Wilcox einer Auseinandersetzung
Melissa Smithmit ihren Eltern weggelaufen war, wurde am 3.Oktober 1974 ein letztes Mal in einem älteren VW Käfer gesehen. Sie blieb bis zum heutigen Tag unauffindbar.
Am Freitag, den 18.Oktober 1974 verschwand die 17-jährige Melissa Smith, Tochter des Polizeichefs der südlich von Salt Lake City gelegenen Kleinstadt Midvale.
Sie besuchte gegen 22 Uhr eine Pizzeria, in der ihre Freundin arbeitete. Anschließend wollte Melissa auf eine Party gehen. Sie verließ die Pizzeria und wurde nicht mehr lebend gesehen.
9 Tage später wurde ihre misshandelte Leiche in den Wasatch-Bergen Utahs entdeckt. Melissa war - höchstwahrscheinlich - mit einer Art Brechstange geschlagen, vergewaltigt und erwürgt worden.

Am 31.Oktober verließ
Laura Aime die ebenfalls 17-jährige Laura Aime in Lehti/Utah kurz nach Mitternacht alleine eine Halloween-Party und verschwand spurlos.
Etwa zu der Zeit erfuhr Bundys Freundin Liz durch Zeitungsartikel und den Fernsehnachrichten von den vermissten und ermordeten Frauen. Und das ein Mann namens Ted, der einen alten VW Käfer fuhr, gesucht wurde. Aber sie wollte sich nicht eingestehen, dass ihr Freund Ted eventuell der Gesuchte sei, obwohl alle Indizien dafür sprachen.
Erst als eine Freundin sie bedrängte, sich bei der Polizei zu melden, gab sie nach und rief dort 2-mal an. Der Kriminalbeamte der Sonderkommission nahm auch alle Angaben von Liz auf.
Allerdings gingen offenbar im Wust der Tausende von Namen und Daten aller potenzieller Verdächtigen, die überprüft werden mussten, die Informationen über Ted Bundy verloren oder wurde nicht weiter verarbeitet.

Am Abend des
Carol DaRonch 8.November 1974 wollte die 18-jährige Carol DaRonch in dem Einkaufszentrum der Kleinstadt Murray/Utah shoppen. Als sie gegen 18.30 Uhr in einer Buchhandlung stöberte, stand plötzlich ein gut gekleideter Mann mit einem Schnauzer neben Carol. Er stellte sich als Polizist vor und sagte ihr, sie solle ihm zu ihrem Auto begleiten. Jemand habe beobachtet, wie ein Mann Carols Wagen aufbrechen wollte. Doch Carol war misstrauisch und verlangte den Ausweis des angeblichen Polizisten. Er stellte sich als Officer Roseland vom Murray Police Department vor, zog blitzschnell einen
"Officer Roseland"undefinierbaren Ausweis hervor und steckte ihn genauso schnell wieder ein.
An ihrem Wagen war alles in Ordnung, und es fehlte nichts.
Der Polizist bedrängte dennoch Carol DaRonch, mit ihm zum Polizeirevier zu fahren, damit sie dort eine Anzeige machen konnte. Sie willigte schließlich ein und beide gingen zu einem alten VW Käfer. Doch anstatt Richtung Polizeirevier fuhr "Officer Roseland" mit Carol in die entgegen gesetzte Richtung.
Plötzlich bremste der Mann den Wagen ab und wollte Carol mit Handschellen fesseln. Es gelang ihr, die Beifahrertür zu öffnen und aus dem Auto zu fliehen. Der Mann versuchte noch mit einer Brechstange nach ihr zu schlagen und sie zu verfolgen, aber als sich ein anderer Wagen näherte, stieg er in den VW Käfer und flüchtete.
Carol DaRonch konnte den falschen Polizisten beschreiben, doch eine sofort ausgelöste Fahndung blieb erfolglos.

Nur wenige Stunden nach seinen Misserfolg in Murray tauchte der Mann in der 25 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Bountiful bei einer Schulveranstaltung auf.
Zunächst sprach er die junge Lehrerin der Theatergruppe, Jean Graham, an. Sie sollte ihm auf den Parkplatz folgen und ein Auto identifizieren. Doch sein starrer unheimlicher Blick mahnte sie zur Vorsicht. Sie antwortete, dass sie ihren Mann suchen werde, damit er dem Unbekannten
Debra Kent helfen konnte. Daraufhin verließ der Mann, ohne noch etwas zu erwidern, sofort das Gebäude.
Die 17-jährige Debra Kent, von Freunden Debby genannt, besuchte mit ihren Eltern die Premiere des Schulmusicals. Unterwegs setzten sie ihren jüngeren Bruder Blair an der Rollerskate-Bahn ab und verabredeten, ihn gegen 22 Uhr wieder von dort abzuholen.
Das Musical war aber gegen 22 Uhr noch nicht beendet. Daher entschied Debby kurzfristig, ihren Bruder alleine abzuholen und ging zum Wagen ihres Vaters, der auf dem Schulparkplatz stand.
Doch Debby kam nie an der Rollerskate-Bahn an und konnte auch nicht auf dem Schulgelände entdeckt werden. Der Wagen der Kents stand immer noch verlassen auf dem Parkplatz. Am nächsten Tag entdeckten Polizisten dort einen Schlüssel für Handschellen.
Außerdem berichteten Bewohner einer nahe gelegenen Wohnanlage, dass sie gegen 22.30 Uhr einen spitzen Mädchenschrei vernommen hätten. Danach sei es aber sofort wieder ruhig gewesen und niemand habe weiter über den Vorfall nachgedacht. Ein Vater, der seine Tochter von der Schulveranstaltung abholen wollte, bemerkte zur selben Zeit, wie ein alter VW Käfer mit hoher Geschwindigkeit den Schulparkplatz verließ.
Debby Kent wurde nie wieder gesehen.

Am 27.November wurde die misshandelte Leiche von Laura Aime an einen Fluss in den Wasatch-Bergen gefunden. Sie war vergewaltigt und mit einem ihrer Strümpfe erdrosselt worden. Bei der Leichenschau entdeckte man im Genitalbereich zahlreiche punktartige Verletzungen, die wahrscheinlich von einem Eispickel stammten. Der Täter hatte ihr so erheblich das Gesicht zertrümmert, dass zunächst nur eine Identifizierung anhand einiger Narben am Unterarm, die ihrem Vater bekannt waren, möglich war.
Es konnten, wie schon bei Melissa Smith, ansonsten keine verwertbaren Spuren gesichert werden.
Bei einer Konferenz der verschiedenen Polizeibehörden im Dezember 1974 wurden alle gesammelten Daten abgeglichen. Die Beamten der Sonderkommission standen nun vor der schweren Aufgabe, insgesamt 2400 "Teds" zu überprüfen. Der bis dato nicht straffällig gewordene Ted Bundy allerdings geriet nicht in den Blickpunkt der Fahnder.

Die 23-jährige
Caryn Campbell Krankenschwester Caryn Eileen Campbell verbrachte Anfang 1975 den Urlaub mit ihrem Lebensabschnittsgefährten und dessen 2 Kinder aus erster Ehe in dem bekannten Wintersportort Aspen/Colorado.
Am Abend des 12.Januar saßen alle zusammen in der Lounge des Hotels.
Das Hotel in Aspen Da ihr Partner die Abendzeitung las und die Kinder spielten, fiel Caryn ein, dass in ihren Hotelzimmer noch eine neue Zeitschrift lag. Kurzhand ging sie mit dem Zimmerschlüssel in Richtung der Fahrstühle.
Als ihr Partner einige Zeit später die Zeitungslektüre beendet hatte, bemerkte er, dass Caryn noch immer nicht in die Lounge zurückgekehrt war. Als er an der Tür des gemeinsamen Hotelzimmers klopfte und ihm niemand öffnete, ahnte er bereits nichts Gutes.
Mit dem Zweitschlüssel gelang er schließlich in das Zimmer. Die Zeitschrift, die Caryn eigentlich holen wollte, lag unberührt auf dem Bett. Von Caryn selbst fehlte jede Spur.
Eine Suchaktion der Aspener Polizei am darauf folgenden Morgen blieb erfolglos.

Am 18.Februar bemerkte ein Waldarbeiter einige Kilometer von dem Hotel entfernt, am Snowmass Mountain, in der Luft einen aufgeregten Vogelschwarm, der über eine Stelle kreiste. Von der Neugier gepackt, begab sich der Arbeiter durch den tiefen Schnee in Richtung der Stelle. Doch was er dort erblickte, ließ ihn sofort zurückwanken.
Im blutgetränkten Schnee lag eine - durch Wildfraß - bereits stark verunstaltete nackte Frauenleiche. Anhand des Zahnschemas wurde die Leiche als Caryn Campbell identifiziert. Ihr Schädel war von einem stumpfen Gegenstand regelrecht zerbrochen worden, außerdem wies der Körper zahlreiche tiefe Schnittwunden auf. Ob sie vergewaltigt wurde, konnte nicht mehr festgestellt werden.

Einige Tage später, am 1.März 1975, entdeckten
Detective Robert Keppelzwei Studenten am Taylor Mountain, nur 16 Kilometer von dem Fundort der Überreste von Denise Naslund und Janice Ott entfernt, den Kopf von Brenda Ball. Sofort wurde unter der Leitung von Detective Robert "Bob" Keppel, der der SoKo "Ted" angehörte, eine Suchaktion mit 200 Helfern und Hunden gestartet.
Zwei Tage später rutschte Detective Keppel während der Suche an einem Abhang aus und fiel hin. Als er aufblicke, bemerkte er neben sich einen menschlichen Schädel, der erhebliche Frakturen aufwies. Es war der Schädel der vermissten Studentin Susan Rancourt.
Jetzt wurde deutlich, dass "Ted" diese Gegend als seinen privaten Friedhof benutzt hatte. Man intensivierte die Suche in dem unwegsamen Gelände und fand schließlich noch den Schädel der, im 420 Kilometer entfernten Oregon, vermissten Roberta Parks. Kurze Zeit später entdeckten die Polizisten auch den Schädel von Lynda Ann Healy. Außerdem wurden noch vereinzelte Knochen gefunden, die aber nicht mehr den Opfern zugeordnet werden konnten.

Inzwischen hatte die SoKo "Ted" die Verdächtigtenliste auf 200 Personen eingegrenzt und überprüfte zunächst die bereits kriminell auffällig gewordenen Männer. Ebenso wie in Washington, hörte das Verschwinden der, dem Opfertyp entsprechenden, jungen Frauen in Utah so plötzlich auf, wie es begonnen hatte. Dass sich der Täter bereits dem Bundesstaat Colorado zugewandt hatte, war zu dem Zeitpunkt den Polizeibehörden noch nicht bekannt.
Am 15.März 1975 telefonierte die 26-jährige Skilehrerin und Verkäuferin Julie Cunningham in Vail/Colorado am frühen Abend mit ihrer Mutter und erwähnte nebenbei, dass sie sich bald mit einer Freundin in einer nahe liegenden Gaststätte treffen wollte. Doch ihre Freundin wartete vergeblich auf sie, denn Julie kam nie in der Kneipe an und blieb verschwunden.

Nach einem
Denise OliversonStreit mit ihrem Ehemann verließ die 25-jährige Denise Lynne Oliverson am Nachmittag des 6.April die gemeinsame Wohnung in Grand Junction/Colorado. Wutentbrannt packte sie ihr Fahrrad, um zu ihren Eltern zu fahren. Ihr Mann wartete 2 Tage ab, damit sie Zeit hatte, sich wieder zu beruhigen. Dann rief er bei ihren Eltern an. Doch sie teilten dem entsetzten Ehemann mit, dass Denise dieses Wochenende nicht bei ihnen gewesen sei.
Als die verständigte Polizei die mögliche Fahrradstrecke am Colorado River entlang, die Denise für gewöhnlich nahm, kontrollierte, entdeckte sie das unbeschädigte Fahrrad und ihre Sandalen. Doch Denise selbst blieb unauffindbar.
9 Tage später, am 15.April, verschwand die 18-jährige Melanie Cooley, als sie die High School der Kleinstadt Nederland in Colorado verließ. 8 Tage später entdeckten Straßenbauarbeiter ihre misshandelte Leiche in einer 30 Kilometer entfernt gelegenen Bergschlucht. Ihr Schädel wies schwere Schlagverletzungen auf, und um ihren Hals war ein schmutziger Kopfkissenbezug verknotet.

Währenddessen lud Ted Bundy im Mai 1975 einige seiner alten Freunde aus Seattle zu sich nach Salt Lake City ein. Er spielte eine Woche den Fremdenführer und zeigte ihnen die Umgebung.
Im darauf folgenden Monat kehrte er für 5 Tage zu seiner Freundin Liz nach Seattle zurück. Sie besprachen die Einzelheiten für die zu Weihnachten geplante Hochzeit.
Am 1.Juli wurde die 24-jährige Shelley K.Robertson zuletzt gesehen. Ein Polizist bemerkte sie an einer Tankstelle in Golden/Colorado, als Shelley zu einem unbekannten Mann in einen Pickup stieg. Da sie oft als Anhalterin unterwegs war und niemanden Bescheid sagte, wo sie hin wolle, machte sich zunächst keiner ihrer Bekannten Gedanken, wo Shelley abgeblieben sei.

Sergeant Bob Hayward von der Utah Autobahnpolizei fuhr am 16.August gegen 2.30 Uhr in dem Vorort Granger Streife, als ihm ein langsam fahrender VW Käfer auffiel.
Als Hayward mit seinem Suchscheinwerfer das Nummernschild des VW Käfers anstrahlten wollte,
Bundys VW Käferstellte dessen Fahrer sofort sein Licht aus und versuchte mit hoher Geschwindigkeit der möglichen Kontrolle zu entkommen. Nach dem Überfahren von zwei roten Ampeln hielt der langsame VW Käfer schließlich am Bürgersteigrand an.
Der Fahrer stieg aus und kam lächelnd auf den Polizeiwagen von Sergeant Hayward zu und sagte: "Ich schätze mal, ich habe verloren." . Der Unbekannte wies sich als Theodore Robert Bundy, wohnhaft in Salt Lake City, aus. Auf die Frage Haywards, was er um diese Uhrzeit in dieser Gegend tue, antwortete Bundy, er habe zunächst im Kino
Ted Bundys "Werkzeug"den Spielfilm "The Towering Inferno" (deut. Titel: "Das flammende Inferno") angeschaut und habe sich dann auf den Heimweg verfahren.
Doch Sergeant Hayward wusste, dass dieser Spielfilm zu der Zeit nicht im Kino von Granger gezeigt wurde. Als sich Bob Hayward den VW Käfer genauer anschaute, fiel ihm sofort der fehlende Beifahrersitz auf. Außerdem entdeckte er hinter dem Fahrersitz verschiedene Utensilien (eine Skimaske, eine Maske aus einem Strumpf gefertigt, ein Brecheisen, ein Eispickel, ein Seil, eine Taschenlampe, Handschuhe, Handschellen und Draht). Im Kofferraum lagen große Müllbeutel.
Angeblich sei das alles nur Müll, den er in seiner Wohngegend aufgefunden habe, rechtfertigte sich Ted Bundy. Doch der Polizist glaubte ihm diese Geschichte nicht und nahm Bundy, aufgrund seines seltsamen Verhaltens und des typischen Einbruchwerkzeugs, zur weiteren Personenfeststellung vorläufig fest.
Da aber nichts Weiteres gegen Ted Bundy vorlag, konnte er nach einigen Stunden das Polizeirevier wieder als freier Mann verlassen.

Dann kam der Polizei "Kommissar Zufall" - in Form des guten Gedächtnisses eines Detectives - zur Hilfe.
Am 18. August überflog Detective Jerry Thompson die Festnahme-Protokolle des vergangenen Wochenendes. Dabei fiel ihm der Name "Bundy" auf, den er schon einmal in einem anderen Zusammenhang gehört hatte. Thompson erinnerte sich an eine junge Frau (Bundys Freundin Liz), die Ende 1974 einen Ted Bundy als potentiellen Verdächtigen in einigen Vermissten- bzw. Mordfällen gemeldet hatte. Dieser Ted Bundy fuhr ebenfalls einen älteren Volkswagen Käfer, wie der Bundy, der am Wochenende festgenommen worden war.
Im Käfer lagen Handschellen und ein Brecheisen. Jerry Thompson fiel ein, dass auch Carol DaRonch mit Handschellen von dem falschen Polizisten gefesselt werden sollte und er sie mit einem Brecheisen schlagen wollte. Zu seinem Erstaunen las Detective Thompson, dass die Polizei im Fall Debby Kent Handschellenschlüssel gefunden hatte und ein Zeuge einen älteren VW Käfer mit hoher Geschwindigkeit davonrasen sah.
So viele Übereinstimmungen waren eigentlich unmöglich. Detective Thompson wollte sich nun näher mit diesen Ted Bundy befassen.

Am 21.August wurde Ted Bundy wegen des Besitzes
Ted Bundy (Erstes Polizeifoto) von Einbrecherwerkzeugs (!) festgenommen. Er gab sich betont lässig und hatte immer eine Antwort auf die Fragen der Polizisten parat.
Auf die Frage, woher er die Handschellen habe, sagte Bundy, er habe sie in einer Mülltonne gefunden. Wofür die selbst gefertigte Strumpfmaske sei?
Sie diene ihm als zusätzlicher Windschutz bei Skifahren. Was er mit den anderen verdächtigen Utensilien machen wollte, antwortete Ted Bundy lachend, dass doch wohl jeder ein Brecheisen, Eispickel und Müllbeutel besäße.
Trotz Bundys Aussagen waren sich die Polizeibeamten sicher, dass Ted Bundy den Entführungsversuch an Carol DaRonch, die Morde an Melissa Smith und Laura Aime begangen hatte, und des Weiteren auch für das Verschwinden von Debby Kent verantwortlich war.

Einige Wochen später, am 2.Oktober, fand im Polizeirevier
Gegenüberstellung (Ted Bundy ist der Zweite von rechts)von Murray/Utah eine Gegenüberstellung statt. Carol DaRonch, die Theaterlehrerin Jean Graham, die am Abend des Verschwindens von Debby Kent mit dem mutmaßlichen Täter gesprochen hatte, und die Augenzeugin und Freundin von Debby, Jolynne Beck identifizierten Ted Bundy aus einer Reihe von 8 Männern.
Gleichzeitig verhörten
Ted Bundy (02.10.1975)2 Detectives aus Utah Bundys Freundin Liz Kloepfer. Sie erzählte den Beamten, dass sie in Teds Appartement Krücken, Gips, Schienen und Dreieckstücher (als Halteschlinge geknotet) gesehen habe.
Sie bestätigte, dass Ted Bundy ab und zu einen falschen Schnauzer getragen habe. Außerdem sei Ted mehrfach, ohne jegliche Erklärung, ganze Nächte unterwegs gewesen.
Jetzt wurden auch Polizeibeamte aus anderen Bundesstaaten hellhörig und überprüften ihre ähnlich gelagerten Vermisstenfälle mit Ted Bundy als möglichen Verdächtigten. Dies zunächst aber ohne Erfolg.

Bei weiteren Nachforschungen gelang es der Polizei, anhand von Bundys Kreditkartenabrechnungen, nachzuweisen, dass er an den Orten und Tagen seinen VW Käfer aufgetankt hatte, an denen Caryl Campbell in Aspen, Julie Cunningham in Vail und Denise Oliverson in Grand Junction verschwanden.
Ein Bekannter Bundys berichtete, dass er in dem Handschuhfach von Teds VW Käfer Damenunterwäsche gesehen habe. Außerdem sei er früher oft mit Ted in den Taylor Mountains, wo die Polizei etliche Skelettteile der Opfer gefunden hatte, gewesen.
Ted Bundy wurde am 13.November 1975 gegen eine Kaution von 15 000 Dollar, die seine Mutter und der Stiefvater aufgebracht hatten, unter strengen Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. All seine Bewegungen wurden von jetzt an von Überwachungsteams der Polizei kontrolliert.
Obwohl die Beweislage gegen Ted Bundy sehr dünn war, klagte die Staatsanwaltschaft ihn wegen der versuchten Entführungen von Carol DaRonch an.
Am 23.März 1976 begann in Salt Lake City der Prozess, bei dem ein selbstbewusster Ted Bundy mit seinem Verteidiger im Gerichtsaal auftrat. Die Hauptbelastungszeugin Carol DaRonch identifiziert erneut Bundy als den Mann, der sich "Officer Roseland" genannt hatte und sie entführen wollte. Bundy selbst hatte für den betreffenden Tattag kein wasserdichtes Alibi.


Bundy auf den
Weg zum GerichtAm 1.März sprach ihn der Richter, trotz Teds tränenreichen Plädoyers, schuldig.
Aufgrund der bestehenden Fluchtgefahr wurde er sofort verhaftet. Drei Wochen später ließ der Richter ein psychiatrisches Gutachten erstellen, aus dem hervorging, dass Ted Bundy keine Suchtprobleme, sexuelle oder sonstige Störungen habe.
Er reagiere allerdings panisch bei der Vorstellung, von Frauen gedemütigt zu werden.
Am 30.Juni 1976 schließlich wurde Theodore Robert Bundy zu einen bis 15 Jahren Haft verurteilt. Immerhin hatte Bundy die Möglichkeit, schon nach 18 Monaten einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung zu stellen.
Ted Bundy bemerkte die juristische Schlinge noch immer nicht, die sich zunehmend enger um seinen Hals zusammenzog. Denn die Ermittlungen gegen ihn wurden von der Polizei auch weiterhin vorangetrieben.

Die Polizei in Aspen/Colorado
Das alte Gerichtgebäude,
aus dem Ted Bundy floh
(Fotomontage)entdeckte bei der erneuten Durchsuchung des VW Käfers auf den Fußmatten mehrere Haarsträhnen. In einem FBI-Labor konnte festgestellt werden, dass es sich um die Haare von Caryn Campbell, Melissa Smith und Carol DaRonch handelte. Auch die Größe und Form der Schlagverletzungen an Caryn Campbells Kopf passten zu den Brecheisen, dass die Polizei in Bundys Wagen gefunden hatte.
Dann meldete sich eine Augenzeugin bei der Polizei, die Ted Bundy als den Mann wieder erkannte, der ihr am 12.Januar 1975 auf dem Hotelflur in Aspen entgegengekommen war, bevor Caryn Campbell verschwand.

Am 22.Oktober 1976 wurde Ted Bundy von der Staatsanwaltschaft in Pitkin County/Colorado wegen des Mordes an Caryn Campbell angeklagt. Nachdem alle Formalitäten zwischen den Behörden der Bundesstaaten Utah und Colorado erledigt waren, wurde Bundy am 28.Januar 1977 von dem Staatsgefängnis in Utah in das Pitkin Bundesgefängnis überstellt.
In der Vorverhandlung am 4.April setzte der Richter den Termin für die Hauptverhandlung auf den 14.November 1977 fest. Neun Tage später verlegte man Ted Bundy in die Garfield Justizvollzugsanstalt. Dort wollte er sich auf die Hauptverhandlung vorbereiten. Da Bundy mit seinen Anwälten Chuck Leitner und Jim Dumas sehr unzufrieden war, entließ er zunächst die beiden Verteidiger. Er war sich absolut sicher, dass er mit den erworbenen Jurakenntnissen seine eigene Verteidigung erfolgreich bestreiten würde.
Als sein eigener Verteidiger hatte er bestimmte Rechte und Privilegien. So bekam er eine Schreibmaschine und einen Schreibtisch in seine Zelle. Außerdem gewährte man ihm Zugang zu der Bibliothek des Gerichtgebäudes in Aspen. Als angenehmen Nebeneffekt nutzte er ausgiebig die Erlaubnis zum uneingeschränkten Telefonieren. Ted hielt so weiterhin Kontakt zu seiner Freundin Liz Kloepfer, der er ihre ihm gegenüber negative Aussage bei der Polizei großzügig verzieh.
Zu der Zeit las Ted Bundy in seiner Zelle den Roman "Papillon" (Inhalt: 2 Strafgefangene fliehen von einer Gefängnisinsel). Dies schien aber niemand weiter aufzufallen oder zu beunruhigen.

Am 7.Juni 1977 fand eine Anhörung statt, in der es darum ging, ob im Falle eines Schuldspruchs die Todesstrafe in Betracht käme (!).
Gegen 10.30 Uhr legte der Richter eine Pause fest. Bundy wollte in die Bibliothek, um einige Passagen in verschiedenen juristischen Büchern nachzuschlagen. Also ging Ted Bundy - ohne Handschellen - mit dem jungen unerfahrenen Justizvollzugsbeamten David Westerlund in den zweiten Stock. Während Westerlund an der Tür stehen blieb, um eine Zigarette zu rauchen, bewegte sich Bundy zwischen den Bücherregalen. Als er aus dem Blickwinkel des Justizvollzugsbeamten verschwand, ging Ted Bundy in Richtung Fenster und sprang mit einem Satz 7,5 Meter in die Tiefe.

Trotz einer Knöchelverletzung gelang Bundy so die Flucht. Eine Augenzeugin auf der Straße, die den Vorfall beobachtet hatte, eilte in das Gerichtsgebäude und fragte einen erstaunten Gerichtsdiener, ob es normal wäre, dass Personen aus den Fenstern des Gerichtes springen würden.
Obwohl sofort eine groß angelegte Suchaktion mit Straßensperren gestartet wurde, blieb Ted Bundy unauffindbar. Dass er seine Flucht geplant hatte, wurde der Polizei schnell klar. So hatte Bundy, der seine Zivilkleidung trug, vorsorglich eine zweite Hose und ein weiteres Sweatshirt gegen die nächtliche Kälte in den Bergen angezogen. Dann war er in Richtung eines nahe liegenden Flusses gegangen, da er wusste, dass die Polizeihunde dort im Wasser seine Fährte verlieren würden.

Währenddessen brach in Aspen und Umgebung die Panik aus. Menschen verbarrikadierten ihre Häuser und Autos. Ted Bundy war nun eine Art Antiheld, während die Aspener Polizei zum Gespött der Öffentlichkeit wurde. Neben der Panik kam auch schwarzer Humor auf. Schnell wurden T-Shirts mit Aufdrucken wie "Bundy is free - You can bet your Aspen on it" (deutsch:"Bundy ist frei - Du kannst deinen Aspen(hier sinnwörtlich für: Hinterteil) darauf setzten."), "Bundy lives in the Rockies"("Bundy lebt in den Rockie Mountains") oder "Ted Bundy is a One Night Stand". In den Schnellrestaurants wurden Bundy Burger und in den Kneipen Bundy Cocktails angeboten.
Tramper, die an den Autobahnen und Landstraßen eine Mitfahrgelegenheit suchten, schrieben nun neben ihren Zielort auch in großen Lettern "I'm not Bundy !" ("Ich bin nicht Bundy !") auf ihre Plakate.

Am 3.Tag nach
FBI-Fahndungsplakat Ted Bundys Flucht schaltete sich das FBI in die Suchaktion ein. Teds Mutter Eleanor appellierte im Fernsehen an ihren Sohn, er solle sich der Polizei stellen.
Ted Bundy bekam davon nichts mit. Er war mit dem rechten geschwollenen Knöchel Richtung der Aspener Berge gehumpelt, wo er in ein Wochenendhaus und in einem VW Campingbus einbrach. Dort fand er Lebensmittel und warme Kleidung.
Schließlich stahl Bundy am 11.Juni 1977 am Aspener Golfklub einen alten Cadillac, in dem der Zündschlüssel steckte. Doch anstatt sich aus den Gebiet von Pitkin County zu entfernen, bewegte sich Ted Bundy - unbewusst - immer nur im Kreis.
2 Tage später fiel den auf Streife fahrenden Polizisten Glen Flatt und Maureen Higgins ein entgegenkommender, stark schlingernder Cadillac auf. Doch statt eines stark alkoholisierten Fahrers, grinste ihnen ein erschöpfter und abgemagerter Ted Bundy entgegen.

Nun wurde die Anklageschrift gegen Bundy um die Punkte Gefängnisausbruch, Raub und Diebstahl erweitert. Die ihm zuerkannten Privilegien blieben, da er sich weiterhin selbst verteidigen wollte. Doch Ted Bundy durfte seine Zelle ab sofort nur noch mit Handschellen und Fußfesseln verlassen.
( Fotos von Ted Bundy nach seiner Festnahme siehe hier )
Der neue Termin für die Hauptverhandlung wurde auf den 9.Januar 1978 festgesetzt. Bundy allerdings hatte ganz andere Pläne!

Als ein Gefängniswärter am Morgen des 31.Dezember 1977 gegen 7 Uhr Ted Bundy das Frühstück in die Zelle bringen wollte, schlief dieser scheinbar noch ruhig
Ted Bundys Zelle nach seiner Flucht und fest in seinem Bett. Der Wärter ließ das Tablett an der Zellentür stehen und brachte einige Stunden später das Mittagessen. Bundy schien immer noch zu schlafen. Dieses Mal allerdings wollte der Wärter Ted Bundy wecken und sprach ihn an. Als Bundy keine Reaktion zeigte, hob der Aufseher die Decke hoch und erblickte nur einen Haufen Bücher und Akten.
Ted Bundy hatte sich in Luft aufgelöst und war aus der fensterlosen Zelle, trotz verschlossener Tür, entkommen. Mittels einer Eisensäge, deren Herkunft nie geklärt werden konnte, hatte Bundy in achtwöchiger mühevoller Arbeit aus einer Metallplatte an der Zellendecke, die als Lampenhalterung gedacht war, fein säuberlich ein 35 x 35 cm großes Quadrat ausgesägt. Das Quadrat konnte er nach Belieben wieder einsetzten, ohne das es auffiel.
Mehrmals war er, nachdem er an Gewicht verloren hatte und so durch die Öffnung passte, auf dem Dachboden des Zellentrakts auf Erkundungstrip gewesen. Dabei entdeckte er eine Öffnung in der Decke, die ihn direkt in den begehbaren Kleiderschrank in die Wohnung des Justizvollzugsbeamten Robert Morrison führte.

Am Abend des 30.Dezember hörte Ted Bundy, wie Morrison seine Frau ins Kino einlud.
Nachdem er sicher war, dass beide die Wohnung verlassen hatten, präparierte Bundy sein Bett, schloss hinter sich das Loch in der Zellendecke und kletterte dann in den Kleiderschrank in Morrisons Schlafzimmer. Dort tauschte er seine Sträflingskluft gegen Robert Morrisons Zivilkleidung, nahm noch 2 Pistolen mit und spazierte, wie er später aussagte, in die wunderschöne verschneite Colorado-Winternacht hinaus.

Ted Bundy
Neues FBI-Fahndungsplakat hatte dieses Mal seinen Ausbruch besser geplant als bei der ersten Flucht. Als man gegen Mittag seinen Ausbruch aus dem Gefängnis bemerkte, hatte sich Bundy zunächst per Anhalter nach Vail/Colorado und dann weiter mit dem Überlandbus nach Denver abgesetzt. Während in Colorado wieder eine große Suchaktion der Polizei mit Hunden und Straßensperren anlief, landete Ted Bundy auf dem O'Hare-Flughafen in Chicago/Illinois.
Das ganze Land machte sich jetzt über das Unvermögen der Gefängnisleitung und der Polizeibehörden in Colorado lustig.
Am 8.Januar erreichte Ted Bundy in einem gestohlenen Auto Tallahassee in Florida. Dort mietete er unter den Namen Chris Hagen ein 1-Zimmer Appartement in der Nähe der Staatsuniversität von Florida.
Als erstes genoss er in vollen Zügen die neu gewonnene Freiheit. Er hielt sich tagsüber auf dem Campus und der näheren Umgebung der Uni auf. Abends schaute er fern und trank genüsslich sein Bier. Den Lebensunterhalt bestritt er mit Diebstählen von Portemonnaies und Kreditkarten.


Nita NearyNur ein paar Blocks von Ted Bundys Zimmer entfernt, lag das Wohnheim der Chi Omega Studentinnen-Vereinigung.
Als die 20-jährige Nita Neary am Samstag, den 14.Januar 1978 gegen 3 Uhr von einer Party zurückkehrte, bemerkte sie, dass die - eigentlich immer verschlossene und mit einem Zahlenschloss gesicherte - Hintertür des Wohnheimes offen stand. Sie nahm zunächst an, dass der Schließmechanismus der Tür defekt sei. Doch dann sah Nita, wie ein dunkel gekleideter Mann mit einem großen Ast in der Hand, um den er Stoff gewickelt hatte, fluchtartig das Gebäude verließ.
Nita Neary lief in ihr Zimmer und weckte ihre Mitbewohnerin Nancy Dowdy. Während beide auf den Hausflur noch diskutierten, ob man die Polizei oder nur die Hausmutter verständigen sollte, kam ihnen die blutüberströmte Karen Chandler entgegen gewankt.
In deren Zimmer entdeckten sie die auf dem Bett sitzende, schwer verletzte Kathy Kleiner.

Während sich
Lisa Levy / Margaret Bowmandie eintreffenden Sanitäter um die Verletzten kümmerten, begannen Polizisten alle Zimmer des Wohnheimes zu durchsuchen.
In dem Zimmer Nummer 4 entdeckten die Beamten
Auffindesituation Margaret Bowmandie tote Lisa Levy. Sie hatte Strangulationsmarken am Hals, eine Verletzung an der Schulter und ihre rechte Brustwarze war fast komplett abgebissen worden.
Zuletzt betraten die Polizisten Zimmer Nummer 9 und fanden dort Margaret Bowman. Ihre Leiche lag mit eingeschlagenem Schädel in einer Blutlache in ihrem Bett. Der brutale Einbrecher hatte mit einem Ast und äußerster Gewalt auf die schlafenden Studentinnen eingeschlagen.
Carol Johnston hingegen hatte unglaubliches Glück gehabt. Sie hatte sich im Badezimmer die Zähne geputzt, als sie durch den Schlitz der angelehnten Tür eine dunkle Gestalt vorbeihuschen sah. Zunächst schrieb Carol diesen Vorfall ihrer blühenden Fantasie zu.

Etwa 3,5 Kilometer von dem Chi Omega Wohnheim entfernt, wachte Debbie Ciccarelli gegen 4 Uhr in ihrem Studentenappartement auf. Sie hörte dumpfe Schlaggeräusche, die aus dem Nachbarappartement, das Cheryl Thomas alleine bewohnte, kamen. Debbie weckte schnell ihre Mitbewohnerin Nancy Young. Sie hörten Cheryl wimmern und alarmierten die Polizei. Nachdem die Polizisten in Cheryls Wohnung eingedrungen waren, fanden sie sie blutüberströmt im Bett liegend. Der Täter war bereits geflüchtet.
Die Kriminalpolizei war sich, aufgrund der an beide Tatorte gefundenen Baumrindestücke sicher, dass die Taten in dem Wohnheim und in Cheryls Appartement von ein und demselben Täter begangen worden waren. Bei der Durchsuchung der Wohnung entdeckten sie in Cheryls Bett eine selbst gefertigte Strumpfmaske mit 2 Haarsträhnen.

Am darauf folgenden Tag zeigte sich das ganze Ausmaß des brutalen Überfalles. Der Pathologe Dr. Thomas P.Wood fand bei der Autopsie der Leiche von Lisa Levy 2 Gebissabdrücke am Gesäß. Des Weiteren stellte er fest, dass sie mit einer Haarspraydose sexuell missbraucht worden war.
Karen Kleiner und Kathy Chandler überlebten das Verbrechen mit Kieferfrakturen, den Verlust ganzer Zahnreihen sowie Kopf- und Schulterverletzungen. Am schlimmsten waren Cheryl Thomas Verletzungen. Ihr Kopf wies 5 Schädelfrakturen auf, das Trommelfell des linken Ohres war geplatzt (dauerhafte Taubheit) und der Kiefer gebrochen.
Außerdem wird Cheryl ihr Leben lang an Gleichgewichtsstörungen leiden.

Am 8.Februar 1978 wartete die 14-jährige Leslie Anne Parmenter an der Jeb Stuart Junior High School in Jacksonville/Florida gegen 14 Uhr auf ihren älteren Bruder Danny, der sie dort abholen wollte.
Plötzlich stand ein fremder Mann neben ihr und stellte sich als "Richard Burton" von der örtlichen Feuerwehr vor. In diesen Moment traf Danny ein und wollte den Unbekannten sofort zur Rede stellen. Dieser stammelte nur etwas von Verwechselung und raste mit seinem weißen Lieferwagen davon. Danny Parmenter konnte sich aber noch das Nummernschild des Wagens einprägen.
Leslie und Danny erzählten später ihren Vater, einen Polizisten, von dem Vorfall. Doch James Parmenter war beruflich so eingespannt, dass er erst an nächsten Tag Nachforschungen tätigen konnte.

Am 9.Februar fiel dem Schülerlotsen
Lake City Junior High SchoolClint Edenfield an der Junior High School in Lake City/Florida ein schmutziger weißer Lieferwagen auf, der im Halteverbot parkte und den Verkehr behinderte. Doch das störte ihn nicht weiter, zumal er damit beschäftigt war, bei starken Wind und Regenschauern den Verkehr zu regeln.
Währenddessen war der 12-jährige Kimberly Diane Leach in ihrem Klassenzimmer eingefallen, dass sie ihr Portemonnaie nach dem Sportunterricht in der Turnhalle vergessen hatte.
Kimberly Diane Leach Zusammen mit ihrer Freundin Priscilla Blakney wollte sie schnell zur Turnhalle laufen. Auf dem Weg dorthin sah die entsetzte Priscilla durch den Regenschleier, wie ein ihr unbekannter Mann die vor ihr laufende Kimberly zu sich an einen weißen Lieferwagen winkte. Dann zerrte er das überraschte Mädchen auf den Beifahrersitz, schloss die Wagentür und fuhr davon.
Ein im selben Moment an der Schule vorbeifahrender Feuerwehrmann hatte die Geschehnisse auch mitbekommen, doch er nahm an, dass ein erzürnter Vater seine ungezogene Tochter von der Schule abgeholt habe. Als der Lieferwagen losraste, prallte er fast mit dem Wagen der Hausfrau Jackie Moore zusammen, die einen wütenden Fahrer sah, der neben sich in Richtung Beifahrersitz brüllte. Doch ob wirklich jemand auf dem Sitz saß, konnte Mrs Moore nicht erkennen. Kimberly Diane Leach wurde nicht mehr lebend gesehen.

Einen Tag später fand Detective James Parmenter endlich Zeit, nach den weißen Lieferwagen zu forschen. Doch er musste feststellen, dass das Nummernschild von einem anderen Wagen abmontiert und gestohlen worden war.
In der darauf folgenden Nacht patrollierte der Streifenpolizist Keith Davis mit einem zivilen Wagen in dem Universitätsviertel von Tallahassee. In der Nähe des Chi Omega Wohnheimes sah er gegen 1.50 Uhr einen Mann, der an der Fahrertür eines parkenden Toyotas herum nestelte. Auf die Frage des Polizisten, was der Unbekannte vorhabe, antwortete dieser, dass er einige Bücher aus den Wagen holen wollte. Da sich der Mann nicht ausweisen konnte, wollte der Polizist das Nummernschild des Toyotas über Funk überprüfen lassen und ging deshalb zu seinem Einsatzwagen zurück. Der Unbekannte spurtete daraufhin sofort los und verschwand zwischen zwei Häusern. Davis folgte dem Mann, doch dieser war nicht mehr auffindbar. Später identifizierte Keith Davis den Unbekannten als Ted Bundy, vom dem er bis dato noch nie gehört hatte.
Für Ted Bundy wurde es in Tallahassee zu gefährlich. Er reinigte gründlich sein Appartement und den Lieferwagen, um mögliche Spuren zu verwischen. Dann stahl er einen orangefarbenen VW Käfer und verließ die Stadt in westlicher Richtung.

In Pensacola/Florida bemerkte der Streifenpolizist David Lee am 15.Februar 1978 gegen 22 Uhr diesen VW Käfer, der ein bereits geschlossenes Restaurant im Schritttempo umkreiste.
Lee gab
Bundy nach
seiner Festnahme über Funk das Nummernschild zur Überprüfung an die Zentrale durch. Es stellte sich heraus, dass der Käfer als gestohlen gemeldet war. Der Polizist schaltete kurz sein Blaulicht und die Sirene ein und forderte den Fahrer des VW Käfers über seinen Außenlautsprecher zum Anhalten auf. Daraufhin beschleunigte der Käfer und verließ mit hoher Geschwindigkeit das Restaurantgelände. Nach einer 1,5 Kilometer langen Verfolgungsfahrt gelang es dem Polizisten den Käfer zu stoppen. Lee näherte sich mit gezogener Pistole der Fahrertür und forderte den Fahrer auf, langsam auszusteigen und sich auf den Bauch flach hinzulegen.
Doch dieses Mal wollte sich Ted Bundy nicht widerstandslos festnehmen lassen. Als ihm der Polizist Handschellen anlegen wollte, drehte sich Bundy blitzschnell um und trat den überraschten David Lee regelrecht die Beine weg. Bundy sprang auf und versuchte zu flüchten. Zunächst gab der Polizist einen Warnschuss ab und forderte Bundy auf, sofort stehen zu blieben, sonst würde er erneut von der Schusswaffe Gebrauch machen. Da Ted Bundy allerdings weiterlief, feuerte der Polizist einmal in dessen Richtung. Bundy stürzte und blieb liegen - er spielte "toter Mann".
Als sich ihm Lee näherte, griff Bundy den Polizisten erneut an. Doch dem körperlich überlegenen und erfahrenen Lee gelang es schließlich, den Angreifer zu überwältigen und zu fesseln. Im Streifenwagen hockend schrie ein niedergeschlagener Ted Bundy dem Polizisten entgegen, warum er ihn nicht erschossen habe.

Auf dem Polizeirevier gab sich Ted Bundy mit einem gefälschten Ausweis als Kenneth Misner aus. Nachdem seine Blessuren von dem Kampf mit dem Polizisten versorgt waren, fragten ihn 2 Detectives, die seine Identität inzwischen überprüft hatten, wer er den nun wirklich sei. Bundy lachte und antwortet John R.Doe (in USA gängiger Name für unbekannte männliche Person).
Erst am Abend des 17.Februar gab Bundy den Beamten feierlich seine wahre Identität preis. Doch die unbeeindruckten Polizisten konnten mit dem Namen nichts anfangen, bis einer von ihnen das FBI-Fahndungsplakat von Ted Bundy an der Pinnwand sah. Schließlich durfte Bundy seine Noch-Freundin Liz Kloepfer ein letztes Mal anrufen und beantwortete nebenbei ihre Frage, ob er auch sie habe töten wollen, mit ja.
Dann wurde Ted Bundy mit Handschellen und Fußfesseln, die wiederum mit einem Bauchring verbunden waren, in das Gefängnis von Tallahasse gebracht. Auf die Frage eines Reporters, warum er so extrem gefesselt sei, antwortete der wieder erstarkte und selbstsichere Bundy lachend, dass er ein Problem mit seinen Füßen hätte. Sie wollen immer ganz schnell weglaufen.
Die Staatsanwaltschaft konnte Ted Bundy zunächst nur wegen der Auto- und Kreditkartendiebstähle sowie deren Missbrauch anklagen (in Florida Höchststrafe 75 Jahre). Doch sie wussten, dass sie einen "dicken Fisch" an der Angel hatten.

Am 7.April 1978 entdeckten Mitglieder einer örtlichen Suchmannschaft im Suwanne Nationalpark, 40 Kilometer von Lake City entfernt, die Überreste von Kimberly Leach. Neben den Knochen lag ihre Kleidung. An ihrem Slip konnte noch das Sperma von Ted Bundy identifiziert werden. Außerdem hingen an Kimberlys Socken Fasern von Ted Bundy Jacke und von dem Autoteppich des weißen Lieferwagens, den Bundy gestohlen und dann eine Zeitlang benutzt hatte. Die Blutspuren in dem Lieferwagen wiederum stammten von Kimberly.
Um die Anklageschrift zu festigen, sollten die 3 Augenzeugen, die die Entführung von Kimberly Leach vor der Schule beobachtet hatten, Ted Bundy als den Entführer identifizieren. Doch keiner der drei konnte ihn zweifelsohne als den Fahrer des weißen Lieferwagens wieder erkennen.

Gleichzeitig versuchte die Staatsanwaltschaft, die Beweislage im Fall der Chi Omega-Morde zu festigen. So wurde von
Carole Anne BooneTed Bundy ein Gebissabdruck angefertigt, um ihn von einem Ontologen (Zahnmediziner) mit den Biss-Spuren in Lisa Levys Gesäß vergleichen zu lassen.
Teds Freundin Liz hatte sich nun endgültig von ihm abgewandt. Doch in Carole Anne Boone fand der immer noch bei Frauen beliebte Bundy schnell einen "Ersatz".

Dr. Souviron vor GerichtEnde Mai 1979 wurde die Gerichtsverhandlung im Fall der Chi Omega-Morde ins Date County nach Miami verlegt. So wollte man eine gewisse Unvoreingenommenheit der Geschworenen gegen Ted Bundy erhalten. Doch bei Bundys Bekanntheitsgrad war dass wohl kaum zu realisieren.
Am 3.Juli schließlich wurde die Verhandlung eröffnet. Bundys 4 Verteidiger hatten nichts gegen die Aussage und eindeutige Identifizierung von Nita Neary entgegenzusetzen. Der Ontologe Dr. Richard Souviron konnte den Geschworenen genau veranschaulichen, dass die Biss-Spuren in Lisa Levys Gesäß mit dem Gebiss von Ted Bundy übereinstimmten. Nach den Schlussplädoyers zogen sich die 12 Geschworenen (7 Männer und 5 Frauen) am 23.Juli um 15 Uhr zur Beratung zurück.

Um 21.20 Uhr, knapp 7 Stunden später, wurden alle Beteiligten in den Gerichtssaal gerufen. Die Geschworenen hatten ihr Urteil gefällt: Schuldig!
Ted Bundy zeigte keine Reaktion, man hörte nur das Schluchzen seiner Mutter Eleanor, die von Carole Anne Boone getröstet wurde.
5 Tage später sprach der Richter das Strafmaß - die Hinrichtung auf den elektrischen Stuhl. Sofort wollte Ted Bundy Revision einlegen, um sich in einen neu angesetzten Prozess selbst zu verteidigen. Doch eine mögliche Revision wurde eine Woche später abgelehnt.

Am 7.Januar 1980 eröffnete der vorsitzende Richter, dieses Mal im Orange County in Orlando/Florida, die Gerichtsverhandlung im Fall der Entführung und Ermordung von Kimberly Leach.
Von dieser zweiten
Interview mit einem SerienkillerVerhandlung nahm die Öffentlichkeit kaum noch Notiz. Waren die vordersten Sitzreihen im Gerichtssaal während des ersten Prozesses in Miami noch von auffallend jungen hübschen Frauen besetzt gewesen, die Ted Bundy schmachtende Blicke zuwarfen, so saßen dort jetzt nur noch Carole Anne Boone und die üblichen Gerichtsjunkies. Denn egal wie das Urteil ausfallen würde, Ted Bundy hatte schon die Todesstrafe erhalten.
Während der Verhandlung kam es zu einen nennenswerten Zwischenfall: Bundy sprang von seinem Stuhl auf und drehte sich zu den Geschworenen und schrie erbost:" Ich mache bei diesem Spiel nicht mehr mit! Ich bleibe bei diesen Waterloo (Gemeint ist die Niederlage Napoleons bei der belgischen Ortschaft Waterloo. Anmerk. des Autors) nicht hier! Ted Bundy wandte sich an den Staatsanwalt und brüllte ihn an, ob er eine Zirkusveranstaltung haben wolle; die könne er haben. Dann ging er in Richtung Gerichtssaaltür.
Dort versperrte ihm sofort ein Gerichtsdiener den Weg. Ted Bundy zog langsam seine Jacke aus, und man erwartete einen Angriff. Erst nach mehrmaliger Aufforderung des Richters ging er schweigend zu seinem Stuhl zurück.

Natürlich
Bundys Reaktion auf
die 2.Verurteilung wusste Bundy, dass er auch in diesen zweiten Prozess schuldig gesprochen würde. So wettete er mit seinen beiden Verteidigern, wie viel Zeit die Geschworenen benötigen würden, um ihn zu verurteilen.
Am 9.Februar 1980 wurde Ted Bundy, nachdem die Jury 7,5 Stunden beraten hatte, der Entführung und Ermordung der 12-jährigen Kimberly Diane Leach für schuldig befunden. Dann verkam die Verhandlung im Gerichtssaal zur Soap Opera, als Bundy seiner Freundin Carole Anne Boone einen Heiratsantrag stellte.
Der Staatsanwalt vermählte dort das Paar!
3 Tage später wurde Ted Bundy erneut zum Tode durch den elektrischen Stuhl im Staatsgefängnis von Starke/Florida verurteilt. Zu der Zeit bekam Liz Kloepfer einen letzten Brief von Ted Bundy, von dem sie sich schon lange abgewendet hatte.
Auch so war Bundy in seiner Zelle viel beschäftigt. Er wollte schnellstmöglich, bevor sein Hinrichtungstermin festgesetzt wurde, eine Wiederaufnahme des Verfahrens im Fall der Chi Omega-Morde erreichen. Doch im Oktober 1982 lehnte die 6.Strafkammer des obersten Gerichtshofs von Florida Bundys Antrag ab.
( Weitere Fotos von den Verhandlungen siehe hier )

Währenddessen war Bundys Ehefrau Carole Anne in die Nähe des Staatsgefängnisses gezogen, um ihn so oft wie möglich besuchen zu können. In ihrer neuen Heimat brachte sie die gemeinsame Tochter Rose zur Welt. Natürlich fragten sich vor allen Dingen die Journalisten, wie es möglich war, dass Ted Bundy in der Haft ein Kind zeugen konnte.
Man munkelte, dass alle Häftlinge Geld zusammenwarfen, einer von ihnen ausgelost wurde, und der Glückliche dann mit der Freundin oder Frau im Toilettenraum des Besuchertrakts Sex hatte. Der bestochene Gefangenenwärter schaute solange dezent in die andere Richtung. Scheinbar hatte Ted Bundy dieses Mal "Glück im Spiel" gehabt!

Dann wurde es ruhig um Bundy. Erst im Sommer 1984 machte er wieder Schlagzeilen, als man bei einer routinemäßigen Zellenkontrolle in einem Versteck mehrere Sägeblätter fand. Wer ihm die Blätter eingeschmuggelt hatte, blieb unklar. Bundys Besucher wurde nun verschärfter kontrolliert.
Am 9.Mai 1985 lehnte der oberste Gerichtshof von Florida auch die Wiederaufnahme im Fall Kimberly Leach ab. 6 Jahre nach der zweiten Verurteilung, am 9.Februar 1986, wurde der Hinrichtungstermin auf den 4.März festgesetzt. Doch Bundys neuen Verteidigerin Polly Nelson gelang es, 7 Tage vor dem Termin einen Aufschub bis zum 11.April zu erwirken.
Kurze Zeit später wurde der neue Hinrichtungstermin auf den 2.Juli angesetzt. Erneut hatte Ted Bundy es dem Geschick von Polly Nelson zu verdanken, dass das 11.Berufungsgericht in Atlanta einen erneuten Aufschub wegen eines möglichen Verfahrensfehlers im Fall der Chi Omega-Morde gewährte und Bundy nur wenige Stunden vor seiner Exekution die Zelle neben der Hinrichtungskammer wieder verlassen konnte.

Aber Bundy war zu intelligent, um zu glauben, dass dieses Hin und Her immer so weiter gehen würde. Er verfolgte eine andere Strategie und bot dem Detective Robert Keppel seine Hilfe bei den Ermittlungen gegen den "Green River Killer", der im Großraum Seattle Prostituierte tötete, an. Bundy konnte Keppel eigentlich nicht helfen, erhoffte aber durch dieses Manöver mehr Zeit zu gewinnen.
Ende Oktober 1986 wurde der dritte Hinrichtungstermin auf den 18.November festgelegt

Dieses Mal schien Ted Bundy sein Glück aufgebraucht zu haben. In der Nacht zum 18.November 1986 erschienen vor dem Tor des Staatsgefängnisses in Starke die ersten Demonstranten mit "Contra Bundy"-Schildern, um seine bevorstehende Hinrichtung zu feiern.
Doch um 1 Uhr, 6 Stunden vor der geplanten Exekution, gewährte das oberste Gericht, nachdem Bundys Verteidigerin die 18.Revision beantragt hatte, einen erneuten Aufschub. Für Teds Frau Carole Anne wurde der psychische Stress zu groß. Sie verließ mit der gemeinsamen Tochter Rose Florida und kehrte nie wieder zurück.
1987 wurde bekannt, das Ted Bundy mit David Berkowitz ( Fallakte siehe hier ) und dem Ronald Reagan-Attentäter John W.Hinkley jr. regelmäßigen und intensiven Briefkontakt pflegte.

Die Verteidigung versuchte nun mit Hilfe der New Yorker Psychologin Dr. Dorothy Lewis nachzuweisen, das Ted Bundy manisch-depressiv wäre und unter Bewusstseinsstörung leide. Ziel war es, das Todesurteil in eine lebenslängliche Haftstrafe umzuwandeln. Doch das oberste US-Bundesgericht war nicht der gleichen Meinung und lehnte am 19.Juli 1988 den Antrag ab.
Auch der neue Gouverneur von Florida, Bob Martinez, folgte dieser harten Linie und unterschrieb am 17.Januar 1989 den 4.Hinrichtungstermin, der am Dienstag, den 24.Januar vollstreckt werden sollte. Nun spielte Ted Bundy seine letzte Trumpfkarte aus und bot, um Zeit zu gewinnen, 5 Tage vor seiner Exekution den Behörden ein vollständiges Geständnis an. Doch Gouverneur Martinez blieb unbeeindruckt und hielt an den Hinrichtungstermin fest.
Am 19.Januar entschied Ted Bundy, den angereisten Kriminalbeamten der betroffenen Bundesstaaten, eine Reihe von Interviews zu gewähren. Er gestand insgesamt 28 Morde.
( Ausschnitt des Interviews und weitere Informationen siehe hier )

Ein Tag vor seiner Hinrichtung gab Ted Bundy dem Psychologen Dr. James Dobson ein Interview, dass auch auf Video aufgezeichnet wurde. ( Ausschnitt des Interviews siehe hier )
Am 24.Januar feierten - zum Teil kostümierte - Bundy-Gegner vor den Toren des Railford Gefängnisses in Starke ausgelassen eine Art Hinrichtungs-Party. Wieder hielten sie Schilder wie "It's fry day" (deutsch:"Es ist Grilltag"), "I left my life in Railford" (deutsch:"Ich ließ mein Leben in Railford ") oder "Burn Bundy burn"(deutsch:"Brenn, Bundy, brenn") in die zahlreichen TV-Kameras.
Währendessen betete Ted Bundy mit dem Geistlichen Fred Lawrence. Dann rasierte man ihm die Körperstellen, an denen später die Elektroden angebracht wurden.
Auf eine letzte Mahlzeit verzichtete der mit Tabletten ruhig gestellte Bundy.

Gegen 7 Uhr betrat er mit zwei Justizvollzugsbeamten den Hinrichtungsraum und wurde
Old Sparkyunter den Blicken der 12 Augenzeugen - hauptsächlich Polizisten - auf den elektrischen Stuhl, Old Sparky genannt, festgeschnallt.
Gleichzeitig unterbrach der örtliche Radiosender sein Programm und der Moderator forderte makabererweise die Zuhörer mit der nicht ernst gemeinten Bitte auf, alle elektrischen Geräte wie Kaffeemaschinen oder Toaster auszuschalten, damit das Gefängnis genügend Strom habe, um Ted Bundy hinzurichten.
Währenddessen sprach dieser, an den Geistlichen gerichtet, sein letzten Worte ("Ich möchte, dass sie mein Liebe an meine Familie und Freunde weitergeben."). Der Gefängnisdirektor Tom Barton rief den Formalitäten entsprechend Gouverneur Martinez an, der das Todesurteil ein letztes Mal bestätigte.
Dann nickte Barton dem vermummten Henker zu, der die Starkstromanlage mit 2000 Volt startete.

Um
Ted Bundys Ende genau 7.16 Uhr trat ein Vollzugsbeamter aus einer Seitentür des Hinrichtungstrakts und winkte mit einem weißen Tuch als Zeichen, das Ted Bundy tot sei. Nun geriet ein Großteil der feiernden Menge komplett aus dem Häuschen und startete ein Feuerwerk.
Als eine halbe Stunde später der Wagen mit dem Leichnam Bundys das Gefängnis Richtung Krematorium verließ, folgte eine johlende Menge dem Fahrzeug.
Bundys Asche wurde in den Bergen in Washington verstreut.
Wie bei allen bekannten Serienkillern begann nun das Geschäft mit der Vermarktung des toten Ted Bundy. So stehen auch heute noch alle Gegenstände wie z.B. in Haft gemalte Bilder oder Briefe, die (wahrscheinlich) von Bundy stammen, bei Sammlern hoch im Kurs. Es wurden einige Bücher von Personen, die Ted Bundy mehr oder weniger kannten, veröffentlicht. Die Produzenten der sehr erfolgreichen Sitcom "Married with children" (deutsch:"Eine schrecklich nette Familie") gaben ihrem Hauptcharakter, dem Schuhverkäufer Al Bundy, den Nachnamen des Serienmörders, der ja auch einst kurzzeitig als Schuhverkäufer gearbeitet hatte.
Ted Bundys alter VW Käfer wechselte zuletzt 1997 für 25 000 Dollar den Besitzer.

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